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Pflege: Zahl der Pflegebedürftigen schießt in die Höhe - Lauterbach mahnt Pflegereform an

Pflege

Zahl der Pflegebedürftigen schießt in die Höhe - Lauterbach mahnt Pflegereform an

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    Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ist alarmiert über die hohe Zahl der Pflegebedürftigen.
    Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ist alarmiert über die hohe Zahl der Pflegebedürftigen. Foto: Michael Kappeler, dpa (Archivbild)

    Die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland nimmt Jahr für Jahr weiter zu. Im Jahr 2021 lag die Zahl der Betroffenen bei fast fünf Millionen Menschen. Damit waren sechs Prozent der Gesamtbevölkerung in der Bundesrepublik auf Hilfe Anderer angewiesen.

    Nun hat sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach mit alarmierenden Worten über die Situation geäußert. "Es gibt zunächst einmal ein akutes Problem in der Pflege­versicherung. In den letzten Jahren ist die Zahl der Pflege­bedürftigen geradezu explosionsartig gestiegen. Demografisch bedingt wäre 2023 nur mit einem Zuwachs von rund 50.000 Personen zu rechnen gewesen. Doch tatsächlich beträgt das Plus über 360.000. Eine so starke Zunahme in so kurzer Zeit muss uns zu denken geben", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

    Lauterbach: Starker Anstieg der Pflegebedürftigen durch "Sandwicheffekt"

    Die Gründe dafür sind Lauterbach zufolge noch unklar. Der Gesundheitsminister vermutet aber einen "Sandwicheffekt". Demnach kämen zu den sehr alten, pflegebedürftigen Menschen nun erstmals auch die Babyboomer, welche ebenfalls pflegebedürftig würden.

    Dies dürfte auch Folgen für die Pflegeversicherung haben. Es sei mittel- und längerfristig eine solidere Form der Finanzierung der Pflege notwendig, so der SPD-Politiker gegenüber dem RND. Denn: "Mit dem jetzigen Beitrags­system allein werden wir das Leistungs­niveau der Pflege nicht erhalten können." Eine umfassende Finanzreform in der Pflege werde in dieser Legislaturperiode aber wahrscheinlich nicht mehr zu schaffen sein, sagte er weiter. Auch eine Arbeits­gruppe aus mehreren Ministerien werde "wohl kaum zu einer einheitlichen Empfehlung" kommen. Lauterbach sprach sich schließlich für "die Pflege-Bürger­versicherung, in die alle einzahlen" aus.

    Bundesregierung plant Veränderungen in der Pflege

    Eine Herausforderung in der Pflege ist auch der Fachkräftemangel. Um diesen in den Griff zu bekommen, besteht dem Gesundheitsminister zufolge die einzige Möglichkeit darin, die Arbeits­bedingungen zu verbessern. So sollen die Pflegekräfte mehr Kompetenzen erhalten und ausländische Abschlüsse schneller anerkennt werden.

    Außerdem plant die Bundesregierung die Einfuhr einer neuen Pflegeart, "um die Pflege­bedürftigen besser zu versorgen und gleichzeitig das Personal effizienter einzusetzen". Die Pläne sehen vor, die ambulante und stationäre Pflege durch neue Wohnformen nicht strikt zu trennen. Dies soll eine Alternative zum betreuten Wohnen und zu den klassischen Pflegeheimen sein. So sollen auch stark Pflegebedürftige bis zu ihrem Lebensende Zuhause wohnen bleiben können, indem sie von Pflegediensten und Angehörigen betreut werden.

    Übrigens: Es gibt die Pflegegrade 1 bis 5. Dabei stehen Ihnen verschiedene Leistungen zu. In gewissen Fällen sollte ein Verschlimmerungsantrag gestellt werden, um den Pflegegrad hochzustufen. Es kommt zudem vor, dass der Medizinische Pflegedienst eine Person in einen

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