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Neue Zahlen zur Lebenserwartung: 90 Lebensjahre, wir kommen!

Neue Zahlen zur Lebenserwartung

90 Lebensjahre, wir kommen!

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    90 Jahre: Für viele ist das noch immer ein biblisches Alter. Neugeborene dürften diese Marke aber laut einer Schätzung mit großer Mehrheit knacken.
    90 Jahre: Für viele ist das noch immer ein biblisches Alter. Neugeborene dürften diese Marke aber laut einer Schätzung mit großer Mehrheit knacken. Foto: Patrick Pleul, dpa (Symbolfoto)

    Vor zwei Monaten starb Emma Morano. Die Italienerin wurde 117 Jahre alt. Sie überlebte damit all ihre Geschwister. Eine Schwester war mit 100 gestorben, eine andere mit 102. Sie hätten ein biblisches Alter erreicht, heißt es in solchen Fällen gerne. Obwohl das eine Übertreibung ist. Immerhin starb Methusalem, der älteste Mensch der Bibel, nicht mit 117, sondern mit 969. Dennoch geraten wir ins Staunen. Noch. Denn die Chancen für Neugeborene, ebenfalls die 90er- oder 100er-Marke zu knacken, steigen laut einer neuen Schätzung rapide.

    Statistisches Bundesamt: 2017 Geborene werden im Schnitt fast 90

    Buben und Mädchen, die 2017 geboren werden, werden im Durchschnitt bis zu 90 Jahre alt. Das hat eine Modellrechnung des Statistischen Bundesamtes ergeben. Nach der niedrigeren Variante würde die durchschnittliche Lebenserwartung für heute geborene Buben 84 Jahre und für Mädchen 88 Jahre betragen. Noch etwa 62 Prozent der Männer und 73 Prozent der Frauen könnten 90 Jahre alt werden. Die Chance auf 100 Jahre hätten immerhin noch 16 Prozent der Buben und 22 Prozent der Mädchen. Zum Vergleich: Vor 100 Jahren geborene Buben und Mädchen konnten mit einer Lebenserwartung von 55 beziehungsweise 62 Jahren rechnen.

    Lebenserwartung: Was Versicherer fordern

    Das Statistische Bundesamt nennt drei Gründe für diese Entwicklung: Fortschritte in der Medizin, gesündere Lebensstile und steigender Wohlstand in der Bevölkerung. Negative Auswirkungen wie Kriege, Umwelt- oder Wirtschaftskatastrophen könnten die Lebenserwartung dagegen wieder senken.

    Angesichts der steigenden Lebenserwartung fordern die deutschen Versicherer, das errechnete Durchschnittsalter für jeden Menschen auf der jährlichen Renteninformation anzugeben. "Die Deutschen unterschätzen nach wie vor ihre eigene Lebenserwartung. Menschen müssen wissen, wie alt sie werden, um sich besser auf ihren Ruhestand vorbereiten zu können", sagte Alexander Erdland, Präsident des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft.

    So kann ein gesundes Leben im Alter gelingen

    Neben mehr Aufklärung zur Lebenserwartung fordern die Versicherer auch, Arbeitnehmer nicht starr mit 63, 65 oder 67 Jahren in Rente zu schicken, sondern die Altersgrenze flexibel zu machen. Zugleich müssten mehr Bildungsangebote für ältere Menschen geschaffen werden. "Denn gute und vor allem lebenslange Bildung ist eine entscheidende Voraussetzung, damit längeres Arbeiten gelingen kann", sagte Erdland.

    Wie ein langes, gesundes Leben gelingen kann, bewies Emma Morano. Jeden Tag aß sie zwei frische Eier, eines in der Früh und eines mittags. Abends reichte ihr ein Süppchen. Nach 18.30 Uhr ging sie ins Bett. Mit 76 Jahren verabschiedete sich Morano in den Ruhestand. Erst mit 115 stellte sie eine Haushaltshilfe ein. Zwei Jahre darauf starb sie. mit dpa

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