Dass sich das Coronavirus stetig verändert, dürfte den meisten Menschen bekannt sein. Auch von der Omikron-Variante, die bereits Ende des vergangenen Jahres auftauchte, gibt es inzwischen mehrere Subtypen. Nun warnte ein Forscher vor einer neuen Variante, der sogenannten Omikron-Sublinie BJ.1. Mittlerweile ist diese Mutationsform auch im deutschsprachigen Raum aufgetaucht.
Omikron-Variante BJ.1: Das ist bislang bekannt
"Eine weitere besorgniserregende Unterlinie breitet sich in Indien aus und ist auch in den USA und Europa (Österreich) angekommen: BJ.1", schreibt der Mutationsforscher Ulrich Elling per Twitter. Die Zahlen seien noch sehr niedrig, aber die neu erworbenen Mutationen seien eine wirklich böse Kombination an kritischen Stellen, führt der Wissenschaftler aus.
BJ.1 ist eine Sublinie von BA.2 mit 14 zusätzlichen Mutationen im Spike-Protein. Diese vielen neuen Mutationen würden dicht und gehäuft an den Stellen für Rezeptorbindung und Antikörperbindung auftreten. Elling geht davon aus, dass sich diese Variante dem Immunsystem noch besser entziehen kann als andere Varianten. Das würde bedeuten, dass es auch Antikörpern von Geimpften und Genesenen entkommen könnte.
Neue Omikron-Variante: Wie gefährlich ist BJ.1?
Wie gefährlich BJ.1 ist, stehe noch nicht fest. Das hängt auch davon ab, wie bedeutsam die Variante für das Infektionsgeschehen werden wird. Geht man jedoch nach dem jüngst veröffentlichten Lagebericht des Robert-Koch-Instituts, ist der Omikron-Subtyp von der Liste der "besorgniserregenden Varianten" verschwunden.
Wie uns das RKI auf Nachfrage erklärt, wurden hierzulande seit geraumer Zeit keine Infektionen mehr mit diesem Corona-Typus festgestellt.
Keine Pandemie mehr? Bundesregierung orientiert sich an WHO
Seit Oktober gelten in Deutschland neue Corona-Regeln. Ob sie ausreichen, um die Infektionszahlen möglichst gering zu halten, ist zwar unklar. Jedoch sind viele Mediziner bereits der Meinung, dass sich die Pandemie längst in eine Endemie verwandelt habe. Virologe Christian Drosten rechnete vor wenigen Monaten jedoch mit einer "starken Inzidenzwelle" von Corona-Infektionen "noch vor Dezember", der Bioinformatiker Lars Kaderali hingegen einen nicht allzu heftigen Anstieg.
Die Bundesregierung orientiert sich jedoch weiterhin an der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die den Status einer pandemischen Lage aufrechterhält. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geht von einer "mittelschweren" Herbstwelle aus.