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Nahrungsergänzungsmittel gegen Long Covid: Was hilft?

Vitamine bei Long Covid

Nahrungsergänzungsmittel gegen Long Covid: Können sie helfen?

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    Helfen Nahrungsergänzungsmittel wirklich gegen Long Covid?
    Helfen Nahrungsergänzungsmittel wirklich gegen Long Covid? Foto: Christin Klose, dpa (Symbolbild)

    Wenn Menschen nach einer Covid-19-Infektion Long Covid entwickeln, bleiben bestimmte Symptome bestehen. Laut Angaben der Bundesregierung können die Symptome sehr unterschiedlich sein. Sie reichen von Erschöpfung über Husten bis hin zu Muskelschwäche und Sprachstörungen. Und nicht wenige Menschen sind davon betroffen: Eine Studie der Fachzeitschrift "Nature Reviews Microbiology" lässt vermuten, dass zirka zehn Prozent der Covid-19-Infektionen zu Long Covid führten und inzwischen 65 Millionen Menschen weltweit mit Spätfolgen kämpfen. Das Problem: Bislang gibt es keine einheitliche Therapie gegen Long Covid. Betroffene suchen sich darum auch Unterstützung durch Hausmittel und Nahrungsergänzungsmittel. Aber können diese wirklich helfen?

    Welche Nahrungsergänzungsmittel helfen bei Long Covid?

    Die Verbraucherzentrale berichtet davon, dass Nahrungsergänzungsmittel in Paketen gegen Long Covid von verschiedenen Produzenten angeboten werden. Je nach Symptomatik empfehlen die Hersteller andere Nahrungsergänzungsmittel. Bei Müdigkeit und Erschöpfung seien dies B-Vitamine. Gegen kognitive Einschränkungen würden Zink, Eisen und Jod empfohlen und bei Gelenkschmerzen Magnesium, Kalium, Calcium oder Vitamin D. Diese individuellen Pakete seien laut Verbraucherzentrale allerdings teuer und es gebe keine Nachweise für ihre Wirkung.

    Nahrungsergänzungsmittel sind demnach nicht die richtige Wahl, wenn es um Long Covid geht. Die Verbraucherzentrale begründet das auch mit den Kosten, denn für kranke Personen gäbe es entsprechende Arzneimittel oder eine Diättherapie, die der Arzt verschreiben könne. Die Kosten für Nahrungsergänzungsmittel übernehmen Krankenkassen nicht.

    Was hilft wirklich gegen Long Covid?

    Die Verbraucherzentrale rät also von Nahrungsergänzungsmitteln als Behandlung gegen Long Covid ab. Was empfiehlt sie stattdessen? Sollten Sie nach einer abgeklungenen Covid-19-Infektion nach wie vor Beschwerden haben, wenden Sie sich an Ihren Hausarzt. Dieser kann auch klären, ob ein Nährstoffmangel vorliegt, der Behandlung erfordert.

    Statt einfach auf Verdacht Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen, empfiehlt die Verbraucherzentrale, sich an der so genannten Patientenleitlinie zu orientieren, die das richtige Verhalten bei Long Covid vorgibt und auch Empfehlungen zur Ernährung vorgibt. So sollten Long Covid-Erkrankte unter anderem:

    • fünf- bis sechsmal pro Tag kleinere Mahlzeiten zu sich nehmen, um eine Überlastung des Verdauungstraktes zu vermeiden,
    • auf eine gemüsebetonte mediterrane Ernährung umsteigen,
    • maximal 250 Gramm Obst pro Tag essen und Früchte in kleinen Portionen bis 100 Gramm mit proteinreichen Lebensmittel wie Quark, Käse oder Mandeln kombinieren,
    • eine Eiweißmenge von 60 bis 80 Gramm pro Tag  erreichen, indem sie mageres Fleisch, Fisch, Ei und Milchprodukte zu sich nehmen,
    • ein Normalgewicht mit einem Body-Mass-Index von 19 bis 25 anstreben.

    Die komplette Patientenleitlinie finden Sie auf der Website der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften.

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