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Organspende Tattoo: Das steckt hinter der Kampagne "Get inked, give life"

Organspende

Ein Tattoo als Lebensretter: Das steckt hinter der Kampagne "Get inked, give life"

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    Das Design des Tattoos (rechts oben) soll das Akronym für "Organ Donor", zu Deutsch Organspender, sein.
    Das Design des Tattoos (rechts oben) soll das Akronym für "Organ Donor", zu Deutsch Organspender, sein. Foto: Engelhard

    Deutschland hinkt bei der Anzahl der Organspenden hinterher: Nur von 11,2 Menschen pro eine Million Einwohner werden die Organe laut organspende-info hierzulande nach dem Tod tatsächlich weitergegeben. Spitzenreiter im europäischen Vergleich ist Spanien, dort kamen 2020 auf eine Million Einwohner immerhin knapp 38 Organspender. 

    Kampagne für mehr Organspenden: Kann ein Tattoo helfen?

    Eine Tattoo-Kampagne des gemeinnützigen Vereins "Junge Helden" aus München soll Deutschland auf ein ähnliches Niveau heben. Ab sofort gibt es die Möglichkeit, mittels eines speziell designten Tattoos, seine Bereitschaft an einer Organspende kundzutun. Zwei miteinander verbundene Halbkreise und darüber ein ganzer Kreis sollen symbolisieren: Ich bin Organspender.

    Die Tätowierung sei eine Willenserklärung, teilen die "Jungen Helden" mit. Der Verein empfiehlt – wie auch beim Organspende-Ausweis –, die Entscheidung in der Familie zu besprechen, damit Angehörige im Ernstfall von der Zustimmung für die Organspende wissen. Das eigens entwickelte Tattoo-Motiv ist kostenlos und soll als Erkennungszeichen von Organspendern funktionieren. Unter dem Namen "#optink" wurde die Aktion zum 20-jährigen Bestehen von "Junge Helden e.V." ins Leben gerufen, in Anlehnung an das in Deutschland geltende "Opt-in-System", das einen ausdrücklichen Nachweis der Zustimmung zur Organspende verlangt.

    Organspende-Tattoo ist kein offizielles Dokument, aber Willenserklärung

    Die Tätowierung ist zwar kein offizielles Dokument. Es sei jedoch eine Willenserklärung, die dann wirke, wenn Angehörige wissen, dass es für die Entscheidung pro Organspende steht, teilt "Junge Helden" mit. Wer das Tattoo auf der Haut trägt, sich aber später wieder gegen eine Organspende entscheidet, kann das Zeichen überstechen oder lasern lassen. Außerdem empfiehlt der Verein, auch dann seine Angehörigen darüber zu informieren.

    Bundesweit stechen das Tattoo bereits über 70 Studios kostenlos. Auch in der Region sind einige Tätowiererinnen und Tätowierer dabei: Das "Gilchink" in Kaufbeuren, "Deine Schmerzgrenze" in Rain (Lech) sowie das "7er Ink" in Bad Wörishofen und "BlackUnicornTattoo" in Lauingen.

    Nierentransplantationen machen Großteil der Organspenden aus

    In Deutschland warten laut dem Online-Portal organspende-info aktuell etwa 8500 Menschen auf ein Spenderorgan. Der Großteil braucht eine Spenderniere, aber auch Leber, Herz und Lunge werden dringend benötigt. 2021 gab es bundesweit gerade einmal 933 postmortale Organspenden. Und 826 Personen auf der Warteliste sind 2021 verstorben. Zur Einordnung: etwa 40 Prozent der Deutschen besitzen einen Organspendeausweis. Durch die Tattoo-Aktion "Get inked, give life" soll die Zahl der Organspenden nachhaltig steigen.

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