Gelb-roter Staub, der den Himmel beeindruckend färbt und sich anschließend auf Autos, Gartenmöbeln und Fensterscheiben – eigentlich überall – niederlegt: Staub aus der Sahara. Dieses Wetterphänomen gab es in Teilen Europas schon einmal dieses Jahr. Im März hatte der Sand ganze Landstriche in leuchtendes Gelb gefärbt. Laut Experten könnte es sich noch diese Woche wiederholen.
Denn nach Angaben des europäischen Atmosphärendienstes Copernicus bewegt sich derzeit eine große Staubwolke über den Atlantik in Richtung Westen. Und auf dem Weg könnte sie erneut große Mengen an Sarahastaub aus Nordafrika über Westeuropa verteilen. Der Atmosphärendienst, der in diesem Jahr bereits große Mengen Saharasand verzeichnet hat, teilte mit, dass dieser Trend auch weiter anhält. Der Staub könnte laut Copernicus am 20. und 21. Mai Westeuropa erreichen.
Wie entsteht Sarahastaub und wie kommt er zu uns?
Windet es in der Wüste in Nordafrika, dann tragen bodennahe Turbulenzen gewaltige Mengen an feinsten Sandpartikeln in die Luft. Diese Partikel steigen bis zu fünf Kilometer in die Atmosphäre. Dort können sie können bis zu einem halben Jahr schweben, bis sie bei gewissen Wetterlagen innerhalb weniger Tage bis nach Mitteleuropa gepustet werden.
Kommt es dann zu Niederschlag, findet der Staub als "Blutregen" seinen Weg an den Boden – und auf alles, was sich dort befindet. Optimale Wetterlagen treten vor allem zwischen März und Juni sowie Oktober und November auf. Zwischen fünf und 15 Mal im Jahr kann sich so der Staub aus der Wüste bei uns blicken lassen. Doch die meisten derartigen Ereignisse bleiben eher unbemerkt, wenn es sich um kleinere Mengen an Staub handelt.
Ist Saharastaub gefährlich?
Vom ungewohnten Anblick abgesehen kann das Wetterphänomen für Probleme unterschiedlichster Art sorgen. In höherer Konzentration könnte der Staub Atemwegsbeschwerden verursachen – besonders bei ohnehin geschwächten Menschen. Über solche gesundheitliche Folgen sind sich die Experten jedoch uneinig. Außerdem kann der Staub die Sicht trüben, was bis hin zu Flughafen-Schließungen führen kann. Der Staub kann zudem bei Autos zu Lackschäden führen.
Allerdings gibt es auch positive Folgen: Denn die heutige Sahara war früher ein riesiger Süßwassersee. Der Staub ist daher nährstoffreich und wirkt für viele Landstriche wie eine Art Dünger.