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NSU Quickly: Die NSU Quickly war der Sir unter den Mopeds

NSU Quickly

Die NSU Quickly war der Sir unter den Mopeds

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    Berühmt geworden ist das Zweirad in den 80ern durch die TV-Serie "Irgendwie und sowieso" mit Ottfried Fischer als "Sir Quickly".
    Berühmt geworden ist das Zweirad in den 80ern durch die TV-Serie "Irgendwie und sowieso" mit Ottfried Fischer als "Sir Quickly". Foto: BR

    Wenn man von Motorlegenden spricht, denken viele an Automobile von Ferrari, vielleicht auch von Mercedes oder an Luxus von Rolls Royce, aber sicher nicht an ein schlichtes Einsteiger-Moped aus Neckarsulm. Und doch ist die NSU Quickly heute für viele Kult. Die Traditionsmarke NSU, die später in Audi aufgegangen ist und gerade 150 Jahre alt wird, wollte mit diesem Moped nach dem Krieg in der Wirtschaftswunderzeit Mobilität für jedermann und natürlich auch für jedefrau anbieten. Der Werbeslogan "Nicht mehr laufen, Quickly kaufen" sollte den Deutschen den Umstieg vom Fahrrad in die motorisierte Welt schmackhaft machen.

    Und so kam es auch. In den folgenden Jahren wurde die NSU Quickly in vielen Varianten gebaut und erfreute sich großer Beliebtheit. Bis heute übrigens, obwohl sie schon lange nicht mehr gefertigt wird. Aber noch immer zuckeln gerade in den ländlichen Gebieten Bayerns Oldtimer-Quicklys durch die Gegend.

    Berühmt geworden ist das eigentlich unspektakuläre Zweirad in den 1980er Jahren durch die ebenfalls legendäre TV-Serie "Irgendwie und sowieso" des Münchner Filmemachers Franz Xaver Bogner. Mit Ottfried Fischer als "Sir Quickly" in der Hauptrolle war dies auch eine Art Renaissance für das Moped. Mit weißem Hut und Trenchcoat gab der Schauspieler in der Rolle eines Bauernbuben auf dem Zweirad eine gute Figur ab und wurde damals einem bundesweiten Publikum bekannt.

    Das schlanke Quickly-Moped kostete zum Start 525 Mark

    Man ist geneigt, an dieser Stelle weitschweifig zu werden, um von den guten alten Zeiten zu erzählen. Doch zur Sache: Im Oktober 1953 hatte NSU auf der Internationalen Fahrrad- und Motorrad-Ausstellung eine Neuentwicklung vorgestellt, eben die Quickly. Ihr Vorteil: Sie war ein steuer-, zulassungs- und führerscheinfreies Zweigangmoped.

    Nach wie vor gefragt: Eine NSU Quickly, Baujahr 1955, auf einer Oldtimermesse.
    Nach wie vor gefragt: Eine NSU Quickly, Baujahr 1955, auf einer Oldtimermesse. Foto: Roland Weihrauch, dpa

    Die Ansprüche waren zu dieser Zeit, in der ein VW Käfer noch Luxus war, vergleichsweise niedrig. Darum war es egal, dass die Quickly, die das Vorgängermodell NSU Quick ersetzte, alles andere als eine Rennmaschine war. Angetrieben von einem 49 Kubikzentimeter großen Zweitaktmotor mit 1,4 PS schaffte sie – ohne Tuning – eine Höchstgeschwindigkeit von 40 Stundenkilometer.

    Das schlanke Moped brachte 42 Kilogramm auf die Waage und kostete zum Start 525 Mark. Klingt günstig, war aber rund das 1,5-fache des damaligen durchschnittlichen Bruttomonatslohns. Angesichts des zunehmenden Wohlstands und anspruchsvollerer Mobilitätswünsche lief die große Zeit des Mopeds dann aus. NSU konzentrierte sich mehr und mehr auf die Automobilproduktion. 1966 lief die Fertigung der Quickly nach rund 1,2 Millionen produzierten Exemplaren aus.

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