Parkinson schreitet meist langsam voran, die Symptome machen den Betroffenen aber bereits frühzeitig den Alltag schwer. Typisch für die Parkinson-Krankheit ist nämlich das Zittern, bei dem Betroffene ihre Hände nicht mehr gänzlich unter Kontrolle haben. Präzise Bewegungen fallen im weiteren Verlauf immer schwerer. Welche Warnsignale deuten auf Parkinson hin? Wie äußeren sich die Symptome in unterschiedlichen Stadien? Hier finden Sie die Infos kompakt zusammengefasst.
Einfach erklärt: Was ist Parkinson?
Parkinson ist eine langsam fortschreitende Erkrankung des Gehirns. Genauer gesagt wird bei der Krankheit eine kleine Gruppe von Neuronen im Mittelhirn angegriffen, wie es im Fachlexikon MSD Manual heißt. Diese Neuronen sind für die Produktion von Dopamin zuständig, das wiederum für die Steuerung von Muskelbewegung notwendig ist. Eine Zerstörung der Neuronen führt deshalb dazu, dass bestimmte Körperbewegungen nicht mehr richtig gesteuert werden können. Die Folge sind unter anderem zitternde Muskeln und Gleichgewichtsstörungen.
Namensgeber der Krankheit ist James Parkinson. Er hat die Symptome der sogenannten "Schüttellähmung" erstmals 1817 beschrieben. Der Welt-Parkinson-Tag fällt deshalb jährlich auf seinen Geburtstag, den 11. April.
Symptome der Parkinson-Krankheit: Erste Anzeichen
Laut dem Bundesministerium für Gesundheit leiden weltweit etwa sieben bis zehn Millionen Menschen an der Parkinson-Krankheit.
Zu den häufigsten ersten Symptomen der Parkinson-Krankheit gehört ein Zittern der Finger und Hände, obwohl die Muskeln entspannt sind. Im Fachjargon wird das als Ruhetremor bezeichnet. Die Beschwerden unterscheiden sich je nach Patient, frühzeitige Symptome sind aber meist folgende:
- Zittern
- Verlangsamung der Bewegungen
- Sprache und Schrift verändern sich
- Veränderungen in der Mimik
Anfangs sind die Beschwerden oft nicht so ausgeprägt, um sie mit Parkinson in Verbindung zu bringen. Viele Symptome treten häufig vorerst einseitig auf. Auch der Tremor beginnt häufig entweder an der linken oder an der rechten Körperseite und nicht an beiden Händen gleichzeitig. Der Tremor kann laut dem MSD Manual folgendermaßen charakterisiert werden:
- langsam und grobschlägig
- am intensivsten in Ruhe
- abnehmend bei Bewegung
- im Schlaf nicht vorhanden
- zunehmend bei Anspannung oder Müdigkeit
Hände und Füße sind meist zuerst vom Tremor betroffen, es kann aber auch Kiefer und Zunge treffen.
Im frühen Stadium der Krankheit können sich die Symptome auch anhand unspezifischer Beschwerden, wie Müdigkeit, depressiven Verstimmungen und Schlafstörungen zeigen. Symptome werden meist erst von Angehörigen und nicht von den Betroffenen bemerkt. Obwohl Parkinson nicht heilbar ist, kann den Beschwerden entgegengewirkt werden.
Das ist die Krankheit Parkinson
Parkinson ist eine nervenbedingte Bewegungsstörung, die vor allem ältere Menschen trifft.
Ursache für die auch Schüttellähmung genannte Krankheit ist das Absterben von Nervenzellen im Gehirn, in der Folge geht die Kontrolle über Gliedmaßen verloren.
Zittern, verspannte Muskeln sowie Gang- und Gleichgewichtsstörungen sind die Symptome, denen auch Depressionen vorausgehen können.
Fachleute gehen davon aus, dass Parkinson erblich bedingt ist.
In der Bundesrepublik leiden nach Angaben der Deutschen Parkinson Vereinigung bis zu 280.000 Menschen an der unheilbaren Krankheit.
Erste Symptome für Parkinson treten meist im Alter zwischen 50 und 60 Jahren auf.
Bis zu zehn Prozent der Betroffenen sind aber jünger als 40. Der Name geht auf den englischen Arzt James Parkinson zurück, der 1817 als erster die Symptome der Schüttellähmung beschrieb.
Zu den Prominenten, die seit Jahren mit der Krankheit leben, gehören der frühere Fußball-Trainer Udo Lattek, Kabarettist Ottfried Fischer, Star-Dirigent Kurt Masur oder die Box-Legende Muhammad Ali.
Auch Papst Johannes Paul II. war an Parkinson erkrankt. (dpa)
Symptome erklärt: So äußert sich Parkinson im weiteren Verlauf
Die Symptome können sich innerhalb kurzer Zeit verändern, trotzdem gibt es für die Krankheit typische Beschwerden, von denen ein Großteil der Patienten betroffen sind:
- Steifigkeit: Die Muskeln werden steif und lassen sich nur schwer bewegen. Versucht ein Arzt das steife Gelenk zu bewegen, kann es zu "halbrhytmischen Zuckungen" kommen, wie es im MSD Manual heißt, da die Beweglichkeit je nach Stellung des Gelenks variieren kann.
- Bradykinesie: Wenn bestimmte Bewegungen häufig wiederholt werden, neigen Betroffene dazu andere Bewegungsabläufe zu reduzieren. Auch die Einleitung einer Bewegung kann für Patienten schwer sein. Die Folge sind allgemein langsamere Bewegung, die als typisches Symptom einer Parkinson-Erkrankung gelten.
- Posturale Instabilität: Patienten haben Probleme mit dem Gleichgewicht, beim Gehen, Stehen oder Sitzen. "Sie schlurfen, machen kurze Schritte, halten ihre Arme um die Taille gebeugt und schwingen ihre Arme mit jedem Schritt wenig oder gar nicht", heißt es im MSD Manual.
- Schlafprobleme: Betroffene leiden häufig an Schlafstörungen. Das kann verschiedene Gründe haben – unter anderem psychische –, aber auch an Bewegungseinschränkungen liegen, da sich Betroffene im fortgeschrittenen Stadium teilweise nicht selbst umdrehen können.
- Probleme beim Denken: Etwa jeder dritte Parkinson-Patient entwickelt im Laufe der Krankheit eine Demenz.
- Schwierigkeiten zu blinzeln oder zu schlucken
- Leise, stotternde Sprache: Die Stimme selbst kann sich durch Parkinson nicht verändern, da aber Zunge und Kiefer von der Krankheit betroffen sein können, kann sich die Sprache von Patienten verändern.
Symptome: Wie viele Menschen sind betroffen?
Laut dem MSD Manual beginnt die Krankheit im Durchschnitt mit 57 Jahren. Es gibt jedoch auch den selteneren juvenilen Parkinsonismus, der bereits bei Kindern und Jugendlichen auftreten kann. Laut der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen liegt das Risiko während der Lebenszeit an Parkinson zu erkranken für Frauen bei 1,3 Prozent und für Männer bei zwei Prozent.