2005 wurde die Nosferatu-Spinne erstmals in Deutschland gesichtet, nun hat sie sich fast bundesweit verbreitet – deutlich weiter als bisher angenommen. Bereits 2022 habe sich die Spinne laut dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) in fast ganz Deutschland verbreitet. Das sei mithilfe eines bundesweiten Meldeportals festgestellt worden. Auch in ganz Bayern werden dem Nabu zufolge immer wieder Sichtungen gemeldet.
Territorium der Nosferatu-Spinne 2,3 Mal so groß wie gedacht
Wie Alexander Wirth und Gaby Schulemann-Maier von Nabu-naturgucker in der Fachzeitschrift Frontiers in Arachnid Science berichten, sei ihr Territorium mehr als 2,3 Mal so groß wie gedacht. "Inzwischen dürften sich diese Spinnen noch stärker weiterverbreitet haben", wird Schulemann-Maier in einer Nabu-Mitteilung zitiert. Lediglich in Mecklenburg-Vorpommern waren sie bislang eher selten."Ein Fund geht nachweislich auf ein Individuum zurück, das unbemerkt im Gepäck von Reisenden aus Süddeutschland an die Ostsee mitgenommen worden war", so Schulemann-Maier.
Gift der Nosferatu-Spinne ist für Menschen nicht gefährlich
Die Nosferatu-Spinne, deren Name von einer Filmfigur in dem Horrorfilm "Nosferatu – eine Symphonie des Grauens" stammt, gehört zur Familie der Kräuseljagdspinnen. Bis vor 20 Jahren lebte sie nur im Mittelmeerraum. 2005 wurde sie erstmals in Deutschland, in Freiburg im Breisgau, nachgewiesen und hat sich dann entlang des Rheins ausgebreitet.
Sie erreicht knapp zwei Zentimeter Körperlänge und Beinspannweiten von bis zu sechs Zentimetern. Ihr Gift ist für Menschen nicht gefährlich. Ihr Biss wird als ungefähr so schmerzhaft wie ein leichter Wespenstich beschrieben. Zudem beißt sie laut dem Nabu nur zu, wenn sie gereizt wird. Eine Besonderheit der Nosferatu-Spinne ist, dass sie sich selbst an senkrechten Glasscheiben festhalten kann. Möglich machen das spezielle Hafthaare an den Beinen. Sie baut keine Netze, um ihre Beute zu fangen, sondern verfolgt ihre Beute und stößt dann schlagartig zu. (mit dpa)