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Flugzeugabsturz in Nepal: Vermisstes "Twin Otter"-Flugzeug in gefunden, zwei Deutsche an Bord offenbar tot

Nepal

Vermisstes Flugzeug in Nepal gefunden – zwei Deutsche wohl tot

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    Ein Flugzeug vo der nepalesischen Linie Tara Air ist nur wenige Flugminuten vom Abflugort Pokhara abgestüzt.
    Ein Flugzeug vo der nepalesischen Linie Tara Air ist nur wenige Flugminuten vom Abflugort Pokhara abgestüzt. Foto: Narendra Shrestha, dpa (Symbolbild)

    In Nepal haben Such- und Rettungskräfte das vermisste Passagierflugzeug gefunden. Das teilte die Armee mit. Die Fundort der Maschine befinde sich im Vorgebirge des Himalaya im Distrikt Mustang im Norden des Landes, teilte ein Armeesprecher am Montag auf Twitter mit. Weitere Details sollten folgen. Bislang ist unklar, ob es Überlebende gibt. Auch zwei Deutsche waren mit an Bord des Flugzeugs. Nach Informationen der Deutschen Presseagentur handelt es sich bei ihnen um einen 57-jährigen Mann und eine 56-jährige Frau aus Mittelhessen.

    Das hessische Innenministerium bestätigte am Montag, dass sich an Bord des abgestürzten Flugzeugs, das auf dem Weg von Pokhara nach Jomsom war, zwei deutsche Staatsangehörige mit Wohnsitz in Hessen befunden hätten. "Wir müssen leider zum gegenwärtigen Zeitpunkt davon ausgehen, dass die beiden Personen nicht mehr am Leben sind", erklärte ein Ministeriumssprecher. "Seitens der hessischen Polizei wurden bereits Angehörige informiert und Betreuungsmaßnahmen initiiert."

    Flugzeugabsturz in Nepal: Offenbar alle Passagiere tot

    Am Sonntagmorgen gegen 10.00 Uhr war der Funkkontakt zu der zweimotorigen Passagiermaschine abgebrochen – nach nur wenigen Flugminuten, wie die Polizei mitteilte. Der Flieger, eine De Havilland Canada DHC-6 Twin Otter, gehörte zur nepalesischen Fluggesellschaft Tara Air und war mit 19 Passagieren und 3 Besatzungsmitgliedern in Pokhara gestartet. Der Ort liegt am Fuße des Dhaulagiri, des siebthöchsten Berges der Erde, einem beliebten Touristenziel rund 200 Kilometer westlich von Kathmandu. Das Ziel war Jomsom; der Flug hätte nur eine Viertelstunde dauern sollen. Wegen schlechter Sichtverhältnisse war die Suche nach der Maschine für die Nacht unterbrochen worden. Nun habe eine Suchmannschaft das Flugzeugwrack ausfindig gemacht, sagte Narayan Silwal,der Sprecher der Armee. Verstärkung sei unterwegs.

    Die Chance Überlebende zu finden, sei sehr klein, sagte ein Sprecher des Bergungsteams vor Ort auf rund 4000 Metern Höhe. Von der nepalesischen Zivilluftfahrtbehörde hieß es, dass 21 Leichen gefunden worden seien. 22 Personen befanden sich laut Passagierliste an Bord des Flugzeugs: die dreiköpfige Crew, 13 Nepalesen, vier Inder und zwei Deutsche. Dies soll auch die deutsche Botschaft in Kathmandu bestätigt haben.

    Nepal: Häufig schwierige Flugrouten, bereits ähnliche Abstürze

    Auf Twitter veröffentlichte der Armeesprecher ein Foto der Absturzstelle, das der Suchmanntrupp gemacht hat. Darauf sind verstreute Trümmerteile zu sehen, auf einem Teil ist die Registriernummer des Flugzeugs zu erkennen: 9N-AET.

    Der Fall erinnert an bereits geschehene Flugzeugunglücke auf der Strecke. Die Flugroute Pokhara-Jomsom gilt als eine der unfallträchtigsten Strecken in Nepal. Laut der "Nepali Times" kam es seit 1997 zu fünf Flugzeugabstürzen auf der Route, dabei starben mindestens 74 Menschen. Piloten müssen von Pokhara nach Jomsom zwischen den Bergen fliegen und landen dann in einem Tal auf einer schwierigen Landebahn.

    Im Februar 2016 war eine "Twin Otter"-Maschine der gleichen Fluggesellschaft auf der Strecke von Pokhara nach Jomsom abgestürzt. Das ausgebrannte Wrack der Propellermaschine war später an einem Berg entdeckt worden, Überlebende gab es keine. Die Maschine war zuvor auf dem Weg von Pokhara nach Jomsom verschwunden. Im Untersuchungsbericht zu diesem Unglück hieß es unter anderem, dass Piloten nur dann fliegen dürfen, wenn es eine klare Sicht gibt. Bei Regen oder stärkerer Bewölkung dürfe nicht geflogen werden. Die Piloten hatten damals in den Wolken die Orientierung verloren und waren gegen einen Berg geflogen. In den vergangenen Tagen hatte es in der Gegend geregnet, der Flugverkehr lief aber normal. Die Sicherheitsstandards der nepalesischen Fluggesellschaften gelten als verhältnismäßig niedrig.

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