Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Polizeiruf-Kolumne: Mehr Luschke wagen: Der "Polizeiruf 110" hat ein neues Ermittler-Trio

Polizeiruf-Kolumne

Mehr Luschke wagen: Der "Polizeiruf 110" hat ein neues Ermittler-Trio

    • |
    Mehr Luschke wagen: Der "Polizeiruf 110" hat ein neues Ermittler-Trio
    Mehr Luschke wagen: Der "Polizeiruf 110" hat ein neues Ermittler-Trio

    Na toll: Da sitzt er auf dem Revier und pult die Marmelade aus einem Krapfen, den er dann verspeist. Und das mitten im Karneval. Frage also passend zum Faschingsbeginn an diesem Samstag: Was ist von so einem Mann zu halten?

    Nun, die Antwort hat Kriminalkommissar Vincent Ross (André Kaczmarczyk) im Grunde schon bei seinen bisherigen Auftritten im "Polizeiruf 110" gegeben. Der Mann ist halt einfach anders. Trägt italienischen Designer-Mantel und rund um die Augen Kajal, brüllt Verdächtige nicht zusammen, sondern lächelt sie aus zehn Zentimetern Entfernung herausfordernd an, kurz: fremdelt gewaltig im deutsch-polnischen Grenzgebiet. Klar, natürlich gibt es auch in der Folge "Cottbus Kopflos" (Sonntag, 20.15 Uhr, ARD) eine Leiche. Aber jetzt ist eben auch noch vermaledeiter Karneval und die neue Kollegin drauf und dran, im silbernen Kostümchen mit einer Showtanzgruppe aufzutreten. Mein Gott, sieht man Ross' Blick an, wo bin ich hier gelandet?

    Gisa Flake spielte schon einmal im "Polizeiruf 110"

    Wobei die Neue gar nicht so neu ist. Alexandra Luschke, gespielt von der großartigen Gisa Flake, stand schon einmal dem früheren Polizeiruf-Kommissar Adam Raczek ermittelnd zur Seite, als der gerade von Kollegin Lenski verlassen worden war. Sie bodenständig, große Klappe und: Faschingsfan. Kann das gut gehen? Klar. Thiel und Boerne, Borowski und Sahin, Bonard und Karow – das sind alles keine eineiigen Zwillinge.

    Kommissarin im Karneval: Alexandra Luschke (Gisa Flake, Mitte) im neuen "Polizeiruf 110".
    Kommissarin im Karneval: Alexandra Luschke (Gisa Flake, Mitte) im neuen "Polizeiruf 110". Foto: Volker Roloff, rbb/dpa

    Zum Fall: Der Pole Jurek Bukol (Sigi Polap) wird tot in seiner brennenden Werkstatt gefunden. Herzinfarkt, heißt es erst. Von wegen: Er wurde erschlagen. Bukol sollte für einen Straßenumzug einen Motivwagen bauen. Der ist jetzt ein Trümmerhaufen. Hätte man auf dem Wagen etwas sehen können, was jemandem überhaupt nicht passt? Bukol war vorbestraft. Gibt es eine Verbindung zu dem alten Fall? Dann hatte er noch Ärger mit einem Behördenleiter und Luschkes Chef Markus Oelßner (starker Auftritt am Ende: Andreas Döhler) verhält sich auch merkwürdig. Daraus entwickelt sich eine Melange aus gegenseitigen Abhängigkeiten und ominösen Machenschaften. Nett anzuschauen, und – Überraschung! – am Ende kommt doch wieder so manches anders. Bei dem Ross plötzlich sogar – tataaa! – faschingsgemäß Hörnchen auf dem Kopf trägt und Straßenbahn fährt.

    Der Reiz dieses "Polizeirufs" speist sich aus der köstlichen Annäherung von Ross und Luschke – rein platonisch natürlich. Hinzu kommt noch der schrullige Kollege Karl Rogov (Frank Leo Schröder), wenn auch zunächst als Randfigur. Die drei werden künftig ein festes Team bilden. Gute Entscheidung? Gute Entscheidung! Als Rogov am Telefon Ross despektierlich fragt: "Wie heißt die – Lusche?" und die forsche Kommissarin mithört, raunzt diese in den Hörer: "Luschke, Alexandra. Und davon kann man nie genug haben." Stimmt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden