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Pflege: So wollen Kliniken den Pflegeberuf wieder attraktiver machen

Pflege

So wollen Kliniken den Pflegeberuf wieder attraktiver machen

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    Pflegekräfte sollen autonomer entscheiden dürfen, fordern die Autoren eines Positionspapiers.
    Pflegekräfte sollen autonomer entscheiden dürfen, fordern die Autoren eines Positionspapiers. Foto: Frank Molter, dpa (Symbolbild)

    Auf dem Weltgesundheitsgipfel (World Health Summit) Mitte Oktober in Berlin haben Vertreter der Charité Universitätsmedizin Berlin zusammen mit weiteren deutschen Kliniken ein Positionspapier mit Vorschlägen für eine "Professionalisierung der Pflege mit zeitgemäßen Berufs- und Kompetenzmodellen" an Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) überreicht.

    Sie fordern zentral, die Kompetenzen und Autonomie von Pflegefachpersonen zu stärken. Sonst drohe, dass die Qualität des Gesundheitssystems langfristig nicht mehr aufrechterhalten werden könne.

    Wie macht man Pflegeberufe attraktiver?

    Die Autoren des Positionspapiers betonen, dass sich die Versorgung der Menschen in Deutschland nachhaltig verschlechtern werde, wenn nicht etwas Strukturelles auf diesem Gebiet passiere.
    Übrigens: Schon zum neuen Jahr hin wird sich in der Pflege einiges tun.
    Eine Gruppe von "verschiedensten Experten und Expertinnen aus Krankenhäusern" sei gebildet worden, um "einen konstruktiven Beitrag zur Neugestaltung der Rahmenbedingungen in der Pflege in Krankenhäusern zu leisten".

    Zu den Unterzeichnern des Papiers gehören Vertreter von Charité Universitätsmedizin Berlin, Deutsches Herzzentrum Charité, RKU - Universitäts- und Rehabilitationskliniken, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Universitätsklinikum Münster und Klinikum Mittelbaden.

    Positionspapier zu den Rahmenbedingungen von Pflege

    In den Gesundheitsberufen herrsche ein Mangel an Fachkräften. Der demografische Wandel komme erschwerend hinzu und würde die Gesundheitssysteme weltweit vor große Herausforderungen stellen - auch Deutschland bilde da laut Charité keine Ausnahme.

    Carla Eysel, Vorstand Personal und Pflege der Charité, erklärt: „Um international anschlussfähig zu sein, die Berufsflucht zu reduzieren, den Beruf attraktiv zu gestalten und so auch die vielen internationalen Pflegekräfte gut zu integrieren, die wir benötigen, um die Lücke von rund 35.000 Pflegefachpersonen im deutschen System zu schließen, braucht es einen eigenen Handlungsrahmen für akademisch qualifizierte Pflegefachpersonen, der über die heutigen Regelungen im Pflegeberufegesetz hinausgeht."

    Immerhin haben Pflegekräfte zum Teil Anspruch auf die Inflationsprämie in Höhe von 3000 Euro.

    So soll der Pflegeberuf attraktiver werden

    Einen geeigneten Weg sieht die Gruppe um Eysel im sogenannten Krankenhaustransparenzgesetz und im Klinikreformgesetz.

    Durch das Krankenhaustransparenzgesetz erhalten Patienten eine bessere Einsicht, wie es um die Qualität der Versorgung in den einzelnen Kliniken bestellt ist. Auch der Ausbildungsstand sowie die Pflegepersonalausstattung sollen in ein Register einfließen. Das wiederum solle einen Anreiz schaffen, die Quoten akademisch qualifizierter Pflegfachpersonen zu steigern.

    Pflegeberufe attraktiver machen: Von internationalen Beispielen lernen

    Auch die Diakonie schlägt Alarm, dass die Versorgungssicherheit in der Langzeitpflege akut gefährdet sei.

    Die Positionspapier-Gruppe fordert mehr Autonomie für die Pflegekräfte. Der Grad der Autonomie könne sich nach dem erreichten Ausbildungsniveau richten. Aktuell dürfen die Kräfte beispielsweise nicht eigenständig impfen oder Medikamente verschreiben. Die Experten empfehlen, einen eigenen pflegerischen Handlungsrahmen bis hin zur eigenständigen klinischen Entscheidung Interventionen zu schaffen. Dazu könnte zählen:

    • Heil- und Hilfsmittel verordnen
    • Medikamentenmanagement
    • Interventionen wie Wund - und Stomaversorgung anordnen und umsetzen
    • Impfungen und Ultraschalluntersuchungen machen
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