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Parkinson: Test soll Krankheit früher erkennen

Krankheit

Neuer Test soll Parkinson schon vor Ausbruch erkennen

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    Wissenschaftler haben eine Methode zur Früherkennungvon Parkinson entwickelt.
    Wissenschaftler haben eine Methode zur Früherkennungvon Parkinson entwickelt. Foto: Bernd Thissen, dpa (Symbolbild)

    Parkinson macht sich schleichend bemerkbar. Wer die Diagnose erhält, hat oft bereits zitternde Hände oder Bewegungsstörungen. Einen Test, der die Krankheit erkennt, gibt es bislang nicht – dabei ist eine frühe Behandlung essenziell. Forscherinnen und Forscher haben nun aber offenbar einen Weg gefunden, Parkinson noch vor dem Auftreten der typischen Symptome frühzeitig zu diagnostizieren. Die Ergebnisse einer entsprechenden Studie wurden in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift The Lancet Neurology veröffentlicht.

    Die entscheidende Rolle bei dem neuen Test spielt das Protein Alpha-Synuclein, das in Nervenzellen vorkommt. Die Forschungsergebnisse scheinen demnach zu bestätigen, dass die Methode – Alpha-Synuclein-Seed-Amplification-Assay (αSyn-SAA) – Menschen mit Parkinson genau erkennen kann. Demnach können besonders gefährdete Personen schon vor dem Auftreten der Krankheitssymptome identifiziert werden. Befinden sich fehlerhafte Alpha-Synuclein-Proteinaggregate im Gehirn, ist das ein Kennzeichen von Parkinson.

    Parkinson-Studie: Möglichkeit zur Früherkennung erforscht

    An der Studie haben 1123 Menschen teilgenommen. Unter ihnen waren Patientinnen und Patienten mit einer diagnostizierten Parkinson-Erkrankung, Menschen mit Vorerkrankungen, die als Parkinson-Vorform gelten, Menschen mit erblich bedingten Risikofaktoren und gesunde Kontrollpersonen.

    Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurden Proben der Liquorflüssigkeit, die das Gehirn und das Rückenmark umgibt, entnommen. Die Forscherinnen und Forscher untersuchten die Proben mit der neuen Methode αSyn-SAA. Die Technik verstärkt sehr kleine Mengen fehlgefalteter Alpha-Synuclein-Aggregate in Proben von Menschen mit Parkinsonkrankheit so, dass sie mit Standard-Labortechniken nachgewiesen werden können. Insgesamt konnte die Methode bei insgesamt 88 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einer Diagnose Parkinson nachgewiesen werden.

    In den verschiedenen Gruppen der Studie gab es Unterschiede. Bei Personen ohne bekannte genetische Vorbelastung hatten 93 Prozent der Teilnehmenden ein positives αSyn-SAA-Ergebnis. Bei Personen mit Vorerkrankungen schwankten die positiven Testergebnisse dagegen zwischen 96 Prozent und 68 Prozent.

    Das stärkste Symptom bei einem positiven Test war bei allen Gruppen der Verlust des Geruchssinns. 97 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Parkinson, die einen Geruchsverlust hatten, wiesen ein positives αSyn-SAA-Ergebnis auf.

    Parkinson führt zu steifen Muskeln, verlangsamten Bewegungen und Zittern

    Parkinson ist eine chronisch fortschreitende, neurodegenerative Erkrankung, die unter anderem zu steifen Muskeln, verlangsamten Bewegungen und unkontrollierbarem Zittern führt. Parkinson geht von einer bestimmten Hirnregion aus, der sogenannten schwarzen Substanz im Mittelhirn. Dort befinden sich spezielle Nervenzellen, die den Nervenbotenstoff Dopamin produzieren und mit ihm mit anderen Nervenzellen kommunizieren. Dopamin ist unter anderem wichtig für die Bewegungssteuerung. Bei einer Parkinson-Erkrankung sterben immer mehr dieser Nervenzellen ab, es entwickeln sich ein Dopaminmangel und ein Ungleichgewicht der Nervenbotenstoffe im Gehirn. Das führt zu den typischen Symptomen.

    Was die Ursache für den Zelltod bei Parkinson ist, ist bislang nicht eindeutig nachgewiesen. In den betroffenen Nervenzellen bilden sich Ablagerungen, die hauptsächlich aus Verklumpungen von Alpha-Synuclein bestehen und als Ursache für den neurodegenerativen Prozess diskutiert werden. Zudem ist es wahrscheinlich, dass auch verschiedene andere Faktoren für die Entstehung von Parkinson eine wichtige Rolle spielen.

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