Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Nachfolger von Thomas Gottschalk: Moderiert Günther Jauch künftig „Wetten, dass..?“?

Nachfolger von Thomas Gottschalk

Moderiert Günther Jauch künftig „Wetten, dass..?“?

    • |
    Thomas Gottschalk und Günther Jauch spielten sich gekonnt die Bälle zu. Foto: Patrick Seeger dpa
    Thomas Gottschalk und Günther Jauch spielten sich gekonnt die Bälle zu. Foto: Patrick Seeger dpa

    Es war kurz vor halb zehn, als auf Thomas Gottschalks Couch ein brisantes Thema angeschnitten wurde: Das Geheimnis um die Nachfolge des Showmasters bei „Wetten, dass..?“ sollte endlich gelüftet werden.

    Gottschalk stellte die mit Spannung erwartete Frage an seinen langjährigen Freund und Moderatorenkollegen Günther Jauch: „Möchtest du offiziell zusagen als Moderator von „Wetten, dass..?“ ?“

    Nachfolger bei "Wetten, dass..?": Jauch erbittet Bedenkzeit bis Sonntagabend

    Nach Thomas Gottschalk: Mögliche Nachfolger für "Wetten, dass..?"

    Michelle Hunziker (34): Die Nummer zwei Plus: Charmant, elegant und nach zwei Jahren Co-Moderation «Wetten, dass..?»-erfahren. Minus: Wohl nicht jeder traut ihr zu, das ZDF-Unterhaltungsflaggschiff allein führen zu können.

    Johannes B. Kerner (46): Der Last Man Standing Plus: Nach den zahlreichen Absagen der vergangenen Wochen ist er fast der Einzige, der noch übrig ist. Könnte auch gleichzeitig die Champions League moderieren, deren Free-TV-Rechte im Sommer 2012 von Sat.1 zum ZDF wechseln. Minus: Der «nette Herr Kerner» ist bei Kritikern etwa so beliebt wie Til-Schweiger-Komödien oder RTL-II-Dokusoaps. Lässt auch den leicht anarchischen Witz von Gottschalk vermissen.

    Günther Jauch (55): Der Vertrauenswürdige Plus: Ihm gelingt einfach alles. Ob Sport, Politik, Quiz oder Gala, die Zuschauer sehen Jauch überall gern. Würde der Samstagabendunterhaltung Seriosität mit spitzbübischem Witz geben. Minus: ARD-Talk, RTL-Quiz und ZDF-Show würden kaum zusammenpassen. Außerdem vielleicht etwas zu bieder nach dem bunten Hund Gottschalk.

    Jörg Pilawa (46): Die Allzweckwaffe Plus: Pilawa gilt schon lange als feste Größe der deutschen Familien-Unterhaltung im TV. Und nach seinem Wechsel von der ARD zum ZDF fehlt ihm da noch die richtige große Aufgabe. Minus: Hat schon sehr oft mit den Worten «kein Thema» abgewunken. Will wohl nach Hape Kerkelings Absage auch nicht gern zweite Wahl sein.

    Stefan Raab (45): Das Multitalent Plus: Mit seiner ProSieben-Show «Schlag den Raab» hat er eine Art modernes «Wetten, dass..?» entwickelt. Ist als Tausendsassa immer für Überraschungen gut. Minus: Raab ist mit seinen «TV Total»-Events wie Wok-WM, Promi-Turmspringen oder Stockcar-Rennen fest im ProSieben-Geflecht verankert.

    Anke Engelke (45): Die Witzige Plus: Sie hat Humor, ist weltgewandt und polyglott. Kann die große Gala, wie sie zuletzt beim Eurovision Song Contest in Düsseldorf bewies. Minus: Glänzt vor allem in ihren Figuren und mag bissige Ironie - nichts für eine weichgespülte Samstagabend-Familienshow.

    Barbara Schöneberger (37): Die Diva Plus: Groß, blond, wortgewaltig - irgendwie Gottschalk in weiblich. Minus: Manchmal etwas aufbrausend, gerne mal leicht zickig im Ton. Außerdem fühlt sie sich in Fernsehnischen wohl.

    Ina Müller (46): Die Aufgedrehte Plus: Ist selbst so lustig und quirlig, dass sie kaum Gäste braucht. Und wenn diese dann richtig mitmischen, erlebt das Fernsehen kleine Sternstunden. Minus: Manchmal sehr überdreht und kaum zu bremsen. In einer zweieinhalbstündigen Show wohl zu viel des Guten.

    Kai Pflaume (44): Plus: Der perfekte Schwiegersohn. Ihn mögen einfach (fast) alle: Kinder, Mütter, Großmütter. Kann ebenso gut mit normalen Kandidaten wie mit Prominenten umgehen. