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Omikron: Wie lange ansteckend? Ansteckungszeit erklärt

Coronavirus

Ansteckungszeitraum: Wie lange ist man bei Omikron infektiös?

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    Wie lange Corona-Infizierte ansteckend sind, ist von Person zu Person unterschiedlich.
    Wie lange Corona-Infizierte ansteckend sind, ist von Person zu Person unterschiedlich. Foto: Kira Hofmann, dpa (Symbolbild)

    Das Coronavirus hat sich auch deshalb so rasant in Deutschland ausgebreitet, weil sich der Ansteckungszeitraum im Laufe der Virusvarianten verändert hat. Sowohl über die sogenannte Inkubationszeit, die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit, als auch über das Ende der Ansteckungszeit wurde viel spekuliert. Die Faktenlage zeigt jedoch, dass Omikron-Infizierte das Virus anders verbreiten als es mit früheren

    Wer vom Kontakt mit einer infizierten Person erfährt und sich anschließend sofort testet, muss noch nicht zwangsläufig ein positives Testergebnis bekommen. Denn die Inkubationszeit kann mehrere Tage betragen. Erst vermehrt sich Omikron im Körper, dann treten Symptome auf – doch schon vorher können andere Menschen mit Sars-Cov-2 angesteckt werden. Das macht das Coronavirus so tückisch.

    So erfolgt ein relevanter Anteil der Infektionen unbemerkt bereits ein bis zwei Tage, bevor eine infizierte Person Symptome aufweist. Auch infizierte Personen, die selbst überhaupt nicht krank werden, können andere anstecken.

    Ansteckungszeitraum bei Omikron: Inkubationszeit kürzer?

    Bei Corona liegt die Inkubationszeit laut dem Robert Koch-Institut (RKI) bei durchschnittlich etwa vier bis sechs Tagen. Doch die Virusvarianten unterscheiden sich: „Möglicherweise haben die Virusvarianten Alpha bzw. Delta eine um etwa 1,5-2 Tage kürzere Inkubationszeit als der sogenannte Wildtyp, d. h. die Viren, die im Jahr 2020 zirkulierten.“

    Zu der Inkubationszeit der Omikron-Variante gibt es noch keine konkreten Aussagen. Einige Studien deuten aber darauf hin, dass Omikron eine noch kürzere Inkubationszeit hat, im Median etwa drei Tage. Auch viele Expertinnen und Experten wie Sandra Ciesek und Jörg Timm gehen von einer kürzeren Inkubationszeit bei der Omikron-Variante aus. Dem Ärzteblatt zufolge hat eine Metaanalyse von 142 Studien eine Inkubationszeit von 3,42 Tagen für die Omikron-Variante ergeben. Bei Kindern ist im Schnitt allerdings mit einer längeren Inkubationszeit zu rechnen.

    Ansteckungszeit bei Omikron: Wie lange ist man ansteckend?

    Als sicher gilt laut dem RKI, dass die Ansteckungsfähigkeit in der Zeit kurz vor und nach Symptombeginn am größten ist. Ein „erheblicher Teil von Übertragungen“ erfolgt so bereits vor dem Auftreten erster Krankheitszeichen. Aber was ist, wenn die Krankheit abgeklungen ist? Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung geht die Ansteckungsfähigkeit nach einer milden bis moderaten Erkrankung zehn Tage nach Beginn der Symptome deutlich zurück.

    Aber die Betroffenen können auch wesentlich länger ansteckend sein: zum Beispiel, wenn die Erkrankung schwer war oder etwa eine Immunschwäche vorliegt. Genau wie die Inkubationszeit fällt also das Ende des Ansteckungszeitraums von Person zu Person unterschiedlich aus. Wie ansteckend eine Person ist, kann über die Höhe des Ct-Werts, also die Viruslast, gemessen werden. Dieser Wert kann durch einen PCR-Test gemessen werden.

    Grundsätzlich scheinen sich Omikron-Infizierte weder in der Menge ausgeschiedener infektiöser Partikel noch in der Ausscheidungsdauer großartig von Delta-Infizierten zu unterscheiden.

    Studie untersucht Ansteckungszeitraum bei Omikron und Delta

    Eine Studie aus den USA, die im Juli 2022 im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde, hat untersucht, wie lange Infizierte mit der Delta und der Omikron-Variante (BA.1) ansteckend sind. Die Forschenden um Julie Boucau vom Ragon Istitute in Cambridge sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Infizierte mit der Delta-Variante vier bis sieben Tage und Infizierte mit der Omikron-Variante fünf bis zehn Tage ab Symptombeginn ansteckend sind.

    Ob die Studienergebnisse in Bezug auf Omikron übertragbar sind, ist nicht klar, denn laut RKI gibt es in Deutschland kaum BA.1-Fälle. Der Omikron-Subtyp BA.5 ist deutlich häufiger vertreten. Ob die Infektiosität der beiden Omikron-Varianten vergleichbar ist, zeigt die Studie nicht.

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