Laub, Feinstaub und Vogelkot, Pollen, Ruß- und Abgaspartikel: Über die Zeit verdreckt jede Photovoltaikanlage. Die Folge: Die Anlage kann weniger Sonnenenergie aufnehmen und der Ertrag sinkt. Deswegen sollte man Photovoltaikanlagen regelmäßig reinigen lassen. Doch: Wie oft empfiehlt sich eine Reinigung? Was sollte man dabei beachten? Und ist das Frühjahr wirklich die beste Zeit dafür? Wir geben Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Muss man eine Photovoltaikanlagen reinigen?
Je sauberer eine Photovoltaikanlage ist, desto höher ist auch der Energieertrag. Schon deswegen empfiehlt es sich, Photovoltaikanlagen regelmäßig reinigen zu lassen. Allerdings braucht man nicht sofort bei einem Fachbetrieb anrufen, wenn sich etwas Laub auf die Anlage gelegt hat. Die meisten oberflächlichen Verschmutzung wie Staub und herabfallende Blätter verschwinden mit der Zeit von allein: Sie werden weggespült, wenn es regnet oder Schnee fällt. Jedenfalls dann, wenn das Dach einen Neigungswinkel von mindestens 15 Grad hat.
Doch: Gegen hartnäckigere Verschmutzungen kommen auch Regen und Schnee nicht an: Wie Pilze und Moose, die oft an den Rändern der Solarmodule wachsen. Laut Solaranlage-Ratgeber.de sind gerade "festhaftende Ablagerungen wie Vogelkot" ein Problem. Sie können "aufgrund ungleichen Lichteinfalls" einen sogenannten "Hot-Spot-Effekt" auslösen: "Die Folge ist eine Überhitzung, die im Extremfall einen Brand verursachen kann."
Wie oft sollte man eine Photovoltaikanlage reinigen?
Auf diese Frage gibt es keine eindeutige Antwort. Der Verschmutzungsgrad hängt von vielen Faktoren ab. So weist Solaranlage-Ratgeber.de darauf hin, dass Photovoltaikanlagen auf dem Land reinigungsbedürftiger seien als in der Stadt: "Die Landwirtschaft verunreinigt die Module tatsächlich noch stärker als der städtische Verkehr." Auch das "Mikroklima" sollte man laut Solaranlage-Ratgeber.de beachten: "In Regionen, die aufgrund des Klimawandels mittlerweile stark unter Trockenheit leiden, lohnt sich eine Reinigung umso mehr."
Als Faustregel kann man sich merken: Je höher die Belastungen durch Trockenheit und Landwirtschaft sind, desto häufiger sollte man eine Photovoltaikanlage reinigen. So empfiehlt Solaranlage-Ratgeber.de in "stärker belasteten Gebieten" eine jährliche Reinigung. Bei geringer Luftverschmutzung könne das Reinigungsintervall auch drei bis fünf Jahre betragen.
Photovoltaikanlage: Wie sinnvoll ist eine Reinigung nach dem Winter?
Eine Reinigung im Frühjahr ist sinnvoll, aber nicht zwingend. Man kann eine Photovoltaikanlage auch im Herbst oder Winter reinigen. Nur im Hochsommer und an heißen Tagen sollte man davon absehen. Denn: Das könnte teuer werden.
Man verwendet kaltes Wasser, um eine Photovoltaikanlage sauber zu machen. Doch an heißen Tagen geht das nicht. Dann ist der Temperaturunterschied zwischen den Solarmodulen und dem Wasser zu groß. Und es besteht die Gefahr, dass die Anlage beschädigt werden könnte. Deswegen benutzen Fachbetriebe an heißen Tagen warmes Wasser. Den Aufpreis dafür zahlt in der Regel der Kunde.
Solaranlage-Ratgeber.de rät deswegen: "Die beste Zeit für die Reinigung von Photovoltaikmodulen ist ein regnerischer oder zumindest wolkenverhangener Frühlingstag."
Kann man eine Photovoltaikanlage als Laie sauber machen?
Im Netz findet man Anleitungen dazu, wie man eine Photovoltaikanlage in Eigenregie sauber macht. Doch es ist nicht ratsam als Laie selbst aufs Dach zu steigen – und zwar aus zwei Gründen.
Erstens: Die Verletzungsgefahr ist viel zu hoch, wenn man selbst aufs Dach klettert. Man kann abrutschen, stolpern, herunterfallen. Auch geübte Heimwerker sollte es sich zweimal überlegen, ob sie die Reinigung selbst vornehmen. Oft sind die Module nur schwer erreichbar. Selbst dann, wenn man eine lange Teleskopstange für die Reinigung angeschafft hat.
Und zweitens: Bei einer Reinigung in Eigenregie kann man viel falsch machen — und die Photovoltaikanlage sogar beschädigen.
- Wenn man aus Versehen auf ein Modul tritt, besteht die Gefahr, dass man Mikrorisse verursacht. Energie-Experten.org warnt: Mikrorisse können nicht nur zu "kleineren Leistungsverlusten", sondern auch zu "größeren Ausfällen" führen.
- Auch "defekte Solarkabel und Steckverbinder" sind laut Solaranlage-Ratgeber.de Gefahrenquelle. Unvorsichtige Heimwerker können nicht nur einen Kurzschluss auslösen, sondern im schlimmsten Fall auch einen Stromschlag bekommen.
- Außerdem sind die Module von Photovoltaikanlagen empfindlich: Wer einen Hochdruckreiniger verwendet, kann die Module zerkratzen. Profis reinigen Photovoltaikanlagen deswegen mit Schwämmen oder weichen Lappen, wie Energie-Experten.org schreibt.
- Auch kalkhaltiges Wasser vertragen die Module nicht.
- Scharfe Reinigungsmittel sind ebenfalls ein No-Go. Denn: Nach dem Abspülen sickern sie in den Boden.
Wer seine Photovoltaikanlage trotzdem selbst reinigen will, sollte das nur tun, wenn er dafür nicht aufs Dach steigen muss. Sondern die Module mit Hilfe einer Teleskopstange von Boden aus erreicht oder über ein geöffnetes Dachfenster.
Was kostet die Reinigung einer Photovoltaikanlage?
Laut Energie-Experten.org zahlt man für die professionelle Reinigung einer Photovoltaikanlage zwischen ein und drei Euro pro Quadratmeter. Auch andere Portale wie Dein-Heizungsbauer.de geben einen ähnlichen Quadratmeterpreis an.
Wer sich für eine Profi-Reinigung entscheidet, sollte dabei zwei Dinge beachten. Zum einen lohnt es sich, verschiedene Angebote einzuholen. So kann man sich den günstigsten Preis sichern. Und zum anderen, sollte man möglichst früh bei den Fachbetrieben in seiner Region anrufen. Denn gerade im Frühjahr lassen viele Menschen ihre Photovoltaikanlage reinigen. Dann ist es gar nicht so einfach, noch einen Termin zu bekommen.
Übrigens: Wer mit seiner Photovoltaikanlage Gewinne erzielt, muss das bei der Steuer angeben. Was man beachten sollte, wenn man seine Photovoltaikanlage beim Finanzamt anmeldet, haben wir für Sie aufgeschrieben.