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Porträt: Daniel Brühl: Der Mann, der Karl Lagerfeld spielt

Porträt

Daniel Brühl: Der Mann, der Karl Lagerfeld spielt

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    Daniel Brühl spielt den Modeschöpfer und wollte Lagerfeld emotional aufbrechen.
    Daniel Brühl spielt den Modeschöpfer und wollte Lagerfeld emotional aufbrechen. Foto: Carsten Koall, dpa

    Eine Rolle wird man wohl ewig mit ihm verbinden: Als "Alex" in Good bye Lenin" hat Daniel Brühl deutsche, ja internationale Filmgeschichte geschrieben. Als fürsorglicher Sohn einer schwer kranken Mutter in Wendezeiten machte der junge Schauspieler vor gut 20 Jahren quasi über Nacht Karriere. Er selbst sagte einmal rückblickend dem Sender arte: "Es hatte noch einen Nebeneffekt: Alle Mütter von Rom bis Miami liebten mich." 

    Das ist wahrscheinlich immer noch so. Doch obwohl Brühl inzwischen 45 ist, hat er seinen jugendlichen Charme nicht verloren. Seither hat er in diversen ordentlichen Produktionen wie "Cars" oder im "Westen nichts Neues" mitgespielt, aktuell stellt er in der Disney++ Miniserie "Becoming Karl Lagerfeld" den gleichnamigen Modezaren dar.

    Und auch das gelingt ihm überraschend gut. Dabei man muss schon ein phantasiereicher Caster sein, um in dem in Barcelona geborenen Schauspieler, der mit vollem Namen Daniel César Martín Brühl González heißt, die blasierte Mode-Ikone mit Sonnenbrille, gepudertem Zopf und Vatermörderkragen zu sehen.

    Daniel Brühl lässt Lagerfeld fünf Jahre nach dessen Tod auf der Leinwand wieder auferstehen

    2019 ist der Lagerfeld gestorben, jetzt lässt Brühl ihn auf der Leinwand quasi wieder auferstehen. Er hat diese Rolle beeindruckend bewältigt. Er spielt zweisprachig, imitiert herrlich Lagerfelds Lispeln. Und Brühl demaskiert auch dessen Maskenhaftigkeit. Eine tolle Szene ist, als er nachts, allein, nur mit seinem Bild im Spiegel tanzt und sich dem Seelenschmerz preisgibt. 

    Ansonsten, so heißt es in manchen Kritiken, könne der Film nicht mit dem Hauptdarsteller mithalten. Drehbuch und Inszenierung blieben dahinter zurück. Zu viele Klischees.

    Brühl selbst, Sohn einer spanischen Lehrerin und eines deutschen Fernsehregisseurs, ist dennoch zufrieden: "Das war für mich wie ein Ravensburger-Puzzle mit 10.000 Teilen. Mit dem Alter weiß ich ganz genau, was mich reizt und was nicht." Der anfängliche Schrecken und das Lachen, als ihm die Rolle angeboten wurde, hätten sich schnell gelegt, als ihm klar geworden sei, was für eine Riesenchance diese Rolle ist.

    Daniel Brühl hält seine Familie aus der Öffentlichkeit

    Trotz oder vielleicht auch wegen seiner beruflichen Erfolge ist Brühl privat zurückhaltend. Nur äußerst selten gewährt er Einblicke in seinen Alltag. Er will seinen Kindern ein möglichst normales Leben ermöglichen. Nicht zuletzt darum verbringt er mit seiner Ehefrau Felicitas Rombold und seinen beiden Söhnen viel Zeit in seiner zweiten Heimat Spanien. Dort lebt die Familie auf dem Land, fernab vom Berliner Trubel.

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