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Artemis: Das steckt hinter der NASA-Mondmission

Raumfahrtprojekt

Artemis: Das steckt hinter der Mondmission der NASA

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    Astronaut Buzz Aldrin auf dem Mond. Die NASA will mit der Artemis-Mission erneut Menschen auf den Mond bringen.
    Astronaut Buzz Aldrin auf dem Mond. Die NASA will mit der Artemis-Mission erneut Menschen auf den Mond bringen. Foto: Neil Armstrong, NASA (Archivbild)

    "Sprachlos" - hatte der deutsche Astronaut Alexander Gerst am Morgen des 16. November getwittert und darunter ein Foto gepostet. Darauf ist der Nachthimmel über Florida zu sehen. Von links unten nach rechts oben zieht sich ein Rauchschwaden durchs Bild. Er gehört der Trägerrakete SLS, die zum Zeitpunkt der Aufnahme die Raumkapsel "Orion" ins Weltall geschossen hat. Ungefähr zwei Stunden später hatte sich die Kapsel von der Rakete getrennt und war fortan zum Mond unterwegs. Das Bild des Raumfahrers zeigte den erfolgreichen Start der unbemannte Mondmission Artemis 1 vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida.

    Artemis 1: "Orion"-Kapsel erreicht weiteste Entfernung von Erde

    Nachdem die Raumkapsel "Orion" erfolgreich ins All geschossen wurde, gab es eine weitere Erfolgsmeldung der NASA: Die unbemannte Kapsel erreichte ihre weiteste Entfernung von der Erde. Sie sei in ihrer Umlaufbahn um den Mond etwa 432.194 Kilometer von der Erde entfernt gewesen, teilte die US-Raumfahrtbehörde mit. Weiter hatte sich die Kapsel im weiteren Verlauf der Mondmission nicht mehr entfernt. Für NASA-Chef Bill Nelson war das ein "außergewöhnlicher Erfolg".

    Am 11. Dezember 2022 landete "Artemis 1" schließlich plangemäß und kontrolliert nach 25 Tagen und etwa zwei Millionen Flugkilometern im Pazifik.

    Bisher stand die Mission unter keinem guten Stern

    Ursprünglich sollte die Raumkapsel Orion schon am 29. August 2022 vom Kennedy Space Center in Florida starten. Doch ein Problem verhinderte den Start: Eines der vier Haupttriebwerke der Rakete konnte nicht heruntergekühlt werden. Alle Triebwerke müssen vor dem Start auf etwa minus 250 Grad gekühlt werden, damit der extrem kalte Treibstoff in den Leitungen beim Start nicht zu Problemen führt. Auch den zweiten Startversuch am 3. September brach die NASA ab. Der Grund: ein Wasserstoff-Leck der Rakete. Am 27. September, dem dritten Starttermin, blieb die Rakete wieder am Boden. Diesmal war der Sturm "Ian" schuld, der über die US-Ostküste fegte.

    Am 16. November sollte es schließlich klappen - und der Start wurde von der NASA im Stream live übertragen.

    Artemis: NASA hat Mondmission nach einer Göttin benannt

    In der griechischen Mythologie ist Artemis eine Göttin. Sie stellt die Hüterin der Frauen und Kinder und die Göttin der Geburt, des Waldes, der Jagd und nicht zuletzt auch des Mondes dar. Ein passender Name also für eine Mondmission.

    NASA: Artemis-Mission soll wieder Menschen zum Mond bringen

    Die Mondmission Artemis hat zum Ziel, zum ersten Mal seit fast 50 Jahren wieder ein Raumschiff zum Mond zu schicken. Das Projekt der NASA sieht außerdem vor, die erste Frau und die erste nicht-weiße Person zum Mond zu bringen. Mit internationalen und kommerziellen Partnern will die Bundesbehörde für Raumfahrt und Flugwissenschaft der USA die erste langfristige Präsenz auf dem Mond aufbauen. Es sollen jährlich Mondlandungen stattfinden.

