De meisten, die ins Fernsehen drängen, sind mit einer großen Portion Selbstdarstellungsgabe gesegnet. Gerade Showmaster sind oft laut, nach vorne stürmend und reden manchmal schneller als sie denken können. Das kann man selbst über Show-Größen wie Thomas Gottschalk oder Rudi Carrell sagen.
Aus dieser bunten Schar an TV-Entertainern sticht einer schon optisch heraus: Frank Elstner. Der ist auf den ersten Blick so eine Mischung aus Lieblingsschwiegersohn und Finanzbuchhalter. Immer korrekt gekleidet, immer respektvoll gegenüber den Gesprächspartnern und eher leise und zurückhaltend statt ein Haudrauf. Das einzig Ausgefallene, das sich Elstner gönnte, war ein Künstlername. Elstner heißt eigentlich nicht Frank, sondern Timm Franz Maria.
Frank Elstner begann seine Karriere bei Radio Luxemburg
Nun wird er 80 Jahre alt, man mag es gar nicht glauben. Ihn, der abendfüllende Unterhaltungsformate wie „Wetten, dass..?“ und viele weitere erfolgreiche Sendungen erfunden hat, hat man als einen in Erinnerung, der scheinbar alterslos ist. Mit sich und dem Fernsehen ist der gebürtige Linzer übrigens im Reinen. Noch immer tüftelt er an neuen Sendungen wie an einem Talkshow-Format bei Netflix und kommentiert in einem aktuellen Interview mit der Süddeutschen Zeitung das Thema TV-Unterhaltung erstaunlich positiv: „Viele sagen ja: Wir sind nicht mehr vielfältig genug. Das halte ich für einen dummen Satz. Das Angebot war noch nie so groß wie jetzt.“
Elstner, der seine Karriere in den 60er Jahren bei Radio Luxemburg begann, mag Sendungen wie die RTL-Tanzshow „Let’s Dance“. Er hätte aber auch gerne das „Dschungelcamp“ erfunden, räumt er ein. Er schätzt die Kollegen Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf und freut sich über Anke Engelke und Carolin Kebekus. Und keiner, so sagt er, habe so viele Gesichter wie Günther Jauch: „Den können Sie alleine auf die Bühne stellen und ihm fällt immer etwas ein.“
Showmaster Frank Elstner ist an Parkinson erkrankt
Der Moderator gehört nicht zu denen, die im Haifischbecken Fernsehen andere schlecht machen. Er kann aber trotzdem Klartext sprechen und vermisst bisweilen Mut bei den Verantwortlichen der Fernsehanstalten. Doch intrigieren ist seine Sache nicht.
Aufgrund einer angeborenen Fehlbildung seines rechten Auges trägt der fünffache Vater, der in dritter Ehe verheiratet ist, übrigens seit seinem 20. Lebensjahr eine Augenprothese. Die meisten wissen das nicht. Bekannt ist inzwischen jedoch, dass der leise Showmaster an Parkinson erkrankt ist. Er hat das selbst öffentlich gemacht. So etwas überlässt Elstner nicht anderen. Mit der ihm eigenen Gründlichkeit geht er auch gegen die Krankheit vor: Den Kampf gegen Parkinson nimmt er im wahrsten Sinne des Wortes sportlich und sagt: „Es geht darum, dass man Sport macht, denn der, der da am besten unterstützen kann, ist man immer selbst.“