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Missbrauch in Lügde: Staatsanwaltschaft in Detmold will Prozess im Frühsommer

Missbrauch in Lügde

Staatsanwaltschaft in Detmold will Prozess im Frühsommer

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    Auf dem Campingplatz im Kreis Lippe waren Kinder für Pornodrehs missbraucht worden. Drei Tatverdächtige sitzen in Untersuchungshaft.
    Auf dem Campingplatz im Kreis Lippe waren Kinder für Pornodrehs missbraucht worden. Drei Tatverdächtige sitzen in Untersuchungshaft. Foto: Guido Kirchner, dpa

    Im Fall des jahrelangen Kindesmissbrauchs auf einem Campingplatz in Nordrhein-Westfalen strebt die Staatsanwaltschaft einen Prozess gegen die drei Verdächtigen im Frühsommer an. Ziel sei es, "stringent durchzuermitteln" und eine Anklage so frühzeitig fertigzustellen, dass das zuständige Gericht möglichst im Juni eine Hauptverhandlung ansetzen könne, sagte der Detmolder Oberstaatsanwalt Ralf Vetter am Montag.

    Das Ausmaß der Vorwürfe sei gewaltig, zudem könnten sich weitere Opfer melden. Man könne daher nicht ausschließen, dass zunächst nur ein Teil der mutmaßlichen Taten zur Anklage gebracht werde.

    Zwei Männer aus Nordrhein-Westfalen im Alter von 56 und 33 Jahren sollen auf dem Campingplatz in Lügde nahe Niedersachsen über Jahre hinweg mindestens 29 Kinder im Wechsel missbraucht und gefilmt haben. Ein dritter Mann aus Stade bei Hamburg soll Auftraggeber gewesen sein. Sie sitzen in Untersuchungshaft.

    Missbrauch in Lügde: 13.000 Dateien mit Kinderpornografie

    Bei den Opfern handelt es sich nach Angaben der Polizei in Bielefeld um 26 Mädchen und drei Jungen. Sie alle seien zur Tatzeit zwischen 4 und 13 Jahre alt gewesen. Die Ermittler müssen nach eigenen Angaben rund 13.000 Dateien mit Kinderpornografie auswerten. Nach der Festnahme des 33-Jährigen im Januar habe man zudem 20 Computer im Keller der elterlichen Wohnung beschlagnahmt, sagte Vetter. Auch diese Daten würden gesichtet. Die Bild hatte darüber berichtet.

    Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) sprach von "Behördenversagen". Vetter zufolge wird gegen zwei Polizisten aus Lippe wegen des Verdachts der Strafvereitelung ermittelt. Sie sollen Hinweisen auf Missbrauch schon im Jahr 2016 nicht nachgegangen sein. (dpa)

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