Immer mehr Deutsche leiden unter Kopfschmerzen. Vielen Leidtragenden hilft dann nur noch der Griff zur Pillendose. Jetzt untersuchte Ökotest die bekanntesten rezeptfreien Schmerzmittel. Während die meisten der getesteten Mittel völlig in Ordnung waren, fielen 15 Präparate, darunter so bekannte Marken wie Spalt, Thomapyrin und ein koffeinhaltiges Aspirin-Produkt, mit der Note "ungenügend" durch.
Eines haben die Test-Schlusslichter dabei stets gemeinsam: Die Präparate kombinieren unterschiedliche Wirkstoffe, vermischen Acetylsalicylsäure (ASS) mit Paratetamol oder versetzen einzelne Schmerzmittel mit Koffein. Laut Ökotest erhöhen diese Wirkstoffkombinationen jedoch das Nebenwirkungsrisiko. Gerade bei einfachen Kopf- und Gliederschmerzen reichten Mittel mit nur einem Wirkstoff aus, heißt es in der aktuellen Ausgabe des Verbrauchermagazins. Wird Koffein Schmerzmitteln beigemischt, drohe sogar Suchtgefahr. Zu den Testsiegern kürte das Magazin daher ausschließlich Präparate, die nur einen Schmerzwirkstoff (ASS, Paracetamol, Ibuprofen oder Naproxen) enthalten. Diese Monopräparate, darunter Mittel wie Dolormin Extra, IBU-Ratiopharm Lysinat oder Paracetamol AbZ, schnitten mit Abstand am besten ab.
Wie ein Präparat wirkt, hängt laut Ökotest vom verwendeten Wirkstoff ab. Bei Kopf- und Gliederschmerzen oder Fieber sollen ASS und Paracetamol am besten sein. ASS, Ibuprofen und Naproxen sind anders als Paracetamol nicht nur schmerzlindernd, sondern auch entzündungshemmend. Ibuprofen und Naproxen eigenen sich nach Ansicht der Tester besonders gut bei stärkeren Regelbeschwerden oder rheumatischen Beschwerden.
Nebenwirkungen drohen laut Ökotest bei allen Wirkstoffen. ASS, Ibuprofen und Naproxen belasten beispielsweise den Magen-Darm-Trakt, allerdings im unterschiedlichen Ausmaß: ASS mehr als Ibuprofen. Abhängig von der Dosis können Magenblutungen und -geschwüre auftreten. Paracetamol ist magenverträglicher als ASS. Bei ASS, das zum Beispiel in vielen Aspirin-Produkten enthalten ist, hilft es jedoch, das Mittel als Brausetablette einzunehmen. Damit ist das Medikament für den Magen besser zu verarbeiten.
Völlig überflüssig ist nach Ansicht von Ökotest die Kombination eines Schmerzwirkstoffs mit Vitamin C. Dadurch erhöht sich die Wirksamkeit des Präparats nicht.