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Priester in Österreich wegen Crystal Meth-Produktion in U-Haft

Kirche

Priester aus Österreich soll Crystal Meth hergestellt haben

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    Methamphetamin, auch Crystal Meth genannt, ist eine gefährliche und rasch süchtig machende Substanz.
    Methamphetamin, auch Crystal Meth genannt, ist eine gefährliche und rasch süchtig machende Substanz. Foto: David-Wolfgang Ebener, dpa (Symbolbild)

    Es klingt wie die Handlung einer neuen Netflix-Serie – und ist doch Realität: Nachdem die Polizei wohl aus der Gemeinde heraus einen anonymen Hinweis bekommen hatte, klickten am vergangenen Dienstag im Waldviertel im nördlichen Niederösterreich für einen katholischen Priester die Handschellen. Dass es dabei nicht um ein Sexualdelikt gehe, beeilte sich die Erzdiözese St. Pölten, für die der 38-Jährige seit 2021 in mehreren Pfarren arbeitete, per Aussendung festzustellen. Rasch wurde klar: Der Priester soll die Droge Methamphetamin, auch bekannt als Crystal Meth, hergestellt haben – offenbar mit der Absicht, die gefährliche und rasch süchtig machende Substanz zum Verkauf anzubieten.

    Das jedenfalls bestätigte das Landespolizeikommando Niederösterreich am Dienstag mehreren österreichischen Medien. Die Beamten hatten demnach vergangene Woche in einem Pfarrhof sowohl die für die Crystal Meth-Erzeugung notwendigen Gerätschaften als auch Ausgangsstoffe für die Suchtmittelproduktion sichergestellt. Am Dienstag gaben die Behörden schließlich bekannt: Der Priester ist vollumfänglich geständig, die Ermittlungen der Polizei sind aber noch nicht abgeschlossen.

    Der mutmaßliche Drogen-Koch dürfte nicht allein gewesen sein

    Von seinen Aufgaben sei der Geistliche bereits von der Diözese entbunden worden, hieß es. Jegliche seelsorgliche Tätigkeit sei ihm untersagt. Nach Österreich gekommen ist er über ein Arbeits-Abkommen zwischen den Diözesen St. Pölten und Warschau, das es polnischen Priestern ermöglicht, Stellen in Österreich anzutreten. „Da er Priester der Erzdiözese Warschau ist, wurde sofort der zuständige Erzbischof informiert, der weitere Schritte setzen wird. Die Diözese St. Pölten arbeitet im Hinblick auf die lückenlose Klärung des Delikts eng mit den ermittelnden Behörden zusammen“, ist in einer Stellungnahme der Diözese St. Pölten zu lesen. Die Vereinbarung mit Warschau sei augenblicklich aufgekündigt worden, berichtete am Dienstag das ORF-Radio.

    Der mutmaßliche Drogen-Koch dürfte nicht allein gewesen sein: Ebenfalls in Untersuchungshaft sitzt ein 30-jähriger irakischer Staatsbürger aus Wien, der allerdings nicht aus katholischen Kreisen stammen soll. Laut ORF-Radio soll er teilweise geständig sein. Sowohl er als auch der Priester werden des Suchtgifthandels beschuldigt. Strafrechtlich gilt für beide die Unschuldsvermutung.

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