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Naturkatastrophe: Vulkan auf La Palma: Endlich gibt der Cumbre Vieja Ruhe

Naturkatastrophe

Vulkan auf La Palma: Endlich gibt der Cumbre Vieja Ruhe

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    Gut drei Monate lang dauerte der Ausbruch des Vulkans Cumbre Vieja auf La Palma an.
    Gut drei Monate lang dauerte der Ausbruch des Vulkans Cumbre Vieja auf La Palma an. Foto: Cézaro De Luca/Europa Press, dpa

    „Wir bitten den Herrn, diesen Vulkan zu besänftigen und nicht noch mehr Schaden anzurichten“, beteten zehntausende Inselbewohnerinnen und -bewohner in den weihnachtlichen Gottesdiensten auf La Palma. Die Gebete wurden erhört: Der

    „Das ist das beste Weihnachtsgeschenk“, erklärte Spaniens Premier Pedro Sánchez. Und er versprach den 85.000 Inselbewohnern: „Zusammen werden wir diese wunderschöne Insel wieder aufbauen und die Schäden reparieren.“ Die Regierung hat mehr als 200 Millionen Euro für den Wiederaufbau versprochen, auch die EU will helfen. Schon an diesem Montag sollen die ersten Bulldozer anrollen und beginnen, Ascheberge und Lava wegzuräumen, die ein zwölf Quadratkilometer großes Gebiet unterhalb des Vulkans in eine Mondlandschaft verwandelt haben.

    7000 Menschen mussten vor dem Vulkan flüchten, Tausende Gebäude wurden zerstört

    Schritt für Schritt werde man das Gelände, das die Lavaströme unter sich begraben haben, zurückerobern, verkündete der Inselpräsident Mariano Zapata. Zunächst müsse es darum gehen, Verkehrsverbindungen, Strom- und Wasserleitungen in dem zerstörten Gebiet wiederherzustellen. Insgesamt 70 Kilometer Straßen waren von den Lavamassen verschüttet worden. Nach dem satellitengestützten EU-Beobachtungsprogramm Copernicus begrub die Lava 3000 Gebäude unter sich, rund die Hälfte davon waren Wohnhäuser. Die Inselregierung spricht offiziell von etwa 1600 zerstörten Gebäuden. Der Unterschied erklärt sich daraus, dass viele Bauten ohne Genehmigung errichtet worden waren. 7000 Menschen mussten vor dem Vulkan flüchten.

    „2022 wird ein besseres Jahr für die Insel sein“, sagte Ángel Víctor Torres, der regionale Regierungschef der vor Westafrika liegenden Kanarischen Inseln. Er feierte das Ende des Vulkanausbruchs, der am 19. September, also vor nahezu 100 Tagen, ausgebrochen war. Es sei die schlimmste Vulkankatastrophe, an die sich die Insulaner erinnern könnten. Zuletzt hatte es auf La Palma 1971 und 1949 Vulkanausbrüche gegeben, die aber nur kurz dauerten und lediglich geringe Schäden verursachten.

    Gefahr durch Vulkan Cumbre Vieja ist nicht ganz vorbei

    Die Nachricht vom Ende des Lavadramas wurde auch in der Bevölkerung mit großer Freude aufgenommen. „Das Einschlafen des Vulkans ist eine Erleichterung“, fasste Julio Pérez, der Sprecher des örtlichen Krisenstabs, die Stimmung zusammen. Auch wenn er klarmachte, dass die Gefahr noch nicht gänzlich vorbei ist. Es sei nicht ausgeschlossen, dass es einen Rückfall gebe und der Vulkan Cumbre Vieja doch noch einmal aufwache. Zudem waberten durch die Katastrophenzone giftige Gase, welche der Krater auf 1100 Meter Höhe und die langsam erkaltenden Lavaströme ausstoßen. „Das Ende des Ausbruchs bedeutet noch nicht das Ende der Krise“, warnte Pérez.

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