Die beiden sind so etwas Ähnliches wie Winnetou und Old Shatterhand im "Tatort"-Format: Blutsbrüder sozusagen. Bereits seit 1991 genießen Udo Wachtveitl und sein Partner Miroslav Nemec einen Status, von dem viele Schauspieler träumen: eine Festanstellung in der vielleicht bekanntesten Krimireihe Deutschlands.
"Tatort"-Kommissare: Mitte und Ende 60 - und trotzdem geht es weiter
Als Kommissar-Duo Batic und Leitmayr ermitteln die beiden in München. Und mit etwa 90 Fällen sind sie die meistbeschäftigten Ermittler des "Tatort". Ans Aufhören denken sie noch immer nicht wirklich, obwohl sie inzwischen schon angegraut sind. Wachtveitl feiert am Samstag seinen 65. Geburtstag, Nemec ist vier Jahre älter.
Im Gespräch mit unserer Zeitung sagte Wachtveitl im Frühjahr: "Wir sind ja keine 30 mehr. Und irgendwann taucht am Firmament die Frage auf, wie lange wir noch über Zäune springen wollen und fragen, was jemand von Dienstagnacht auf Mittwochmorgen gemacht hat." Nemec ergänzte: "Ewig geht des nicht mehr."
Ein konkretes Ausstiegsdatum gibt es aber noch nicht. Kein Wunder, Batic und Leitmayr gehören schließlich zu den beliebtesten Tatort-Ermittlern. "Unkonventionell, ironisch und manchmal ziemlich frech sorgt er für die bayerische Note im Team", beschreibt der Bayerische Rundfunk den Kommissar Leitmayr. Die liebevoll-bissigen Frotzeleien unter den Kollegen würden zudem belegen, wie gut sie sich verstehen.
Udo Wachveitl war die Stimme von Pierce Brosnan
Doch Wachtveitl ist nicht auf die Polizistenrolle festgelegt. Wenn er gerade mal nicht ermittelt, schreibt der gebürtige Münchner Drehbücher, arbeitet als Regisseur, als Synchronsprecher oder geht auf Lesereise. Unter anderem war er schon die Stimme von Pierce Brosnan, für Kinder war er in "Findet Nemo" oder "Disneys Gummibärenbande" zu hören.
Der Bayer hat schon als Kind mit dem Schauspiel begonnen. Nach dem Abitur leistete er Zivildienst, nahm Schauspielunterricht und studierte vorübergehend Jura an der Ludwig-Maximilians-Universität. Später legte er noch ein Philosophiestudium nach. Über sein Privatleben ist ansonsten übrigens nicht viel bekannt, abgesehen davon, dass er sich vegetarisch ernährt.
Für seine Paraderolle erhielt der im Münchner Stadtteil Au lebende Lockenkopf diverse Auszeichnungen, unter anderem den Bayerischen Verdienstorden und den Grimme-Preis. Und natürlich ist er auch längst Ehren-Kommissar der bayerischen Polizei.