Ein Verdacht auf einen Hitzschlag ist ein Fall für den Notruf 112. Denn dabei bricht die gesamte Temperaturregulation des Körpers zusammen, was im schlimmsten Falle mit dem Tod enden kann.
Ein Hitzschlag droht etwa, wenn man hohen Temperaturen in der Sonne ausgesetzt ist. Doch man kann ihn laut DRK-Bundesarzt Prof. Bernd Böttiger auch «im Stockfinsteren bekommen», wenn es denn dort besonders heiß ist. Körperliche Belastung und Flüssigkeitsmangel erhöhen das Risiko, dass es zu Hitzschlägen kommt.
Ein Überblick, wie man diesen Hitzenotfall erkennt - und wie dann Erste Hilfe aussieht.
Was passiert bei einem Hitzschlag im Körper?
Das Grundproblem, das bei einem Hitzschlag besteht: «Der Körper schafft es nicht mehr, die Wärme wegzutransportieren», sagt Frank Erbguth, Präsident der Deutschen Hirnstiftung. Es kommt zu einem Wärmestau, die Körpertemperatur steigt auf 40 Grad und höher - normalerweise liegt sie bei 37 Grad.
Dabei muss man wissen: Bei Wärme weiten sich unsere Blutgefäße, sodass möglichst viel überhitztes Blut an die Haut transportiert wird, wo die Wärme über das Schwitzen abgegeben werden kann. Daher müssen wir an heißen Tagen auch so viel trinken. Da der Schweiß auf unserer Haut verdunstet, wird die Haut gekühlt - und damit auch das Blut. Es kann dann heruntergekühlt in andere Bereiche unseres Körpers wandern.
Bei einem Hitzschlag fällt dieses System allerdings aus. «Dann verklumpt das Blut. Die kleinen Klumpen verstopfen die kleinen Gefäße», erklärt Erbguth. Nieren, aber auch Leber und Herz können nicht mehr gut arbeiten. Laut dem Neurologen droht im schlimmsten Fall ein Multiorganversagen.
Welche Beschwerden verursacht ein Hitzschlag?
Anzeichen eines Hitzschlags sind plötzliche Müdigkeit, Kopfschmerzen und ein diffuses Schwindelgefühl, so Frank Erbguth. «Wenn es schlimmer wird, kommen Übelkeit und Erbrechen hinzu. Und dann: Bewusstlosigkeit.» Laut DRK-Bundesarzt Bernd Böttiger sind auch heiße und trockene Haut und ein erhöhter Pulsschlag Warnsignale für einen Hitzschlag.
Wie sieht Erste Hilfe aus?
Bei Verdacht auf einen Hitzschlag sollte man direkt den Notruf 112 wählen. In der Zeit, bis die medizinischen Profis eintreffen, sollte man Betroffene umgehend in den Schatten bringen, rät Böttiger. Dann muss der Körper heruntergekühlt werden - aber besser nicht mit purem Eis auf der nackten Haut. Dann drohen Erfrierungen, warnt Erbguth. Besser: Eiswürfel und Kühlakkus in ein Tuch einwickeln oder feuchte Tücher verwenden.
Ist die Person noch bei Bewusstsein, sollte man ihr etwas zu trinken anbieten. Laut Böttiger eignen sich Wasser, aber auch Saftschorlen oder Früchtetees gut.
Notfallsanitäter geben Betroffenen dann zum Beispiel kühlende Infusionen. Ist das Gerinnungssystem bereits gestört, werden im Krankenhaus gerinnungshemmende Medikamente verabreicht.
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