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Porträt: Spaniens König Felipe könnte der Letzte seiner Art sein

Porträt

Spaniens König Felipe könnte der Letzte seiner Art sein

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    Spaniens König Felipe spricht auf einer Konferenz.
    Spaniens König Felipe spricht auf einer Konferenz. Foto: Europa Press / E. Parra, dpa

    Irgendwie gleicht die Monarchie ja einer goldenen Pferdekutsche: Sie ist überflüssig, aber in ihrem alten Pomp trotzdem schön anzuschauen. Weil aber viele Untertanen am Sinn dieser Institution zweifeln, haben die modernen Monarchen alle Hände voll zu tun, ihr Dasein als solche zu rechtfertigen. Mit diesem Problem schlägt sich auch der spanische König Felipe herum, der gerade auf Deutschlandbesuch ist. Gegner des Königshauses forderten schon nach der Abdankung seines Vaters Juan Carlos vor acht Jahren eine Volksabstimmung über die Rückkehr zur Republik.

    Kein Wunder. Das spanische Königshaus durchlebte schwere Krisen. Juan Carlos wurde in seinen späten Jahren wegen Frauengeschichten, Finanzaffären und seiner Freude an Elefantenjagden zur Skandalnudel und sogar ins Exil geschickt. Felipe hat als Monarch bislang eine bessere Figur gemacht, als viele Kritiker es dem früher als scheu geltenden Prinzen zugetraut hätten. Und er ist Spaniens erster König mit Hochschulabschluss. Zunächst absolvierte er ein Jura-Studium in Madrid, um dann in den USA seinen Master im Fach Internationale Beziehungen zu machen. Er spricht fließend Englisch und Französisch. Felipe de Borbón, wie er heißt, wurde auch auf seine heutige Rolle lange vorbereitet. Und zwar, seit er mit neun Jahren offiziell den Thronfolger-Titel Prinz von Asturien erhielt. Danach durchlief der inzwischen 54-Jährige die klassische Ausbildung eines künftigen spanischen Königs: Offizierslaufbahn bei Luftwaffe, Marine und Heer. Das heißt, Felipe kann Flugzeuge und Hubschrauber fliegen.

    König Felipe ist mit einer bürgerlichen Journalistin verheiratet

    Bevor er eine Familie gründete, hat der großgewachsene Iberer zu den begehrtesten Junggesellen in blaublütigen Kreisen gezählt. Er stand auf schnelle Autos und Motorräder, schätzte das Segeln, Skifahren und Tanzen – also alles, was in seinem Stand en vogue war. Interessanterweise trifft das nicht auf den Fußball zu. Sein Vater ist standesgemäß Fan der Königlichen von Real Madrid, Felipes Herz schlägt für den Arbeiterclub Atlético. Dass sich die spanische Monarchie in Sachen Ehe modernisiert hat, belegt die Tatsache, dass Felipe seit 18 Jahren mit der bürgerlichen, geschiedenen Ex-Fernsehjournalistin Letizia Ortiz verheiratet ist. Es soll eine Liebesheirat gewesen sein.

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