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PKK reklamiert Anschlag in Ankara für sich

Türkei

Nach Anschlag: Türkei greift Ziele in Syrien und dem Irak an

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    Fünf Menschen sind bei einem Anschlag in der türkischen Hauptstadt Ankara ums Leben gekommen. Die PKK hat sich dazu bekannt.
    Fünf Menschen sind bei einem Anschlag in der türkischen Hauptstadt Ankara ums Leben gekommen. Die PKK hat sich dazu bekannt. Foto: Uncredited, IHA/AP/dpa

    Bei einem Anschlag auf dem Gelände eines Rüstungsunternehmens in der Türkei sind am Mittwoch fünf Menschen ums Leben gekommen, weitere 22 Personen wurden verletzt. Nachdem die türkische Regierung die beiden mutmaßlichen Angreifer – ein Mann und eine Frau, die ebenfalls getötet wurden – bereits als PKK-Mitglieder identifiziert hat, hat sich die Organisation nun offiziell dazu bekannt.

    Das berichtet die PKK-nahe Nachrichtenagentur ANF unter Berufung auf die HPG, den militärischen Arm der PKK. Schon kurz nach der Tat sagte der türkische Innenminister Ali Yerlikaya, dass der Angriff die Handschrift der PKK trage.

    Anschlag in der Türkei: Fünf Tote und mehr als 20 Verletzte

    Medien veröffentlichten am Mittwoch Aufnahmen von Überwachungskameras, auf denen die mutmaßlichen Attentäter, ein Mann und eine Frau, mit Schusswaffen zu sehen waren. Auf anderen Videoaufnahmen waren außerdem eine Explosion und Schüsse zu hören. Vier der Opfer sind Mitarbeiter des Unternehmens Türkische Luft- und Raumfahrtindustrie (TUSAS), bei dem fünften Todesopfer handelt es sich um einen Taxifahrer.

    In der Folge des Anschlags hatte die Türkei in Nordsyrien und im Nordirak aus der Luft angegriffen. Man habe 32 Ziele zerstört, teilte das türkische Verteidigungsministerium laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu mit. „Unsere Luftangriffe werden auf entschlossene Weise fortgesetzt“, hieß es weiter.

    Die Türkei hat inzwischen erneut Ziele in Nordsyrien angegriffen. Man habe Stellungen der Kurdenmiliz YPG bombardiert und dabei 15 „Terroristen eliminiert“, teilte das türkische Verteidigungsministerium auf der Plattform X mit. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte seien bei den Angriffen seit Mittwoch mindestens 17 Zivilisten getötet und 60 weitere verletzt worden. Alle Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

    Die Türkei geht regelmäßig gegen die PKK in den nordirakischen Kandilbergen vor; ebenso gegen die syrische Kurdenmiliz YPG im Norden Syriens, die sie als Ableger der PKK betrachtet.

    Terroranschlag in der Türkei: Angriffe in Syrien und im Irak

    Die Bundesregierung zeigte sich „tief betroffen“ nach dem Anschlag und solidarisiert sich mit der Türkei. „Wir verurteilen jede Form von Terrorismus aufs Schärfste“, teilte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes am Mittwoch mit.

    Anschlag in Ankara: Gerichtliche Untersuchung eingeleitet

    Die Mitarbeiter des Unternehmens wurden nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu in Bunkern in Sicherheit gebracht. Die Umgebung sei abgesperrt worden. Das Militär war vor Ort. Die Generalstaatsanwaltschaft Ankara habe eine gerichtliche Untersuchung eingeleitet, teilt Justizminister Yılmaz Tunç auf X mit. (mit dpa)

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    4 Kommentare
    Marianne Böhm

    Die Türkei hat wie manch anderes Land ein Selbstverteidigungsrecht, Existenzrecht und das nimmt sie jetzt erst recht wahr. Erdogan fackelt nicht lange und greift gleich Ziele in Syrien, Irak an.. Man kann immer mehr erkennen, wie schnell manche Staatschefs nur darauf warten ihr Kriegsmaterial aus dem Keller zu holen.. um in diesem weltweiten Kriegsgeschrei und Säbelrasseln mitzuspielen.. Und während manche Länder machen können was und wie es ihnen passt, sehen andere jetzt auch ihre Zeit gekommen.. man bekommt ja von denen die nie mehr Krieg wollen, Massen an Waffen und Geld geschenkt, günstig oder auf Ratenzahlung, ohne Gebrauchsanleitung wann und wie es einzusetzen ist.. und kann damit tun und machen was man will.. Gestern wurde im Fernsehen gesagt, dass wir auf unserer Welt mehr als das doppelte an Kriege haben wie zuvor. Und das sollte der Welt Menschheit vor allem, allen Politikern in ihrem Tun zu denken geben.. !!

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    Peter Zimmermann

    Im Grunde ist es ein weltweiter Systemkrieg, Autokratien gegen Demokratien, denn die haben gemerkt wie langsam gewisse Prozesse in Demokratien ablaufen. Sie laufen zwar friedlich ab, aber eben langsam und genau das nutzen Autokratien aus, denn wer Medien und Justiz unter Kontrolle hat setzt leichter etwas durch und ist somit schneller. Auch die alten Römer wussten schon, wer Frieden will muss sich auf Krieg vorbereiten. Was nützt Diplomatie wenn einem der Gegner die Waffe an den Kopf hält.

    Franz Xanter

    Demokratische Prozesse müssten nicht langsam ablaufen wenn die Politiker sie beschleunigen würden. Aber leider sehen wir fast ausschließlich Gezerre und zeitliche Behinderungen aufgrund des Fehlens von Entscheidungsfreude und dies hat fast ausnahmslos mit taktischen politischen Abwägungen für die nächsten Wiederwahlen zu tun! Die eigene Wiederwahl erscheint wichtiger als schnelle notwendige Entscheidungen und deren daraus resultierenden Verantwortung.

    Maria Reichenauer

    Der Innenminister verdächtigt...? Also weiß er nichts genaues, aber ein paar Bomben dürfen es schon sein, oder? Wenn so ein ekelhafter Anschlag passiert, kann man die Drahtzieher zu ermitteln versuchen und zur Rechenschaft ziehen. Aber Bombardierungen treffen zig Unschuldige. Und in so ein Land, wo schon auf Verdacht Bomben fallen, da liefern wir auch noch Waffen und sogar Flugzeuge? Pfui Teufel. Damit zu uns weniger Flüchtlinge kommen, nehmen wir in Kauf, dass Erdogan alles bombardiert, was ihm nicht in den Kram passt. Nochmal pfui Teufel. Die Hysterie der deutschen Bevölkerung führt dazu, dass wir uns erpressbar gemacht haben gegenüber autokratisch regierten Staaten. Die Türkei ist ein gutes Beispiel. Ein sicheres Herkunftsland ist sie garantiert nicht.

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