Er war nicht nur Musiker, Komponist und Naturwissenschaftler - Oskar Sala zählt auch zu den Pionieren und zu den bedeutungsvollsten Protagonisten der elektroakustischen Musik. Heute, am 18. Juli 2022, wäre sein 112. Geburtstag gewesen.
Möchten Sie gerne mehr zu Oskar Sala erfahren? Wo wurde er geboren? Wie prägte er die elektroakustische Musik? Welche Auszeichnungen erhielt er? Anlässlich seines 112. Geburtstages stellen wir Ihnen Oskar Sala im Porträt vor.
Oskar Sala im Goodle Doodle: Porträt und Steckbrief
Oskar Sala wurde am 18. Juli 2022 in Greiz geboren. Greiz ist eine Stadt, die im südöstlichen Thüringen liegt. Oskar Sala widmete sich zu seinen Lebtagen verschiedenen Themenfeldern und besuchte unterschiedliche Hochschulen. Sala besuchte die Berliner Musikhochschule sowie die Berliner Universität, wo er von 1932 bis 1936 Physik studierte.
Durch seinen Lehrer an der Berliner Musikhochschule wurde Oskar Sala 1930 mit dem Ingenieur Friedrich Trautwein bekannt gemacht. Gemeinsam entwickelten die beiden eines der ersten elektronischen Instrumente - das Trautonium.
Das Trautonium begleitete Sala sein ganzes Leben. 1938 entwickelte er ein Konzerttrautonium, womit er später auf Tournee durch ganz Europa ging. Neben seiner eigenen Tournee, begleitete er weitere Konzerte, komponierte eigene Lieder und hatte sogar eigene Rundfunksendungen. Oskar Sala entwickelte Kompositionen für zahlreiche Filme, wie z.B. "Die Vögel" von Alfred Hitchcock im Jahr 1963 oder "Der Fluch der gelben Schlange" von Edgar Wallace von 1962.
Hier erhalten Sie eine Übersicht zu Oskar Sala's Filmographie:
- "Dein Horoskop - Dein Schicksal", 1955
- "Schneeweißchen und Rosenrot", 1955
- "Forschung und Leben - Schöpfung ohne Ende", 1956
- "Der Fluch der gelben Schlange", 1963
- "Die Vögel", 1963
- "Der Würger von Schloß Blackmore", 1963
- "Die Todesstrahlen des Dr. Mabuse", 1964
- "Make Love Not War - Die Liebesgeschichte unserer Zeit", 1967
- "Unterwegs nach Kathmandu", 1970/1971
- "Gestern war heute noch morgen - Planet Erde", 1991
- "Das letzte U-Boot", 1992
1987 wurde Sala z.B. mit dem Filmband in Gold für sein langjähriges Wirken im deutschen Filmbereich ausgezeichnet. Auch weitere Ehrungen wurden ihm zugetragen. Am 26. Februar 2002 starb er in Berlin.
Hier erhalten Sie eine Übersicht zu den Auszeichnungen:
- Grand-Prix beim Industriellen-Film-Festival in Rouen,1960
- Musikpreis beim Industriellen-Festival in Berlin, 1962
- Filmband in Gold, 1987
- Bundesverdienstkreuz, 1991
- Internationaler Preis für Film und Medienmusik, 1997
- Ehrensenatorwürde der Universität der Künste Berlin, 1999
- Ehrenring des Deutschen Museums, 2000
Das Trautonium von Oskar Sala
Oskar Sala und Friedrich Trautwein entwickelten gemeinsam das Trautonium und setzten damit einen Meilenstein in der elektronischen Musikwelt. Das Trautonium ist der Vorläufer des Synthesizers. Seinen Namen erhielt das Instrument von Trautwein, dem von dem deutschen Komponist, Paul Hindemith, geraten wurde, Oskar Sala mit in den Bau eines Prototypen einzubeziehen.
Das Trautonium teilt sich in zwei Untereinheiten - die Steuereinheit und die Klangerzeugungseinheit. Gespielt wird das Instrument mit Hilfe eines Bandmanuals. Bei einem Bandmanual wird eine Saite, die mit Widerstandsdraht umwickelt ist, über eine leitende Metallplatte gespannt. Zwischen den Endpunkten der Saite ist Spannung angelegt. Die Metallplatte ist drehbar und kann nach unten bewegt werden. Durch leichten Druck auf die Saite entsteht eine Verbindung zwischen Saite und Metallplatte.
Für die Lautstärken-Steuerung kommt die vertikale Position der Metallplatte ins Spiel. Die gesamte Lautstärke kann außerdem über einen Fußregler gesteuert werden. Die Saite ist mit verschiebbaren Metallzungen versehen, die zusätzlich mit Leder umzogen sind. So sollen verschiedene Töne entstehen. Diese Zungen können unterschiedlich eingestellt werden. Alle Zungen sind auf einer Halterung angebracht, sind aber dennoch verschiebbar oder können ganz weggeklappt werden.