Das britische Königshaus kommt nicht zur Ruhe: Tod der Queen, Charles wird König, schockierende Krebsdiagnosen und mittendrin der abtrünnige Prinz Harry. An nunmehr fünfter Stelle der britischen Thronfolge spielt sich sein Leben selbst in den royalen Kreisen in besonderen Sphären ab. Wenn er am 15. September seinen 40. Geburtstag feiert, bleiben die Glocken von Westminster Abbey in seiner Heimat zwar nicht still. Weil er aber kein Mitglied der Königsfamilie mehr ist, läuten sie nicht für ihn. Auch Vater Charles, Bruder William und Co. werden mutmaßlich keine lauten Geburtstagstöne anstimmen.
Prinz Harry und das Königshaus: Wie stehen sie zueinander?
Im Ringen um die Zukunft der Monarchie spielt Prinz Harry eine nur untergeordnete Rolle. Als Henry Charles Albert David Mountbatten-Windsor am 15. September 1984 das Licht der Welt erblickte, schaute die Welt auf eine scheinbar perfekte royale Familie. Geboren als zweiter Sohn von Prinz Charles und Prinzessin Diana war sein Weg vorbestimmt. Dass er im Erwachsenenalter dem Königshaus gar den Rücken kehren wird, ist freilich zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorstellbar. Der tragische Unfall-Tod seiner Mutter 1997 stellt auch in seiner Biografie einen empfindlichen Einschnitt ins eigene Leben dar.
Als Schüler am elitären Eton College lieferte er durchschnittliche Noten ab. Mit 20 Jahren verliebt er sich in die simbabwische Studentin Chelsy Davy, ein Jahr später beginnt die Ausbildung an der Militärakademie Sandhurst.
Wenige Monate vorher provoziert er durch das Tragen einer Partyverkleidung mit Hakenkreuzbinde einen medienwirksamen Skandal. Aus dem Partyprinzen wird der rebellische Royal. Zwar folgen jedes Mal Entschuldigungen für seine Fehltritte, doch die Boulevard-Medien müssen nicht lange auf nächste Ausrutscher warten.
Der militärische Drill beeinflusst zunehmend sein Leben. Es folgen Auslandseinsätze 2007 und 2008 in Afghanistan. Langsam scheint Prinz Harry seine Rolle gefunden zu haben. Er tritt als humanitärer Helfer, Verfechter der geistigen Gesundheit und Umweltaktivist in Szene, schreibt das Büro des Herzog von Sussex auf seiner Website. Allen voran bestimmt seit 2016 eine Person Harrys Leben: seine zukünftige Frau Meghan Markle.
Prinz Harry und Meghan: Wie hat sich der Prinz gewandelt?
Gemeinsam mit Frau Meghan gründet er die Archewell Foundation, um „bedürftigen Gemeinschaften zu helfen“. Außerdem ist er Gründer und/oder Schirmherr einer Reihe von globalen Wohltätigkeitsorganisationen. Obendrein ruft er die Invictus Games ins Leben, eine Plattform für verwundete, verletzte und kranke Militärangehörige, die sich zur Unterstützung ihrer Rehabilitation sportlich betätigen. Für seine Verdienste in dieser Sache erhielt er gar einen Militär-Award, doch auch diese Auszeichnung war von Kritik und Schock begleitet.
Ein Jahr nach der Hochzeit ist bei Harry und Meghan das Familienglück perfekt; Sohn Archie wird 2019 geboren. Doch dessen Mama und Papa halten sich zunehmend der Boulevardpresse fern, leben einen Großteil ihrer Zeit in Nordamerika. Der Abstand zum Königshaus wächst - ehe es 2020 zum öffentlichen Bruch kommt.
Die beiden sagen sich von den Royals los, um selbstbestimmter zu leben. Harrys Autobiografie „Spare“ (zu Deutsch: Reserve) brachte ihm zwar einen New York Times-Bestseller ein. Das Werk aber gilt umstritten, dringt es stellenweise doch für die Royals ungewöhnlich tief in die Privatsphäre des Vaters und Bruders ein.
Was ist mit Harry und Meghan los?
Prinz Harry zeigt sich zwar weiterhin öffentlich, auch gemeinsam mit seiner Frau, doch die Auftritte sind seltener geworden.
Seinen Kampf gegen die Boulevardpresse führt er weiterhin. Die Kluft mit seiner Familie scheint derweil nicht zusammen-, sondern vielmehr noch weiter auseinanderzugehen. Leicht, so scheint es, dürfte es mit einer Versöhnung nicht werden. Auch vor Gericht erleiden Harry und Meghan einen Dämpfer, müssen mit weniger Polizeischutz durch ihren neuen Alltag gehen.
Abgesehen davon ist das Paar geschäftlich wie privat aktiv: Sie haben eine eigene Netflix-Doku, machen sich gegen Mobbing stark und planen offenbar sogar eine Art Welttournee. Mittlerweile leben sie gemeinsam mit den Kindern Archie und Lilibeth in Kalifornien. Bei der Party zum runden Geburtstag werden sie - im Gegensatz zu vielen anderen Mitgliedern seiner Familie - mit Sicherheit anwesend sein.
Übrigens: Weder Prinz Harry noch Prinz William werden das Elternhaus von Lady Diana erben. Doch ausgerechnet Dianas Familie arbeitet offenbar im Hintergrund an der Versöhnung von William und Harry.
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