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Neue Gesetze: Porto, Kindergeld, Rente: Das ändert sich ab 1. Juli 2019

Neue Gesetze

Porto, Kindergeld, Rente: Das ändert sich ab 1. Juli 2019

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    Wer noch 70-Cent-Briefmarken hat, muss sie ab dem 1. Juli für einen mit der Deutschen Post versendeten Brief mit einer 10-Cent-Marke ergänzen.
    Wer noch 70-Cent-Briefmarken hat, muss sie ab dem 1. Juli für einen mit der Deutschen Post versendeten Brief mit einer 10-Cent-Marke ergänzen. Foto: Fabian Sommer, dpa

    Was ändert sich am 1. Juni 2019 in Deutschland? Gleich mehrere neue Gesetze, Verordnungen und Änderungen treten im Juni in Kraft und wirken sich direkt auf das Leben vieler Menschen aus. So wird das Verschicken von Briefen teurer, Eltern bekommen mehr Geld für ihre Kinder und man kann sich mehr Zeit für seine Steuererklärung lassen.

    Was die anderen Neuerungen im Juli 2019 sind, lesen Sie in unserer Übersicht:

    Ab 1. Juli 2019 gibt es mehr Kindergeld

    Ab dem 1. Juli 2019 wird das Kindergeld erhöht. So viel bekommen Eltern dann:

    • Für das erste und zweite Kind: Erhöhung von 194 auf 204 Euro
    • Für das dritte Kind: Erhöhung von 200 auf 210 Euro
    • Für das vierte und jedes weitere Kind: Erhöhung von 225 auf 235 Euro

    Die Erhöhung führt bei Unterhaltspflichtigen zu einer leichten Absenkung des Mindesunterhalts. Das entspricht dem Barunterhaltsbetrag, auf den minderjährige Kinder Anspruch haben und den der Unterhaltspflichtige zahlen muss.

    Die sogenannte Düsseldorfer Tabelle regelt die Beitragshöhe. Wenn vom Mindestunterhalt des Kindes, laut der Tabelle, 50 Prozent (bei Minderjährigen) beziehungsweise das volle Kindergeld (bei Volljährigen) abgezogen wird, errechnet sich der monatliche Zahlbetrag, den der Unterhaltspflichtige zu begleichen hat.

    Das ändert sich im Juli: Die Deutsche Post erhöht das Briefporto

    Ab Juli 2019 werden in Deutschland die Portopreise für Briefe und Postkarten erhöht. Das teilte die Deutsche Post mit. Die Erhöhung soll zunächst bis Ende 2021 gelten. Ein Standardbrief der Deutschen Post soll ab Juli dann 80 Cent kosten. Der Preis einer Postkarte im Inland steigt auf 60 Cent.

    Ebenfalls werden der Kompaktbrief, der Großbrief und der Maxibrief zehn Cent teurer. Das Porto einer Postkarte steigert sich sogar um 15 Cent - der Preis lag mehr als 15 Jahre bei 45 Cent. Für nicht verbrauchte Marken unterhalb des neuen Wertes wird es im Wert von fünf, zehn, 15 und 20 Cent Ergänzungsmarken geben. Der Umtausch alter Marken wird deshalb nicht nötig.

    Das versenden von Büchern und Waren wird ab Juli 2019 einfacher, aber auch teurer

    Anstatt von sechs Produkten - zwei Büchersendungs- und vier Warensendungsprodukten - wird es ab Juli 2019 nur noch zwei bei der Deutschen Post geben. Was sich genau ändert:

    • Es gibt nur noch zwei Gewichtsstufen: Bis 500 Gramm und bis ein Kilogramm.
    • Nur noch fünf Zentimeter Höhe sind erlaubt (35 x 25 x 5 Zentimeter).
    • Bücher- und Warensendungen bis 500 Gramm kosten 1,90 Euro.
    • Bücher- und Warensendungen bis ein Kilogramm kosten 2,20 Euro.
    • Es ist erlaubt, Sendungen zu verschließen. Musterbeutelklammern sind nicht mehr notwendig.

    Zuletzt wurde das Porto am 1. Juli 2018 erhöht. Damals stieg der Preis einer 500 Gramm-Sendung von 1,90 Euro auf 2,20 Euro. Scheinbar könnte man auf den ersten Blick von einer Portosenkung sprechen. Allerdings müssen Kunden bei dickeren Sendungen die teureren DHL Päckchen kaufen, da die maximal erlaubte Höhe von 15 auf fünf Zentimeter gesenkt wurde.

    Die Deutsche Post hat das Porto für Bücher- und Warensendungen erhöht.
    Die Deutsche Post hat das Porto für Bücher- und Warensendungen erhöht. Foto: Rolf Vennenbernd, dpa

    Mehr Zeit für die Steuererklärung ab Juli 2019

    Bislang mussten Steuerzahler bis zum 31. Mai ihre Steuererklärung abgeben. Ab Juli ändert sich das: Steuerpflichtige, die sich nicht steuerlich beraten lassen, müssen ihre Steuererklärung künftig nicht mehr bis Ende Mai, sondern erst bis Ende Juli abgeben.

    Steuerpflichtige, die Hilfe von einem Steuerberater bekommen, erhalten zwei Monate mehr Zeit und müssen erst bis zum 28. Februar des übernächsten Jahres ihre Erklärung abgeben.

    Daraus ergeben sich ab Juli 2019 folgende Abgabetermine für die Steuerzahler:

    • Steuererklärung für 2018: 31. Juli 2019
    • Steuererklärung für 2019: 31. Juli 2020
    • Steuererklärung für 2020: 31. Juli 2021
    Die Einkommensteuererklärung kann nun später abgegeben werden.
    Die Einkommensteuererklärung kann nun später abgegeben werden. Foto: Hans-Jürgen Wiedl, dpa (Symbol)

    Renten steigen ab Juli deutlich

    Wie sich aus den Daten des Statistischen Bundesamtes zur Lohnentwicklung ergibt, werden die Renten zum 1. Juli 2019 deutlich steigen. In den neuen Bundesländern wird die Rentenerhöhung bei 3,91 Prozent liegen, in den Alten bei 3,18 Prozent. Damit erreicht der Rentenwert des Ostens 96,5 Prozent des Wertes im Westen Deutschlands.

    Midijobber müssen ab Juli 2019 weniger Beiträge zahlen

    Alle Midijobber dürfen sich ab Juli 2019 freuen: Sie müssen weniger Sozialversicherungsbeiträge zahlen. Was sind Midijobber überhaupt? Das sind Angestellte, die regelmäßig mehr als 450 Euro verdienen.

    Angestellte können bis zu 1300 Euro statt bisher maximal 850 Euro verdienen. Doch die geringeren Renteversicherungsbeiträge führen nicht mehr zu reduzierten Rentenleistungen. Folglich muss der Arbeitnehmeranteil von 9,3 Prozent nicht mehr aus eigenen Mitteln aufgestockt werden. Der Anteil bleibt unverändert.

    Lesen Sie auch: Diese Änderungen im August 2019 bringen richtig Geld (AZ)

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