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Prinzessin Leonor begeistert Anhänger des spanischen Königshauses

Spanien

So schlägt sich Prinzessin Leonor beim spanischen Militär

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    König Felipe VI. von Spanien und seine Tochter Prinzessin Leonor bei der Übergabe der königlichen Ernennungsurkunden an die neuen Offiziere des Heeres und der Guardia Civil.
    König Felipe VI. von Spanien und seine Tochter Prinzessin Leonor bei der Übergabe der königlichen Ernennungsurkunden an die neuen Offiziere des Heeres und der Guardia Civil. Foto: Ramón Comet, Europa Press/dpa

    „Prinzessin Leonor – die große Bereicherung der spanischen Monarchie”, titelt Vanitatis. Die 18-jährige Thronerbin liegt nach der neuesten Umfrage des Gesellschaftsmagazins in Sachen Beliebtheit bereits gleich auf mit ihrem Vater, dem 56 Jahre alten König Felipe. Die junge Hoffnungsträgerin der Monarchie im Land sei heute jenes Mitglied der Königsfamilie, das am meisten zum Ansehen und der Erneuerung des Königshauses beitrage, jubelt das Blatt.

    Lange Zeit war Leonor eine große Unbekannte für die Spanier. Doch seit die Königstochter vor einem Jahr ihre dreijährige Militärausbildung begann und kurz darauf volljährig wurde, steht sie im Rampenlicht. Nun sind Bilder im Umlauf, auf denen man die blonde Prinzessin mit zusammengebundenen Haaren, in Kampfuniform und mit Sturmgepäck durch den Schlamm kriechen sieht. Oder beim Büffeln auf der Schulbank jener Militärakademie im zentralspanischen Saragossa, in der sie sich auf ihre künftige Rolle als Oberbefehlshaberin der Streitkräfte und als Staatsoberhaupt vorbereitet.

    Nun muss Prinzesson Leonor wieder zurück in die Kaserne

    „Wir haben Momente gemeistert, die Anstrengung und große Teamarbeit erforderten“, zog sie dieser Tage Zwischenbilanz ihres ersten Ausbildungsjahres in der Offiziersakademie. „Hier haben wir gemeinsam Spaß gehabt und gemeinsam gelitten – und vor allem haben wir viel gelernt.“ Dass sich die Tochter von König Felipe und Königin Letizia diesem harten Militärdrill unterzieht, hat Leonor große Achtung in der Bevölkerung eingebracht. Ihr Einsatz hilft den Umfragen zufolge, das durch eine Serie von Skandalen angeknackste Image der Monarchie wieder aufzufrischen.

    Dem ersten Soldatinnenjahr, das sie beim Heer absolvierte, folgten ein paar Wochen Sommerferien, die Leonor auf Mallorca, in Paris bei den Olympischen Spielen und in Malaga an der Costa del Sol verbrachte. Nun muss sie zurück in die Kaserne: An diesem Donnerstag startet ihre zweite militärische Etappe, und zwar bei der Marine. In der Akademie in der Nähe der Atlantikstadt Pontevedra stehen Schiffstechnik, Navigation und Seekriegsführung auf dem Plan. Hinzu kommt ein Tauch- und ein Matrosenlehrgang. Dann folgt eine mehrmonatige Ausbildungsfahrt über die Weltmeere mit dem viermastigen Segelschulschiff „Juan Sebastián de Elcano”.

    Das dritte militärische Jahr wird Leonor dann im Sommer 2025 zur Luftwaffe führen, wo sie unter anderem eine Pilotinnenausbildung absolvieren wird. Mit diesem Offizierstraining folgt die 18-Jährige den Spuren ihres Vaters Felipe, der als junger Mann die gleiche Schulung bei den Streitkräften durchlief. Erst nach dieser Etappe soll dann ein Uni-Studium folgen. Felipe studierte in Madrid Jura und machte dann an der Georgetown-Universität in Washington einen Master im Fach Internationale Beziehungen. Wird die Prinzessin ihrem Vater auch hier folgen? Bisher werden Leonors künftige Uni-Pläne noch wie ein Staatsgeheimnis gehütet.

    Leonor weiß, welche großen Erwartungen an sie als Thronerbin gestellt werden

    Aber Leonor weiß, welche großen Erwartungen an sie als Kronerbin gestellt werden. „Ich werde bei meinen Handlungen in allen Bereichen meines Lebens stets die allgemeinen Interessen unserer Nation berücksichtigen“, versprach sie, als sie zu ihrem 18. Geburtstag am 31. Oktober 2023 den Treueschwur auf die spanische Verfassung leistete. „Ich stehe gegenüber allen Spaniern in der Pflicht, denen ich jederzeit mit Respekt und Loyalität dienen werde. Es gibt keinen größeren Stolz.“ Große Worte, denen einmal – wenn ihr Vater als König abdanken oder im Amt sterben sollte – große Taten folgen sollen. Doch das kann noch dauern: Der 56-jährige Felipe kann bis zum Lebensende König bleiben.

    Felipe, der vor zehn Jahren von seinem Vater Juan Carlos I. das Amt übernahm, weiß, wie schwierig es im 21. Jahrhundert ist, eine Monarchie am Leben zu erhalten. Juan Carlos hatte die Krone durch Finanzskandale, Steuerbetrug, Luxus-Jagdausflüge und kontinuierliche eheliche Untreue in Misskredit gebracht. Durch mehr Transparenz und vorbildliches Verhalten schaffte Felipe es, der Monarchie neue Glaubwürdigkeit zu verleihen. Dazu trug auch seine persönliche Distanzierung von Juan Carlos bei: Er warf seinen Vater vor vier Jahren aus dem Palast und zwang diesen, Spanien zu verlassen. Seitdem lebt der Altkönig, der heute 86 Jahre alt ist, im Luxus-Exil in Abu Dhabi.

    Die Spanier haben Juan Carlos, der von 1975 bis 2014 königliches Staatsoberhaupt war, seine zahlreichen Fehltritte nicht verziehen. Er liegt in allen Umfragen über die Beliebtheit der Mitglieder der Königsfamilie inzwischen weit abgeschlagen auf dem letzten Platz.

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