Heiße Sommer und kalte Winter: Den meisten Menschen fallen wohl diese beiden Stichworte ein, wenn sie an kontinentales Klima denken. Doch daneben gibt es noch zahlreiche andere Merkmale. Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um das Thema Kontinentalklima.
Kontinentales Klima: Definition
"Als Kontinentalklima (kontinentales Klima) bezeichnet man das Klima, welches charakteristisch für das Innere größerer Festlandsmassen ist." So definiert der Deutsche Wetterdienst Kontinentalklima auf seiner Website. Als Faustregel kann man sich merken: Kontinentalklima sorgt für kalte Winter und heiße Sommer.
Kontinentales Klima: Merkmale
Neben den heißen Sommern und kalten Winter gibt es aber noch eine Reihe von anderen Merkmalen, die auf ein kontinentales Klima hinweisen. Eine Übersicht:
- Die Jahrestemperatur schwankt um 25 Grad Celisus.
- Es gibt vier Jahrzeiten: Frühling, Sommer, Herbst und Winter.
- Doch anders als bei uns fallen Frühling und Herbst kurz aus.
- Die Jahresniederschlagsmenge liegt unter 750 Litern pro Qudratmeter.
- Zum Vergleich: In Moskau liegt die Jahresniederschlagsmenge bei ungefähr 700 l/m². Dort herrscht kontinentales Klima. In Augsburg hingegen liegt sie bei 849 l/m². Hier herrscht gemäßigtes Klima. Und in Dublin mit seinem Maritimen Klima fallen schon 1000 l/m² Regen pro Jahr.
- Der meiste Regen fällt bei kontinentalem Klima im Sommer.
- Im Winter schneit es. Wegen der Kälte.
- Je weiter man sich nach Osten bewegt, desto kälter und trockener werden die Winter. Man spricht dann auch von einer "trockenen Kälte".
Wie entsteht kontinentales Klima?
Dass die Winter beim kontinentalen Klima kalt und die Sommer heiß sind, liegt vor allem an zwei Dingen: Es gibt viel Wind und wenig Meer.
Kontinentales Klima herrscht im Landesinneren. Im Vergleich zum Meer wärmen sich die Landmassen schneller auf. Sie kühlen allerdings auch schneller ab. Die Folge: kalte Winter und heiße Sommer.
Dieser Prozess wird durch die Westwinde noch verstärkt, die vom Atlantik ins Landesinnere wehen. Die Temperatur der Winde gleicht sich dabei der Temperatur der Landmassen an. So wird der milde Westwind im Winter auf seinem Weg ins Landesinnere immer kälter. Und im Sommer immer wärmer.
Je weiter man nach Osten geht, desto trockener wird es auch. Auch das hat einen einfachen Grund: Die Winde regnen sich auf ihrem Weg vom Westen in den Osten ab. Und bringen deswegen nur noch wenig Feuchtigkeit mit sich.
Einfach erklärt: Unterschied zwischen Maritim- und Kontinentalklima
Das kontinentale Klima im Landesinnere wird oft mit dem maritimen Klima in Küstennähe verglichen. Der Vergleich hilft, um beide Klimatypen besser zu verstehen:
Kontinentales Klima | Maritimes Klima |
wird auch Landklima und Kontinentalklima genannt | wird auch Meerklima, Seeklima und Maritimklima genannt |
herrscht im Landesinneren | herrscht in Küstennähe |
führt zu heißen Sommern und kalten Wintern | führt zu kühlen Sommern und milden Wintern |
herrscht in Städten wie Moskau | herrscht in Städten wie Dublin |
führt zu wenig Regen und großen Temeperaturschwankungen | führt zu viel Regen und geringen Temperaturschwankungen |
Herrscht in Europa Kontinentales Klima?
Ja, allerdings nicht überall. Kontinentales Klima herrscht in Europa vor allem im Landesinneren von Westrussland. Also in Städten wie Moskau.
Gibt es in Deutschland kontinentales Klima?
Nein, in Deutschland herrscht gemäßigtes Klima. Es gibt vier Jahrzeiten: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt zwischen 7 Grad Celsius und 12 Grad Celsius.
Allerdings liest man oft, dass manche Bundesländer in Deutschland eher vom kontinentalen und andere eher vom maritimen Klima geprägt seien. Kontinental geprägt seien etwa Bayern und Brandenburg. Und maritim geprägt Niedersachen und Schleswig-Holstein.
Das liegt an der Lage von Deutschland in der Mitte Europas. Genauer gesagt: Das gemäßigte Klima in Deutschland ist durch den Übergang vom westeuropäischen Maritimklima zum osteuropäischen Kontinentalklima geprägt. Man spricht deswegen auch von einem Übergangsklima.
Unterschied zwischen Klimazonen und Klimatypen mit Beispielen
In Moskau herrscht Kontinentalklima, in Augsburg Übergangsklima und in Dublin Maritimklima. Hierbei handelt es sich um drei unterschiedliche Klimatypen.
Neben den drei Klimatypen gibt es in Europa aber auch noch drei verschiedene Klimazonen: die subpolare Zone, die gemäßigte Zone und die subtropische Zone.
- Im Norden Europas liegt die subploare Zone: Die Sommer sind kurz und die Winter lang. Es ist kühl und trocken.
- Wer glaubt, dass Städte wie Oslo in der subploaren Zone liegen, irrt sich. Nur der äußerste Norden von Skandinavien und Teile von Russland liegen in der subploaren Zone.
- Der Großteil von Europa liegt in der gemäßigten Zone. Wie Deutschland, Frankreich und England. Die Temperaturen schwanken hier stärker als in der subpolaren Zone. Und es gibt Jahrezeiten, die man klar voneinander unterscheiden kann.
- In der gemäßigten Zone gibt es sowohl kontinentales als auch maritimes Klima. Welche Klima vorliegt, hängt davon ab, wie weit das Land, die Region oder die Stadt vom Meer entfernt ist. So herrscht in Moskau kontinentales Klima und in Dublin maritimes Klima.
- Im Osten ist es deswegen auch trockener als im Westen.
- Die subtropische Zone liegt im Süden Europas. Sie ist durch warme und trockene Sommer gekennzeichnet. Die Winter sind mild und regenreich. Die Durchschnittstemperatur ist höher als in der gemäßigten und subpolaren Zone.
- Griechenland und Spanien liegen etwa in der subtropischen Zone.