Das Drama beginnt in den frühen Morgenstunden des 31. August 1997 in Paris: Die 36-jährige Diana und ihr Liebhaber Dodi Al Fayed (42) kommen vom Abendessen im schicken Ritz-Hotel an der Place Vendôme - verfolgt von Fotografen. Als der Unfall geschieht, ist keiner der vier Insassen angeschnallt. "Sie hatte sehr schwere Kopfverletzungen, doch sie lebte noch", sagte Harry. "Aber genau die Leute, die den Unfall verursacht hatten, halfen ihr nicht, sondern fotografierten stattdessen, wie sie auf der Rücksitzbank starb", sagte der 32-Jährige in der Dokumentation "Diana, 7 Days".
Prinzessin Diana: Chauffeur hatte Alkohol und Medikamente im Blut
Die Prinzen William und Harry haben das Verhalten der Paparazzi scharf verurteilt. Ermittlungen ergaben jedoch, dass der Chauffeur zu schnell fuhr, Alkohol und Medikamente im Blut hatte. Nur der Leibwächter auf dem Beifahrersitz überlebt.
Das Unglück vor 20 Jahren erschütterte nicht nur die Briten, sondern Millionen Menschen auf der ganzen Welt. Diana galt als die "Königin der Herzen". Weinende Menschen in den Arm nehmen, einem Aids-Kranken die Hand schütteln - für ein Mitglied des Königshauses war das damals höchst ungewöhnlich. Dianas Art begeisterte viele Menschen, im Gegensatz zum Verhalten des Thronfolgers Prinz Charles, den viele Landsleute als verschroben und unnahbar wahrnahmen.
Das war Lady Diana
Die spätere "Königin der Herzen" wird am 1. Juli 1961 als Diana Spencer in England geboren.
Vor ihrer Hochzeit mit Prinz Charles arbeitet Diana in einem Londoner Kindergarten.
Märchenhochzeit: Im Juli 1981 heiratet die 20-jährige Diana Prinz Charles. Er war zu diesem Zeitpunkt 33 Jahre alt.
Im Juni 1982 kommt ihr Sohn William zur Welt.
Vier Jahre später, im Jahr 1986 bringt Diana den zweiten Sohn, Harry, zur Welt.
Ihrem Engagement für die Dritte Welt verdankt sie den Beinamen "Königin der Herzen".
Anfang der Neunziger Jahre steht fest: Dianas Ehemann Charles hat sie wohl immer wieder betrogen. 1992 lassen sich die beiden scheiden.
Am 31. August 1997, kommen Lady Diana und ihr neuer Liebhaber Dodi Al Fayed bei einem Autounfall in Paris ums Leben.
Die Anteilnahme der Bevölkerung an ihrem Tod ist riesig. Die ganze Welt scheint um Diana zu trauern.
Am 6. September 1997 wird Diana nach einer weltweit übertragenen Trauerfeier beigesetzt.
Seitdem ranken sich immer wieder Verschwörungstheorien um Lady Dianas Unfalltod. Sogar von Mord ist die Rede.
Die Ehe stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Nur 13 mal habe sie sich mit Charles vor der Hochzeit getroffen, berichtete Diana auf Videoaufnahmen, die kürzlich in Großbritannien veröffentlicht wurden. Schon kurz nach der Verlobung habe Charles sie traumatisiert: Auf die Frage eines Journalisten, ob das Paar verliebt sei, platzte sie mit einem "Ja, natürlich!" heraus. Charles antwortete: "Was auch immer Verliebtsein heißen mag."
20 Jahre nach dem Tod: Prinzessin Diana lebt in William und Harry weiter
Kurz nach der Hochzeit betrog er Diana mit seiner Jugendliebe Camilla Parker Bowles. Ein Rosenkrieg begann. Diana litt unter Bulimie, fühlte sich allein und stürzte sich in Affären. 1996, ein Jahr vor Dianas Tod, ließ das Paar sich scheiden.
"Sie war wie ein großes Kind", sagt der 32-jährige Harry in der neuen TV-Dokumentation. "Sie hat uns mit Liebe überschüttet." Gleichzeitig sei Diana unkonventionell gewesen. "Du kannst so frech sein, wie du willst, lass' dich nur nicht dabei erwischen" sei einer ihrer Ratschläge gewesen. Besonders macht Harry und William (35) demnach zu schaffen, wie kurz das letzte Telefongespräch mit Diana war - denn die Brüder wollten spielen gehen, berichten die Prinzen. Es sei "unvorstellbar schwer", damit zurechtzukommen. William war damals 15, Harry 12 Jahre alt.
Dianas Bruder, Charles Spencer sieht sie in den Söhnen weiterleben. Über die Prinzen William und Harry sagt er in einem Interview mit dem US-Sender ABC: "Ich liebe die unkomplizierte Art und Weise, wie sie mit Leuten umgehen und ihnen ihre Aufregung nehmen. Es ist so einfach, die Verbindung zwischen ihnen und ihrer Mutter herzustellen".
William und Harry leiden unter dem Tod von Prinzessin Diana
Hinter dem Sarg seiner Mutter herzulaufen sei eine der "schwierigsten Dinge" gewesen, die er je getan habe, sagte William in einem auf BBC ausgestrahlten Interview. "Ich fühlte mich, als würde sie neben uns gehen." Die Anteilnahme des Volkes am Tod Dianas war enorm. Die Queen hielt sich anfangs aber bedeckt. Die Briten deuteten das als Herzlosigkeit; das Königshaus wurde unbeliebter.
Dianas Grab liegt auf einer Insel in einem See auf dem englischen Landgut Althorp, dem Stammsitz ihrer Familie. Es wurde zum Jahrestag ihres Todes saniert. Ein Denkmal und ein Garten am Londoner Kensington-Palast, wo die Prinzessin 15 Jahre lang lebte, sowie eine zweijährige Ausstellung mit einigen ihrer vielen Kleider sollen an die "Königin der Herzen" erinnern. Denn Diana war für viele auch eine Mode-Ikone.
Charles (68) ist inzwischen seit zwölf Jahren mit seiner großen Liebe Camilla (70) verheiratet. Die beiden verschafften sich durch ihr seriöses Auftreten und ihren Fleiß wieder Respekt bei vielen Briten, doch die Wunden bei allen Beteiligten sind tief. Der Rosenkrieg wird im Land fortgeschrieben, gerade jetzt zum Todestag. Ob es um das Sexleben von Thronfolger Charles oder um die Häufigkeit der Bulimie-Anfälle Dianas geht: Jedes Detail wird veröffentlicht.
In Paris pilgern unterdessen Touristen an ein Denkmal an der Alma-Brücke, das eigentlich nichts mit Diana zu tun hat, aber als improvisiertes Memorial dient. Unter einer Nachbildung der Fackel der New Yorker Freiheitsstatue, die schon lange vor dem tragischen Unfall aufgestellt wurde, liegen Blumen und gerahmte Diana-Bilder. dpa
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