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Prinz Harrys Netflix-Produktion "Invictus Games": "Diese Serie basiert nicht auf Klatsch"

Netflix-Serie

Prinz Harrys Netflix-Produktion: "Diese Serie basiert nicht auf Klatsch"

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    In Düsseldorf warben Harry und Meghan im vergangenen Jahr für die "Invictus Games".
    In Düsseldorf warben Harry und Meghan im vergangenen Jahr für die "Invictus Games". Foto: Rolf Vennenbernd, dpa

    Es ist ein atmosphärischer Auftakt. Begleitet von Orchester-Klängen ist ein klatschendes Publikum zu sehen. „Die Welt muss an die menschlich-geistige Kraft erinnert werden“, sagt Prinz Harry, während er vor einer Menschenmenge spricht. Es werden Sportler gezeigt: Läufer, Fahrradfahrer, Handballer – viele tragen Prothesen. Hier bei „Invictus Games“ könnten die Teilnehmer eine Version ihrer selbst wiederfinden, die sie vermisst hätten, betont der 38-jährige Royal und umreißt damit das Ziel der Sportveranstaltung.

    Kriegsversehrte sprechen vor der Kamera über Schmerz und Hoffnung

    Die fünfteilige Dokumentation „Invictus Games: Im Herzen unbezwingbar“, die nun auf Netflix gestreamt werden kann, dreht sich um den gleichnamigen Sportwettbewerb für Kriegsversehrte, den Harry im Jahr 2014 ins Leben gerufen hatte und welcher Mitte September erstmals in Deutschland stattfinden wird. Die Serie begleitet Teilnehmer bei den Vorbereitungen auf die Veranstaltung im Jahr 2022. Sportler aus der ganzen Welt, die im Krieg verwundet wurden, sprechen vor der Kamera über den Schmerz und darüber, dass ihnen die Veranstaltung Hoffnung gab.

    Damit basiert die Serie keineswegs auf Klatsch, wie Pauline Maclaran, Royal-Expertin an der Royal Holloway University in London, gegenüber unserer Redaktion betonte. Stattdessen erzähle die Serie Geschichten über die Genesung verwundeter Soldaten durch sportliche Betätigung.

    "Invictus Games" ist Teil des Netflix-Millionendeals von Harry und Meghan

    Die Dokumentation ist Teil eines Millionendeals, den die Sussexes mit dem Streaming-Anbieter Netflix ausgehandelt haben. Produziert wurde die Reihe von Archewell Productions, einem von ihnen gegründeten Unternehmen. Schließlich müssen sie nun selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen, nachdem die beiden im Jahr 2020 dem Palast den Rücken gekehrt hatten, um in Kalifornien gemeinsam mit ihren Kindern ein neues Leben zu beginnen.

    Dabei drehten sich die Produktionen des Paares bislang primär um jene Welt, die sie angeblich hinter sich lassen wollen. In der Netflix-Dokuserie „Harry & Meghan“ von Ende 2022 sprachen die Sussexes etwa über den Umgang des Königshauses mit Rassismus und die Hetze durch die britischen Medien. Harrys Autobiografie „Spare“ (deutsch: Reserve) kam einer erneuten Kriegserklärung an das Königshaus gleich. Die Folge: Briten hatten zunehmend die Nase voll von dem Paar.

    Auch in dieser Serie kritisiert Harry das englische Königshaus

    Mit „Heart of Invictus“, so der Originaltitel der Serie, scheint sich der Prinz nun jedoch anderen Themen zuzuwenden. „Harry beruft sich auf das, was er gut kann, indem er sich auf eine wichtige Sache konzentriert und Veränderungen herbeiführt, anstatt seine Familie zu kritisieren“, betonte Maclaran.

    Prinz Harry war selbst als Soldat in Afghanistan und kennt die Schrecken des Krieges.
    Prinz Harry war selbst als Soldat in Afghanistan und kennt die Schrecken des Krieges. Foto: John Stillwell, dpa

    Ganz ohne Kritik am Palast kommt jedoch auch diese Serie nicht aus. Britische Medien deuteten einige Aussagen Harrys als weiteren Seitenhieb gegen die königliche Familie. Der Prinz betonte, er habe nach seiner Rückkehr von seinem Afghanistan-Einsatz keine Unterstützung erhalten. Harry war dort zwischen 2007 und 2013 zweimal als Soldat im Einsatz. Sein Trauma sei nie besprochen worden und ihm sei erst klar geworden, dass er Hilfe benötige, als er in Fötusstellung auf dem Boden gelegen habe. Kritiker beklagten außerdem, dass Harry die Veranstaltung als Bühne für sich selbst nutzen würde.

    Harry und Meghan könnten einen Erfolg gebrauchen

    Das Paar könnte den Erfolg der Serie auf jeden Fall gut gebrauchen. Denn anders als die Biografie „Spare“ kamen einige ihrer Ideen nicht besonders gut an. Netflix verwarf mehrere Formate und sagte eine geplante animierte Kindersendung namens „Pearl“ ab. Im Juni löste der Audio-Streaming-Dienst Spotify überdies „einvernehmlich“ vorzeitig seinen Podcast-Vertrag mit Archwell Productions auf, wie es in einer gemeinsamen Erklärung heißt.

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