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Finanzen: Gesperrte Konten und IT-Probleme: Der Postbank-Ärger im Überblick

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Gesperrte Konten und IT-Probleme: Der Postbank-Ärger im Überblick

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    Einige Postbank-Kunden haben seit Monaten großen Ärger mit ihrer Bank.
    Einige Postbank-Kunden haben seit Monaten großen Ärger mit ihrer Bank. Foto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild, dpa

    Die Postbank, eine der bekanntesten Banken Deutschlands, steht derzeit im Mittelpunkt eines beispiellosen Skandals. Eine IT-Umstellung hat zu erheblichen Problemen geführt, wobei viele Kunden nicht mehr auf ihre Konten zugreifen können. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat die Bank aufgrund dieser Probleme gerügt und droht mit Konsequenzen. Einige

    Übrigens: Wenn Sie sich immer schon einmal gefragt haben, wie viel Geld die Deutschen auf ihrem Girokonto geparkt haben, weiß die Bundesbank Antwort. Laut einer Umfrage machen den größten Unterschied der Bildungsabschluss und das Alter aus.

    Postbank-Ärger: Gesperrte Konten und große IT-Probleme

    Im Rahmen einer IT-Umstellung wurden seit Ostern 2022 zwölf Millionen Kundinnen und Kunden der Postbank und sieben Millionen Deutsche-Bank-Kunden in Deutschland auf einer gemeinsamen Plattform zusammengeführt. Wie die Tagesschau berichtet, plant die Deutsche Bank, ab 2025 jährlich 300 Millionen Euro mit dieser neuen Struktur zu sparen. Die IT-Umstellung sollte eigentlich die Integration der Bank in die Konzernmutter

    Wie tagesschau.de berichtet, konnten viele Kunden durch die Umstellung nicht mehr auf ihre Konten zugreifen. Die Folgen waren gravierend: Einige konnten ihre Rechnungen nicht bezahlen, andere hatten Schwierigkeiten, Geld abzuheben oder Überweisungen zu tätigen. Heise.de hebt in einem Bericht zu dem Vorfall hervor, dass die Kunden nicht nur mit technischen Problemen zu kämpfen hatten, sondern sich auch über mangelnde Hilfe bei diesen Problemen beschwerten. Der Kundenservice der Postbank war offenbar überlastet und konnte den Anfragen und Beschwerden von Hunderten von Kunden überhaupt nicht mehr gerecht werden. Zwischenzeitlich war sogar die Rede davon, dass der Kundenservice gar nicht mehr erreichbar gewesen sei. Vonseiten der Postbank sprach man auf Anfrage der Tagesschau nur von "kurzzeitigen Einschränkungen" über die Kunden frühzeitig informiert worden seien.

    Die Verbraucherzentrale des Bundes gibt auf ihrer Website allerdings an, dass sich die Beschwerden von Postbank-Kunden seit Jahresbeginn häufen. Allein im ersten Halbjahr 2023 seien 583 Beschwerden über die Postbank eingegangen - bereits annähernd so viele wie im gesamten Jahr davor. "Im schlimmsten Fall berichten Kundinnen und Kunden, dass sie über mehrere Wochen nicht über ihr Guthaben verfügen können und ihnen in der Folge Schufa-Einträge aufgrund zurückgegebener Lastschriften drohen", schreibt die Verbraucherzentrale in einer Pressemitteilung zu dem Thema. Es sei alarmierend, dass die Anzahl der Beschwerden in so kurzer Zeit fast die Gesamtzahl des Vorjahres erreicht hat, schreiben die Verbraucherschützer.

