Wie nah Glück und Unglück beieinanderliegen können, weiß Emma Heming-Willis ganz genau. Als stolze Mutter gratulierte sie am Montag ihrer elfjährigen Tochter Mabel zum Geburtstag. Auf Instagram zeigte sie Bilder des Mädchens. Neben dem Teenager: Vater Bruce Willis. Seit der seine Demenzerkrankung öffentlich gemacht und sich selbst weitgehend ins Private zurückgezogen hat, ist es Emma Heming-Willis, die ins Rampenlicht gerückt ist. Die 44-Jährige klärt unermüdlich auf über die Krankheit, die ihr ganzes Familienleben verändert hat: Frontotemporale Demenz führt unter anderem zu Empathieverlust, aggressivem Verhalten und Sprachstörungen.
Aus dem Model wurde eine Geschäftsfrau
Heming-Willis hat keine Angst davor, die eigenen Gefühle mit der Öffentlichkeit zu teilen. Ungewöhnlich, in einer Hollywood-Welt, in der Schönheit und Erfolg über allem stehen. Die Krankheit habe nicht nur ihren Mann, sondern auch sie einsam gemacht. "Ich habe mich eine Zeit lang zurückgezogen, und mein Freundeskreis wurde kleiner, weil es auch sehr schwierig war, darüber zu sprechen", sagte sie. Aufgewachsen ist Heming-Willis in London, wo sie an einem Modelwettbewerb teilnahm – und diesen auch gewann. Es folgte eine steile Karriere, Modegiganten wie Karl Lagerfeld und Victoria's Secret buchten die Britin für ihre Modenschauen. Auch in der Liebe fand sie das Glück: Im Fitnessstudio traf sie 2007 Bruce Willis, 2009 heirateten die beiden. "Zu dieser Zeit begann ich, meine Modelkarriere in andere Geschäftsideen umzuwandeln", berichtet Heming-Willis auf ihrem eigenen Blog. Eine zündende Idee kam der jungen Frau während der ersten Schwangerschaft: Auf der Suche nach einer natürlichen Hautpflege massierte sie ihren Bauch mit Kokosöl ein – und stellte fest, dass dies ihren Dehnungsstreifen entgegenwirkte. Geboren war die eigene Kosmetikfirma "CocoBaba", die pflanzliche Pflegeprodukte für Schwangere herstellt.
Doch seit einem Jahr widmet sich die Unternehmerin nicht nur der Pflege ihrer zwei Töchter und ihres Geschäftes, sondern auch der ihres kranken Mannes. Zwar erlebe sie viel Mitgefühl, und treffe auch auf Menschen, die Ähnliches erleben. Immer wieder komme es aber auch zu schlimmen Situationen in der Öffentlichkeit. Ihr berühmter Ehemann werde sogar beim Kaffeetrinken mit Freunden von Paparazzi bedrängt. "Bitte schreit meinen Mann nicht an. Ich will nur, dass er an seinem Leben in vollen Zügen teilnehmen kann", erklärt sie auf Instagram. In einem Video mit einer Demenz-Expertin betont Heming-Willis: "Ich bitte lediglich um Respekt für meinen Ehemann und seine Erkrankung."