Tilda Swinton hat keine Angst vor dem Tod. „Ich weiß, dass er kommt. Ich fühle ihn kommen, ich sehe ihn kommen“, erklärte die Schottin bei den diesjährigen Filmfestspielen in Venedig. Im neuen Film von Pedro Almodóvar „The Room Next Door“ spielt Swinton eine Frau, die sich wegen einer schweren Krankheit zum Sterben entscheidet. Schon früh in ihrem Leben habe sie Menschen aus ihrem Umfeld auf diesem Weg begleitet, sagte Swinton. „Die Art und Weise, wie wir leben, wenn wir wissen, dass wir sterben, können wir mitbestimmen“, findet die Schauspielerin und denkt, sie würde in der Situation dieselbe Entscheidung wie ihre Rolle Martha treffen.
Swinton begegnet den Kinobesucherinnen und Besuchern in dem Film mit ausgemergeltem Gesicht. Die 63-Jährige gehört zu den wandelbarsten Schauspielerinnen in Hollywood und ist gleichzeitig unverwechselbar. Ihren Look habe sie bei den Dreharbeiten zu den „Chroniken von Narina“ entdeckt. In den Verfilmungen der C.S. Lewis Bücher spielte Swinton die Weiße Hexe. Seither verzichtet sie nach eigenen Aussagen auf Mascara. Sie wirkt ewig jung, elegant und androgyn. Swintons Gesicht wechselt in ihren Rollen mühelos zwischen Altersgruppen, Ästhetiken und Geschlechtern.
Tilda Swinton gewann 2008 einen Oscar
Ihre Filmografie ist lang und vielseitig: Im Jahr 1986 erlebte Tilda Swinton mit dem Film „Caravaggio“ einen ersten Durchbruch. Es folgten Rollen in „Orlando“ von Sally Potters und Mainstream-Filmen wie „The Beach“ mit Leonardo DiCaprio, „Vanilla Sky“ mit Tom Cruise oder „Der seltsame Fall des Benjamin Button“ mit Brad Pitt. 2008 erhielt sie einen Oscar als beste Nebendarstellerin für ihre Rolle im Thriller „Michael Clayton“.
Tilda Swinton fand zur Schauspielerei während ihres Studiums an der Universität Cambridge. Danach war sie Teil des renommierten Theaterensembles der Royal Shakespeare Company. Glücklich machte sie das nicht: „Ich war immer auf der Suche nach dem Film. Ich habe nur am Theater gearbeitet, weil meine Freunde dort tätig waren. Ich bin einfach so hineingerutscht und habe irgendwann gemerkt, dass es absolut nicht das ist, was mich interessiert.“
Tilda Swinton besuchte das gleiche Internat wie Princess Diana
Eigentlich hätte Tilda Swinton nach eigenen Worten einen Herzog heiraten sollen. Sie stammt aus einer alten schottischen Familie, ihr Vater diente im Leibregiment der britischen Königin. Sie ging mit Prinzessin Diana in dasselbe Internat. Doch Swinton heiratete nicht in eine Adelsfamilie ein, ganz im Gegenteil: „Ich verwendete viel Zeit und Energie darauf, sicherzustellen, dass ich mich selbst nicht in einem Leben wiederfinden würde, das für mich von anderen vorbestimmt war“.
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