    Ein großes Ziel der Mission ist die Erforschung der Mondoberfläche, wofür modernste und innovative Technologien verwendet werden sollen. Auf der Mondoberfläche soll ein Artemis-Basislager errichtet werden und in der Umlaufbahn des einzigen natürlichen Satelliten der Erde soll ein Gateway entstehen. Es werden dafür kleine Satelliten, sogenannte Cubesats, in die Umlaufbahn des Mondes gebracht.

    "Wir kehren zum Mond zurück, um wissenschaftliche Entdeckungen zu machen, wirtschaftliche Vorteile zu erzielen und eine neue Generation von Entdeckern zu inspirieren: die Artemis-Generation. Wir werden eine globale Allianz aufbauen und den Weltraum zum Nutzen aller erforschen und gleichzeitig die Führungsrolle der USA bei der Erforschung des Weltraums beibehalten", erklärte die NASA auf der Website der Mondmission Artemis.

    Die Artemis-Mission soll aber nur der Anfang sein und zur Vorbereitung eines noch größeren Projekts dienen: der wohl spannendsten Mission, welche es derzeit im Weltraum gibt: Astronauten zum Mars zu schicken.

    Artemis 1: An Bord sind zwei Messpuppen

    Das große NASA-Projekt Artemis begann also mit der Mission Artemis 1 (oder auch Artemis I). Sie wird von der NASA auch als "Erkundungsmission 1" bezeichnet. Jedoch ist bei dem Raumfahrtprojekt nicht nur die US-Behörde involviert: Vielmehr handelt es sich um eine Zusammenarbeit unterschiedlicher Raumfahrtbehörden, darunter jene aus Europa (ESA), Kanada (CSA) oder auch Japan (JAXA).

    Artemis 1 war eine unbemannte Mission. Strenggenommen hatte Orion aber doch zwei Passagiere, die die Namen Zohar und Helga tragen. Dabei handelt es sich um "Messpuppen-Zwillinge", die im Cockpit des Raumschiffes saßen. Forscherinnen und Forscher des DLR-Instituts für Luft- und Raumfahrtmedizin haben das Experiment vorbereitet und die Puppen zum Einbau nach Florida geliefert. Während des Fluges wurden Helga und Zohar vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) überwacht. Hintergrund ist dabei vor allem, dass zum ersten Mal eine Frau in den Weltraum geschickt werden soll. Bei den Puppen sollen während des kompletten Flugs die Belastungen getestet werden. Das Raumschiff soll in einen hohen Mondorbit eintreten und dann zur Erde zurückkehren.

    Artemis 2: NASA will erste Frau zum Mond schicken

    Ziel der Mission Artemis 2 wird sein, zum ersten Mal seit Apollo 17 wieder ein bemanntes Raumschiff zum Mond zu schicken. Es ist der Teil des Projekts, der historischen Charakter haben soll. Im Mai 2024 soll das Raumschiff Orion abheben und in Richtung Mond starten. Diesen soll Orion bei seinem ersten bemannten Flug umrunden und ein bis zwei Tage in der Mondatmosphäre verweilen. Für Hinflug und Rückflug sind jeweils vier Tage geplant, die Mission könnte sich insgesamt aber bis zu 21 Tagen hinziehen.

    Die Besatzung soll aus zwei bis vier Raumfahrern bestehen, welche dem Artemis-Astronautenteam angehören. Bislang steht nur fest, dass ein Kanadier Teil des Teams sein soll.

    Artemis 3 soll wieder Menschen auf den Mond bringen

    Historisch soll auch die Mission Artemis 3 werden. Zum ersten Mal seit Apollo 17 sollen wieder Menschen auf dem Mond landen. Ein genauer Zeitplan steht für die Mondlandung noch nicht fest, sie wird aber wohl nicht vor 2026 durchgeführt. Die Besatzung soll aus vier Personen bestehen. Ob dann auch eine Frau an Bord sein wird, ist noch unklar. In der Folge soll dann jedes Jahr eine Artemis-Mission in Richtung Mond starten.

    Ein weiteres Raumfahrtprogramm, das 2022 für Furore sorgte: das James-Webb-Teleskop als "wissenschaftlicher Durchbruch des Jahres".

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