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Neues Quartier für schweres Quartett

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Neues Quartier für schweres Quartett

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    Neues Elefantenhaus im Augsburger Zoo
    Neues Elefantenhaus im Augsburger Zoo Foto: Ulrich Wagner

    Die Eingewöhnungsphase läuft schon, von Weihnachten an dürfen auch die Zoobesucher wieder in das neue schmucke Elefantenheim. Nicht nur die Bewohner, auch ihre "Gäste" sollen es künftig schöner und komfortabler haben. "Für die Besucher kommt hier ein Rindenmulchboden rein. Das vermittelt das Gefühl, über einen Waldboden zu laufen", freut sich Zoodirektorin Dr. Barbara Jantschke, dass ein lang gehegter Wunsch sich nun realisieren lässt.

    Durch massive Stricke, einen Stromzaun und eine Absperrung, nicht aber durch sichtbehindernde Gitter werden die Zoobesucher künftig von den gewaltigen Kraftpaketen getrennt sein, deren Ketten um die massigen Beine nun gesprengt scheinen.

    Zumindest Targa, Burma und Sabi können sich entweder in ihrem gut einsehbaren "Wohn- und Esszimmer" frei bewegen oder sich zum Schlafen in die abgeschirmte Seitenkammer mit dem dicken Strohlager zurückziehen. Lediglich die erst 15-jährige Franzi ist in einer Einzelbox untergebracht: Als rangunterstes Tier dient dies ihrem eigenen Schutz.

    Schon im September hatten sich die Elefantenkühe in ihr umgebautes und erweitertes Außengehege eingelebt -­ was bei den schwerfälligen Damen für große Aufregung gesorgt hatte. "

    Trotz dieses intensiven Kontaktes ist Marcus Linders Umgang mit den schwergewichtigen Damen keineswegs unbekümmert oder gar leichtsinnig. Mit Vorsicht und Respekt müssten die intelligenten Tiere behandelt werden, "ihre Erziehung läuft so ähnlich wie bei einem Hund". Mit dem feinen Unterschied, "dass der Elefant verstehen muss, dass der Mensch verletzlich ist". Wohlweislich, denn ein Rempler durch einen Hund ist zweifellos leichter zu verschmerzen. Bei Zoo-Elefanten steht regelmäßig Fußpflege an, da ist eine ausgeprägte Feinmotorik der Tiere überlebenswichtig für den Zoo-Mitarbeiter.

    Den intensivsten Kontakt hat Marcus Linder zu der 20-jährigen Sabi. Die afrikanische Kuh kam wie er selbst vom Hamburger Tierpark Hagenbeck nach Augsburg: "Die kenne ich schon von kleinauf" ­ weshalb ihm die Dickhäuterin auch gerne wie ein Hund hinterher läuft.

    Sabi ist wie Franzi ein Afrikanischer Elefant, während Targa, mit stolzen 49 Jahren die Seniorin, und die 34-jährige Burma aus Asien stammen. "Die Asiaten sind phlegmatischer", hat Marcus Linder festgestellt. Den Afrikanischen Elefanten attestiert er, sie seien "eher cholerisch" und neigten dazu "schneller und unüberlegter anzugreifen".

    Damit es so weit nicht kommt, versuchen die Pfleger die kräftigen Damen zu beschäftigen. Eine große Futterpalette, die dicke belaubte Äste ebenso wie ausgediente Christbäume umfasst, fordert Rüssel, Gebiss und Hirn. Um Langeweile zu verhindern, trainiert Marcus Linder mit dem Quartett auch Gehorsamsübungen und Zirkuslektionen. Falls die Damen sie sich merken können ­ was wie erwähnt immer erst klappt, wenn die Lektion im Langzeitgedächtnis angekommen ist.

    : Der Asiatische Elefant wird seit Jahrhunderten als rbeitstier eingesetzt. Entgegen anders lautender Gerüchte lässt sich aber ach der Afrikanische Elefant dressieren.

    : Der Afrikanische Elefant hat größere Ohren, längere Stoßzähne, einen gewaltigeren Körper und ein höheres Gewicht als der Asiatische Elefant.

    : Schulterhöhe bis 3,70 Meter.

    : bis 7,5 Tonnen.

    : In Freiheit ernähren sich Elefanten von bis zu 100 Pflanzenarten; im Zoo von Heu, Gras, Mais, Laub, Ästen, Gemüse und Obst. Ein ausgewachsener Elefant  frisst rund 70 Kilogramm pro Tag.

    : Elefanten lieben Wasser und sind ausgezeichnete Schwimmer. Ebenso gerne genehmigen sie sich mit dem Rüssel eine "Staubdusche", die Parasiten fern hält.

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