Weil die Labore wegen der vielen anfallenden PCR-Tests überfordert sind, sollen die PCR-Tests bald zunächst priorisierten Gruppen vorbehalten werden. Nach den Beschlüssen der Bund-Länder-Runde am 24. Januar sollen künftig nur noch Menschen mit einem PCR-Test getestet werden, deren Risiko bei einer Infektion besonders hoch ist. Das gilt vor allem für Risikopatienten und für Mitarbeiter im Gesundheitswesen. Alle anderen sollen nach einem positiven Schnelltest auf die Bestätigung des Ergebnisses durch einen PCR-Test verzichten.
PCR-Tests nur noch für Risikopatienten und Gesundheitssektor
Im Beschluss heißt es: "Die nur begrenzt verfügbaren PCR-Tests sollen auf vulnerable Gruppen und Beschäftigte, die diese betreuen und behandeln, konzentriert werden“. Und weiter: "Also auf das Personal insbesondere in Krankenhäusern, in Praxen, in der Pflege, Einrichtungen der Eingliederungshilfe und für Personen mit dem Risiko schwerer Krankheitsverläufe.“
Bisher war es für den Nachweis des Coronavirus notwendig, das positive Ergebnis eines Schnelltests mit einem PCR-Test zu bestätigen. Nur dann konnte man sich nach überstandener Infektion den Genesenenschein holen. Die PCR-Tests gelten als besonders zuverlässig. Sie sind aber auch am teuersten und am aufwendigsten, weil sie nur von Fachpersonal durchgeführt werden dürfen und im Labor ausgewertet werden müssen. Schon jetzt warten PCR-Getestete teilweise mehrere Tage, bis sie ihr Ergebnis vom Labor erhalten.
Keine PCR-Tests mehr: Noch bleibt alles beim Alten
Trotzdem bleibt bis auf Weiteres jedenfalls alles beim Alten, wie ein Sprecher des Brandenburger Gesundheitsministeriums klarstellt: "Derzeit wird die angekündigte Priorisierung bei den PCR-Testungen noch nicht vollzogen." Denn eine Änderung bei der Teststrategie – so wie sie am Montag beim Bund-Länder-Gespräch besprochen wurde - müsse durch eine Änderung der Coronavirus-Testverordnung des Bundes geregelt werden.
Kein PCR-Test mehr: Wie bekomme ich nun meinen Genesenenschein?
Das Testverfahren, um einen Genesenenschein zu erhalten, ändert sich jetzt: Wenn ein Antigentest positiv ausfällt, braucht es keine zusätzliche Bestätigung durch einen PCR-Test. Stattdessen sollen sich mutmaßlich Infizierte von Fachleuten mit einem zweiten Antigentest erneut testen lassen. Am besten mit einem Test eines anderen Herstellers.
Was macht man nun, wenn man eine Warnung duch die Corona-Warn-App bekommen hat? Dann soll künftig anstatt eines PCR-Tests ebenfalls ein zweiter Antigen-Schnelltest angewandt werden. Achtung: Selbsttests gelten nicht.
Der Sprecher vom Gesundheitsministerium sagt zudem: "Welche Nachweise alternativ zum PCR-Testergebnis künftig herangezogen werden können, kann zur Zeit nicht abschließend beantwortet werden." Und: "Insbesondere beim Genesenenstatus ist der Nachweis (...) nur mit einem PCR-Test möglich. Inwieweit bundeseinheitliche Anpassungen vorgenommen werden oder notwendig sind und welche Nachweismöglichkeiten es anstelle von PCR-Testungen geben wird, ist daher aktuell noch nicht abschätzbar."