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Porträt: Rapper Apache 207: Mit Selbstironie und Udo auf den deutschen Musikthron

Porträt

Rapper Apache 207: Mit Selbstironie und Udo auf den deutschen Musikthron

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    Apache 207 und Udo Lindenberg haben mit ihrem Lied "Komet" Platin gewonnen und standen über Wochen an der Spitze der deutschen Charts.
    Apache 207 und Udo Lindenberg haben mit ihrem Lied "Komet" Platin gewonnen und standen über Wochen an der Spitze der deutschen Charts. Foto: Tine Acke, Warner Music/dpa

    Wo andere deutsche Rapper mit protzigen Luxusautos oder schnellen Sportwagen in ihren Videos angeben, fährt Apache 207 lieber mit seinem 50 ccm Motorroller vor. "Brrm, brrm" schallt es in seinem Lied "Roller" durch den Refrain. Eingebettet in gefährlich anmutende Aufnahmen und Szenerien wirkt der zwei Meter große Musiker auf dem kleinen Moped völlig fehl am Platz. Doch die Selbstironie kommt an - und wie. Der 2019 erschienene Song hat vor kurzem "Last Christmas" von Wham! als erfolgreichsten Dauerbrenner der deutschen Singlecharts abgelöst. Für seinen aktuellen Top-Hit "Komet" hat sich der mit bürgerlichem Namen Volkan Yaman heißende Rapper die deutsche Musik-Legende Udo Lindenberg ins Boot geholt. Und entgegen mancher Vermutung hat nicht Udo dem Rapper zum Erfolg verholfen. Das Gegenteil ist der Fall.

    Mit seiner Single "Roller" schaffte der deutsche Rapper Apache 207 den Durchbruch und wurde besonders bei der Jugend deutschlandweit bekannt.
    Mit seiner Single "Roller" schaffte der deutsche Rapper Apache 207 den Durchbruch und wurde besonders bei der Jugend deutschlandweit bekannt. Foto: Sony Music, dpa (Archivbild)

    Apache 207: Privat verschwiegen, musikalisch ein Chamäleon

    Zu seinem Künstlernamen kam der gebürtige Mannheimer durch sein Aussehen. Seine langen glatten Haare brachten Yaman trotz seiner türkischen Wurzeln den Spitznamen Apache ein. Woher die Zahl 207 stammt, verrät der Musiker nicht. Seit 2018 landet der 25-Jährige regelmäßig Top-Platzierungen in den Charts. Abseits seiner musikalischen Erfolge ist über Apache wenig bekannt. Aufgewachsen in Ludwigshafen, schwierige Familienverhältnisse, später Abitur. Tiefer lässt Yaman in sein Privatleben nicht blicken. Auch Interviews gibt er kaum. Dafür präsentiert er sich gerne als Künstler, der sich nicht allzu ernst nimmt. So bezeichnet er sich selbst als "Gangster, der ab und zu das Tanzbein schwingt". Wieder so ein Stilbruch mit dem klassischen Bild eines "harten" Rappers von der Straße.

    Stattdessen fällt Apache mit musikalischer Abwechslung auf. Mal sind es stimmlich verzerrte Auto-Tune-Songs, dann Eurodance-Beats aus den 90ern. Auch poppige Herzschmerz-Lieder lässt er nicht aus. Damit reiht er sich bei Künstlern wie Sido oder Cro ein, die ebenfalls aus dem Hip-Hop kommen und allmählich den Mainstream eroberten.

    Apache verhalf Udo Lindenberg zur ersten Nummer-eins-Platzierung

    Sein jüngster Titel "Komet" ist eine der Balladen und katapultierte Apache endgültig vom jungen Publikum auf Spotify und Co. auch ins Radio. Mit elf Nummer-eins-Platzierungen in Folge ist es das am längsten an der Spitze stehende deutschsprachige Lied der vergangenen 16 Jahre. Zuletzt schaffte das "Ein Stern" von DJ Ötzi. Für Apache sind der Platin-Hit und die Nummer-eins-Platzierung keine Besonderheit mehr. Ganz anders sieht das bei Udo Lindenberg aus. Denn der 76-Jährige schaffte es trotz seiner Bekanntheit und seines Hits "Sonderzug nach Pankow" bis dato nicht an die Spitze der deutschen Charts. Bis das Pop-Zugpferd Apache kam und ihm endlich einen Platz im deutschen Musik-Thronsaal gewährte.

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