    Postbank: Verbraucherzentrale reicht Beschwerde bei BaFin ein

    Inzwischen haben mehrere Medien, darunter die Frankfurter Allgemeine Zeitung , darüber berichtet, dass die Verbraucherzentrale NRW sogar die Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) eingeschaltet hat, um gegen die Postbank vorzugehen. Hintergrund ist, dass die Postbank nur sehr schleppend Pfändungsschutzkonten (P-Konto) freigibt. Diese Konten dienen speziell dazu, einen festgelegten Grundfreibetrag vor Pfändung zu schützen. Der Freibetrag soll sicherstellen, dass Menschen mit Schulden trotz Pfändungen über ein Minimum an Geld verfügen können, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

    Laut derVerbraucherzentrale NRW berichten Kunden, die ein solches P-Konto bei der Postbank besitzen von erheblichen Problemen. Die Konten hätten wochenlang keinen Grundfreibetrag aufgewiesen, obwohl dies laut Gesetz innerhalb weniger Tage geschehen muss und bereits gesperrte Girokonten wurden nicht freigeben, selbst wenn die Pfändung aufgehoben war. Daueraufträge wie Miete, Strom und Telefon konnten so häufig nicht ausgeführt werden und Kunden konnten kein Bargeld abheben, um Lebensmittel oder Medikamente zu kaufen. Die BaFin habe in solchen Fällen die Befugnis, einzugreifen. Die BaFin habe in solchen Fällen die Befugnis, einzugreifen.

    Die Verbraucherzentrale NRW bietet auf ihrer Website eine Formulierungshilfe an, die Betroffene nutzen können, um beim örtlichen Amtsgericht gegen die Postbank zu klagen. Das Ziel dieser Klage ist die Auszahlung des Kontoguthabens, vorzugsweise durch ein einstweiliges Verfahren.

    Die Deutsche Bank hat laut einem tagesschau.de-Bericht angegeben, dass sie die Rüge der BaFin "sehr ernst" nimmt und dass die Verbesserung des Kundenservices bei der Postbank oberste Priorität hat. Trotz der Erweiterung ihrer Service-Teams in den letzten Wochen gebe es immer noch Verzögerungen in einigen Serviceprozessen. Es wird erwartet, dass es noch einige Wochen dauern wird, bis sich die Situation normalisiert hat.

    Kein Konto-Zugriff? Das sollten betroffene Kunden tun

    Die Vorfälle bei der Postbank sind für Kunden ärgerlich und führen laut den Schilderungen der Verbraucherzentrale zu erheblichen Problemen im Alltag. Betroffene sollten diese Schritte in Erwägung ziehen, um zu einer Lösung zu kommen:


    Mögliche Lösungen und Empfehlungen für betroffene Kunde

    Die anhaltenden Probleme mit der IT-Umstellung der Postbank und die daraus resultierenden Schwierigkeiten für die Kunden erfordern dringend Lösungsansätze. Hier sind einige Empfehlungen und Schritte, die betroffene Kunden in Betracht ziehen sollten:

    • Kontakt zur Postbank aufnehmen: Betroffene sollten zunächst versuchen, direkt mit der Postbank in Kontakt zu treten, um eine Lösung für ihr spezifisches Problem zu finden. Dies kann über die Kundenhotline, per E-Mail oder über den persönlichen Kundenberater erfolgen.
    • Dokumentation aller Vorfälle: Es ist wichtig, alle Vorfälle und Probleme zu dokumentieren. Dies beinhaltet Screenshots von Fehlermeldungen, Aufzeichnungen von Gesprächen mit dem Kundenservice und alle schriftlichen Kommunikationen. Kontoauszüge sollten Sie ohnehin drei Jahre lang aufbewahren.
    • Unterstützung durch Verbraucherzentralen: Die Verbraucherzentralen in den verschiedenen Bundesländern bieten Beratung und Unterstützung für betroffene Kunden an. Es kann hilfreich sein, sich an sie zu wenden, um mehr über die eigenen Rechte und mögliche Vorgehensweisen zu erfahren.
    • Rechtliche Schritte in Erwägung ziehen: Wie die Verbraucherzentrale NRW berichtet, können Betroffene eine Klage beim örtlichen Amtsgericht einreichen, insbesondere wenn es um Probleme mit dem P-Konto geht. Die Verbraucherzentrale bietet hierfür eine Formulierungshilfe (Link siehe oben) an.

    Übrigens: Sehr hohe Bargeld-Beträge können Sie von Ihrem Bankkonto gar nicht auf einmal abheben. Wie viel Geld Sie von einem Automaten abheben können, unterscheidet sich tatsächlich von Bank zu Bank.

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