Immer wieder kommt es auf der Urlaubsinsel Mallorca zu Protesten gegen den Massentourismus. Im Juli zogen laut Polizei rund 20.000 Demonstranten durch Palma. Sie beklagen, dass nur wenige vom Tourismus profitieren, obwohl er fast die Hälfte der Wirtschaftsleistung der Balearen-Insel ausmacht. Die Wohnungen auf Mallorca würden immer teurer werden und Verkehr, Lärm und Schmutz nähmen zu.
Bürgerinitiative will „Balneario 6“ symbolisch besetzen
Nun rief die Bürgerinitiative „Mallorca Platja Tour“ in den sozialen Medien dazu auf, aus Protest das vor allem bei deutschen Urlaubern beliebte Strandlokal „Balneario 6“ symbolisch zu besetzen. Geplant ist die Aktion am Sonntag in der Zeit zwischen 11 und 13 Uhr. „Wir gehen baden, wie wir es früher auch gemacht haben“, lautet das Motto der Bewegung.
Es ist bereits die dritte derartige Aktion der Initiative auf Mallorca. Bei der „Besetzung“ werden allerdings nicht viele Teilnehmer erwartet. Bei den beiden anderen Aktionen Ende Mai am Strand Sa Ràpita sowie Mitte Juni in der sogenannten Instagrambucht Calò des Moro hatten nur ein paar Dutrzend Menschen teilgenommen. Am Ballermann dürften die Demonstranten am Sonntag im Vergleich zu den deutschen Urlaubern aller Voraussicht nach deutlich in der Unterzahl sein.
Tourismus ist für Mallorca überlebenswichtig
Auf den Balearen, deren Hauptinsel Mallorca ist, leben knapp 1,2 Millionen Einheimische. Nach Angaben der spanischen Statistikbehörde INE wurden die Balearen im vergangenen Jahr von 18 Millionen Urlaubern besucht. 4,6 Millionen davon waren aus Deutschland und 3,4 Millionen aus Großbritannien. So kamen auf jeden Einheimischen dort also 15 Touristen. Der Tourismus ist für Mallorca überlebenswichtig. Die Branche steht für 45 Prozent der Wirtschaftsleistung der Insel.
Doch die Ressourcen auf Mallorca, die vor allem durch den Tourismus strapaziert werden, sind begrenzt. Während Urlauber unbegrenzten Zugriff auf Wasser haben, wird laut dem Mallorca Magazin in manchen Gemeinden der Insel das Wasser rationiert und zu gewissen Uhrzeiten ganz abgestellt. (mit dpa)
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