Nach dem Abschied des bisherigen Frankfurter «Tatort»-Teams Janneke und Brix geht 2025 ein neues Duo an den Start. Aktuell laufen die Dreharbeiten für die erste Folge. Die beiden Hauptdarsteller Melika Foroutan und Edin Hasanovic geben Einblick in ihre Rollen und sagen, was sie von der Mainmetropole halten.
Fans von Frankfurt
«Frankfurt ist tatsächlich die Stadt, in der ich am häufigsten gedreht habe. Ich weiß nicht, was das ist, warum mich diese Stadt so anzieht», sagt der Berliner Hasanovic («Im Westen nichts Neues»), der künftig den in Bosnien geborenen Ermittler Hamza Kulina spielt. «Wenn ich hier bin, verstehe ich es dann. Sie erinnert mich ganz stark an Berlin. Es gibt sehr schöne Orte, aber es gibt auch genau das Gegenteil.»
«Was Frankfurt stark ausmacht, ist, es ist noch nicht so oft fotografiert worden wie Berlin. Ich finde, es gibt unglaublich starke Bilder», sagt Foroutan («Die Kaiserin») die künftig die iranischstämmige Kommissarin Maryam Azadi darstellt. Als der Produzent sie angerufen habe, um zu fragen, ob sie Lust habe, «Tatort»-Kommissarin zu werden, sei ihre erste Frage gewesen: «Welche Stadt»? «Als er Frankfurt gesagt hat, hatte er mich eigentlich schon zu 99 Prozent in der Tasche. Ich bin wirklich gerne hier.»
Figuren mit Empathie und Mitgefühl
Das künftige «Tatort»-Team soll von Grund auf sympathisch daherkommen und sich damit von anderen TV-Ermittlern abheben. Viele Zuschauerinnen und Zuschauer hätten streitende «Tatort»-Kommissare satt, sagt Hasanovic. Sie hätten Figuren entwickeln wollen, auf die man am Sonntagabend «so richtig Bock» habe, erklärt Produzent Jochen Laube. Wo man sage, «die möchte man gerne angucken». An den genervten Kommissaren habe er sich ein wenig sattgesehen.
Und wer sind die neuen Ermittler? Kommissarin Azadi, ist spezialisiert auf ungeklärte Kriminalfälle. «Ich würde sie als profunde Menschenkennerin bezeichnen», sagt Foroutan über ihre Rolle. Eine kluge und schnell denkende Frau, die den Menschen sehr zugewandt sei. Ermittler Kulina sei ein echter Frankfurter Junge und ein eher introvertierter und ruhiger Typ. «Er kann im Gegensatz zu mir nicht singen und tanzen», sagt der 32-Jährige. Beide Figuren eine, «dass wir sehr empathisch sind und mitfühlend».
Darsteller durften Rollennamen selbst wählen
Ihre Rollennamen konnten sich die beiden übrigens selbst aussuchen. «Ich bin selbst Iranerin und Azadi heißt Freiheit», sagt Foroutan. «Wir alle wissen, was in den letzten zwei Jahren in Iran für eine Bewegung stattgefunden hat: "Jin, Jiyan, Azadi" - "Frau, Leben, Freiheit"», erläutert sie. «Das war für mich so ein kleiner, subversiver Akt, das mit in die Figur reinzubringen.» Er liebe seinen Figuren-Namen sehr, sagt Hasanovic. Jedes Mal, wenn er diesen am Set höre, denke er, er müsse doch mit seiner Mutter reden, «warum sie mich nicht Hamza genannt hat». Der Migrationshintergrund der beiden Kommissare spiele eine Rolle, «aber nicht die Hauptrolle», betont Foroutan.
Erste Folge soll im Herbst 2025 ausgestrahlt werden.
Die Dreharbeiten in Frankfurt laufen noch bis diesen Mittwoch. Die erste Folge mit dem Arbeitstitel «Dunkelheit» soll voraussichtlich im Herbst 2025 ausgestrahlt werden. Darin geht es um einen «Cold Case», der seinen wahren Ursprung im Frankfurter Umland hat. Der «Tatort» aus Hessen wolle sich künftig generell auf sogenannte Cold Cases, also ungeklärte Mordfälle und Tötungsdelikte aus der Vergangenheit, konzentrieren, hieß es beim Hessischen Rundfunk (hr)
Das bisherige Frankfurter «Tatort»-Team Janneke und Brix, gespielt von Margarita Broich und Wolfram Koch, hatte sich Ende September mit der letzten Folge vom Publikum verabschiedet - nach 19 Episoden in fast zehn Jahren.
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