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Organschäden durch Bluthochdruck: So gefährlich wird es, wenn Sie die Krankheit nicht behandeln

Gesundheit

Organschäden durch Bluthochdruck: So gefährlich wird es, wenn Sie die Krankheit nicht behandeln

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    Bluthochdruck kann schwerwiegende Folgen haben.
    Bluthochdruck kann schwerwiegende Folgen haben. Foto: picture alliance, dpa (Symbolbild)

    Fast jeder dritte Deutsche leidet unter Bluthochdruck. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie GEDA des Robert Koch-Instituts. Demnach sind in Deutschland 30,9 Prozent der Frauen und 32,8 Prozent der Männer betroffen. Beunruhigende Zahlen, denn Bluthochdruck kann tödlich enden. Mehrere Krankheiten können sich durch einen zu hohen Blutdruck entwickeln.

    Bluthochdruck-Folgen lassen oft lange auf sich warten

    In der Regel macht ein hoher Blutdruck nicht sofort ein Problem. Bluthochdruck-Symptome treten oftmals erst nach Jahren oder sogar Jahrzehnten auf. „Es kann mehr als 20 Jahre dauern, bis sich Schäden bemerkbar machen“, sagt Prof. Dr. Markus van der Giet unserer Redaktion. Der Vorsitzende der Deutschen Hochdruckliga und Leiter des Hypertoniezentrums der Charité nennt diese Tatsache „das Tückische“ am Bluthochdruck.

    Oft fängt ein erhöhter Blutdruck im Alter von 30 oder 40 Jahren an und mit 60 wundert man sich, wenn ein Problem auftritt.

    Prof. Dr. Markus van der Giet, Leiter des Hypertoniezentrums Charité und Vorsitzender der Deutschen Hochdruckliga

    Je früher der Bluthochdruck erkannt wird, desto eher können Maßnahmen eingeleitet werden. Wenn keine Anzeichen für eine Hypertonie, so der Fachbegriff für einen zu hohen Blutdruck, auftreten, kann diese nur durch Messen des Blutdrucks herausgefunden werden. „Eine regelmäßige Kontrolle ist entscheidend“, erklärt van der Giet.

    Welche Folgen kann Bluthochdruck haben?

    Sobald das Blut nicht mehr effektiv in alle Organe transportiert werden kann, können Krankheiten entstehen. Bei einigen Folgen von Bluthochdruck kann es schnell ernst werden. „Der Herzinfarkt ist eine häufige Folge von Bluthochdruck“, klärt van der Giet auf: „Noch dramatischer kann sich ein Schlaganfall darstellen.“

    Herzinfarkte und Schlaganfälle können direkt und indirekt zum Tod führen. Oft handelt es sich dann um Todesfälle, die auf einen langjährigen Bluthochdruck zurückzuführen sind. Auch koronale Herzerkrankungen, die ebenfalls als Folgen von hohem Blutdruck auftreten, können einen kritischen Verlauf nehmen.

    Im Patientenblatt zum Bluthochdruck informiert patienten-information.de auch über Nierenschäden als Folge von Bluthochdruck. Auf der Website, die vom Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin betreut wird, werden folgende Krankheiten als Folgen von zu hohem Blutdruck aufgelistet.

    • Herzinfarkt
    • Schlaganfall
    • Nierenschäden
    • Koronare Herzerkrankungen
    • Herzschwäche (Herzinsuffizienz)
    • Durchblutungsstörungen der Beine

    Bluthochdruck Folgen für die Augen

    Bluthochdruck-Folgen für die Gesundheit können sich auch an den Augen bemerkbar machen. Ein hoher Blutdruck kann für Schäden an der Netzhaut sorgen, wie im Patientenblatt nachzulesen ist. Die kleinen Netzhautgefäße sind demnach genauso von Gefäßverschluss und einer Verkalkung gefährdet wie andere Gefäße im Körper.

    Je länger Bluthochdruck anhält, desto schwerer können die Augen in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Folge können starke Beeinträchtigungen der Sehfähigkeit und Störungen des Farbsinns sein.

    Demenz als Bluthochdruck-Folgeerkrankung

    Ein dauerhaft hoher Blutdruck ist ein Risikofaktor für Demenz. „Wir wissen außerdem, dass Blutdruck eine der Hauptursachen für Demenz ist, die im hohen Lebensalter auftritt“, sagt van der Giet. Der Grund: Blutgefäße im Gehirn können geschädigt werden, wodurch sich Stoffwechsel und Durchblutung verschlechtern. Nach und nach nimmt so die Gedächtnisleistung ab.

    Hoher Blutdruck in der Schwangerschaft: Folgen für Mutter und Baby

    Während der Schwangerschaft kann hoher Blutdruck zu Komplikationen führen. Wird ein solcher festgestellt, ist das sofort ein Warnsignal, wie im MSD Manual nachzulesen ist. Denn eigentlich ist der Blutdruck einer werdenden Mutter während der Schwangerschaft niedriger. Ein Bluthochdruck in der Schwangerschaft kann drei unterschiedliche Hintergründe haben:

    • Chronisch hoher Blutdruck: Bluthochdruck bestand schon vor der Schwangerschaft
    • Schwangerschaftshypertonie: Erhöhter Blutdruck ab der 20. Schwangerschaftswoche, der in der Regel einige Wochen vor der Entbindung abnimmt
    • Präeklampsie: Bluthochdruck entsteht spät in der Schwangerschaft

    Alle drei Varianten können schwerwiegende Folgen für die werdende Mutter und das Baby haben. Zu den schwersten Bluthochdruck-Folgen in der Schwangerschaft gehören Herzversagen, ein Schlaganfall und eine Niereninsuffizienz. Beim Baby kann ein geringes Wachstum und eine Plazentaablösung auftreten. Auch eine Totgeburt gehört laut MSD Manual zu den Folgen, die Bluthochdruck in der Schwangerschaft nach sich ziehen kann.

    Zu hoher Blutdruck: Folgen kann vorgebeugt werden

    Laut der Deutschen Hochdruckliga bleibt Bluthochdruck in rund 30 Prozent der Fälle unentdeckt. Der erste Schritt, um Folgen von hohem Blutdruck vorzubeugen, ist daher, diesen zu erkennen. Dies ist ohne Symptome nur durch Messen möglich, wie van der Giet klarmacht.

    Wenn eine Hypertonie festgestellt wird, kann zunächst versucht werden, den Blutdruck mit natürlichen Maßnahmen zu senken. Ein wichtiger Faktor ist dabei die Ernährung. Es gibt zahlreiche blutdrucksenkende Lebensmittel, die dabei helfen können, die Hypertonie zu regulieren. Zudem sollte auf Lebensmittel verzichtet werden, die den Blutdruck nach oben treiben. Auch der Verzicht auf Alkohol ist laut Van der Giet wichtig, denn Bluthochdruck und Alkoholkonsum haben negative Folgen.

    Wenn der Blutdruck auf natürliche Weise nicht in den Griff zu bekommen ist, muss auf blutdrucksenkende Medikamente zurückgegriffen werden. „Zumeist kommen Bluthochdruck-Patienten um diese nicht herum“, erklärt van der Giet. Schwere Bluthochdruck-Folgen können durch eine medikamentöse Behandlung häufig verhindert werden.

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