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Sechstes Opfer nach Magdeburger Weihnachtsmarkt-Anschlag gestorben

Angriff auf Weihnachtsmarkt

Sechstes Todesopfer nach Anschlag in Magdeburg: Frau stirbt an Verletzungen

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    Bislang sind sechs Menschen bei oder nach dem Anschlag gestorben. (Archivbild)
    Bislang sind sechs Menschen bei oder nach dem Anschlag gestorben. (Archivbild) Foto: Hendrik Schmidt, dpa

    Nach dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt gibt es ein sechstes Todesopfer. Eine 52-jährige Frau sei im Krankenhaus ihren Verletzungen erlegen, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Naumburg der Deutschen Presse-Agentur. Sie sei an den Folgen des Anschlags verstorben.

    Kurz vor Weihnachten war ein 50-jähriger Mann mit einem Auto über den Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast. Bislang sind sechs Menschen gestorben, ein neunjähriger Junge, der aus der Oberpfalz stammte, sowie fünf Frauen im Alter von 45 bis 75 Jahren. Zudem gab es knapp 300 Verletzte.

    Tatverdächtiger Taleb A. in andere JVA verlegt

    Zweieinhalb Wochen nach dem Anschlag ist der mutmaßliche Täter in die Justizvollzugsanstalt Dresden verlegt worden. Das erfuhr die dpa aus Sicherheitskreisen. Die Verlegung wurde von Spezialkräften des Justizvollzugs durchgeführt. Ein Sprecher des Justizministeriums in Magdeburg bestätigte die Verlegung eines Untersuchungsgefangenen, der bislang in der JVA Burg im Landkreis Jerichower Land untergebracht gewesen war. „Die Verlegung erfolgte aus Sicherheitsgründen auf dem Luftweg und wurde von Kräften der Landespolizei Sachsen-Anhalt sowie den Sicherheitsbehörden des Freistaats Sachsen unterstützt“, sagte er. Weitergehende Angaben wollte er aufgrund von Sicherheitsbelangen nicht machen.

    Angesichts der hohen Zahl der Betroffenen und der Tatsache, dass der Mann selbst im Maßregelvollzug arbeitete, wurde die Verlegung seit Tagen vorbereitet. In Sicherheitskreisen heißt es, damit solle auch eine räumliche und menschliche Nähe des Täters zu Betroffenen oder Menschen, mit denen er früher dienstlich zu tun hatte, vermieden werden.

    Immer wieder werden im Justizvollzug Gefangene im Rahmen von Sicherheitspartnerschaften verlegt. Die Bundesländer unterstützen sich gegenseitig dabei. In Dresden ist der 50-Jährige in einem besonders gesicherten Haftraum untergebracht.

    A. war in sieben Ermittlungsverfahren verwickelt

    Der Mann aus Saudi-Arabien sitzt in Untersuchungshaft. Er stand vor der Tat bei Ermittlungsverfahren immer wieder in Kontakt mit den Behörden. Zwischen April 2023 und Oktober 2024 trat er in sieben Ermittlungsverfahren in Erscheinung. In fünf Fällen war er Anzeigenerstatter, in zwei Fällen Beschuldigter.

    Bei den Ermittlungen rückt nun die Frage der Schuldfähigkeit des 50-Jährigen ins Zentrum der Ermittlungen. Laut der Generalstaatsanwaltschaft Naumburg wird ein Gutachten in Auftrag gegeben, ob und wie er psychisch erkrankt ist.

    Zwischen Ampel und Betonblocksperre hindurchgefahren

    Zudem geht es um das Einsatzkonzept der Polizei und das Sicherheitskonzept des Weihnachtsmarkts. Der Mann war zwischen einer Fußgängerampel und einer Betonblocksperre hindurchgefahren. Laut dem Innenministerium in Magdeburg betrug der Abstand zwischen der Ampel und der Sperre zu beiden Seiten der Ampel jeweils rund sechs Meter. Der Standplan des Veranstalters sah eine Durchfahrtbreite von insgesamt vier Metern vor.

    Weiterhin soll aufgearbeitet werden, wieso Flucht- und Rettungswege nicht mit Stahlketten gesichert waren. Auch warum ein Polizeifahrzeug ein paar Meter entfernt von einem vorgesehenen Standort stand, wird untersucht. (dpa)

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    5 Kommentare
    Lothar Seel

    Anscheinend scheint es niemanden zu interessieren, wieso der Mann überhaupt selbst im Strafvollzug arbeiten konnte - Trotz aller Ermittlungsverfahren. Es hätten alle Alarmglocken angehen müssen. Dann wäre der Anschlag sogar wahrscheinlich vermieden worden.

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    Richard Merk

    Es wird auch einen Präsidenten geben trotz Ermittlungsverfahren und Verurteilung. Im Übrigen hat die Welt mal berichtet dass fast jeder zehnte AfD-Abgeordnete Ärger mit dem Gesetz bekommen hat. Man kann auch trauern ohne zu hetzen.

    Peter Pfleiderer

    Ich dachte alle wären außer Lebensgefahr? ... "Alle Anschlagsopfer in Uniklinik Magdeburg außer Lebensgefahr" ... www.augsburger-allgemeine.de/panorama/live-ticker-die-entwicklungen-nach-dem-anschlag-in-magdeburg-104184170 ... Oder war das nur ein Trick, die Aussage nur auf die Uniklinik Magdeburg zu beziehen?

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    Richard Merk

    Peter Pfleiderer, wie wäre es eigentlich mit Trauer in Bezug auf die Opfer?

    Lothar Seel

    Trauer erfolgt in jedermanns Herzen. Von Aufklärung und Verfolgung haben Opfer und Hinterbliebene mehr!

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