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Phlegräische Felder beben erneut: Supervulkan beunruhigt Italien

Italien

Phlegräische Felder beben erneut: Supervulkan beunruhigt Italien

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    Der Westen der italienischen Millionenmetropole Neapel: Die Stadt liegt auf dem Supervulkan Campi Flegrei, wo jährlich eine Serie von Erdbeben stattfindet.
    Der Westen der italienischen Millionenmetropole Neapel: Die Stadt liegt auf dem Supervulkan Campi Flegrei, wo jährlich eine Serie von Erdbeben stattfindet. Foto: Christoph Sator, dpa (Archivbild)

    Neapel, die Metropole am Fuße des Vesuvs, steht erneut im Zentrum vulkanischer Unruhe. Doch nicht dieser Vulkan bereitet Expertinnen und Anwohnern aktuell Sorgen, sondern die Phlegräischen Felder. Das Gebiet, das als Europas größter aktiver Supervulkan gilt, wurde am Samstag und Sonntag erneut von Erdbeben erschüttert. Innerhalb von 24 Stunden registrierte das Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) 207 Erdstöße.

    Das stärkste der Erdbeben vom Wochenende mit einer Stärke von 3,9 hatte laut INGV sein Epizentrum in 2,5 Kilometern Tiefe. Es gab keine Verletzten, doch viele Bewohner verließen panisch ihre Häuser, wie italienische Medien schildern.

    Die Erde rund um den Supervulkan in Italien bebt immer wieder

    Besonders betroffen am Wochenende und generell gefährdet ist die Stadt Pozzuoli, die direkt über den Phlegräischen Feldern liegt. Die Polizei und freiwillige Helferinnen und Helfer kümmerten sich nach dem Beben um die Anwohner. Bereits im Frühsommer 2024 erlebte die Region die stärksten Erdstöße seit 40 Jahren – mit Beben bis zu einer Stärke von 4,4.

    Die Regierung in Rom plant angesichts der Entwicklungen weitere Sicherheitsmaßnahmen. Dazu zählen Gebäudeverstärkungen und Evakuierungskonzepte. Mit Investitionen von über 250 Millionen Euro will Italien die Region rund um die Großstadt Neapel vor einem möglichen Ausbruch der Phlegräischen Felder und den Folgen schützen.

    Phlegräische Felder: Entwicklung beunruhigt Forscher

    Neben den Erdstößen haben Forscher eine weitere Entwicklung im Blick: Der Boden rund um den Supervulkan erhebt sich. Seit Januar 2024 verzeichneten Forscherinnen und Forscher des INGV eine Anhebung von 20 Zentimetern. Dieser sogenannte „Bradyseismos“ ist ein Zeichen dafür, dass Magma in die oberen Erdschichten dringt – ein potenzieller Vorbote größerer vulkanischer Aktivität. Zudem ist der CO₂-Ausstoß des Supervulkans den Angaben zufolge im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen.

    Die Phlegräischen Felder erstrecken sich über rund 150 Quadratkilometer an Land als auch in der Bucht von Neapel. Der letzte große Ausbruch liegt rund 40.000 Jahre zurück. Supervulkane unterscheiden sich von normalen Vulkanen durch ihre enorme Magmakammer. Sie explodieren nicht in einem einzigen Schlot, sondern reißen bei einem Ausbruch die Erdkruste über gewaltige Flächen auf.

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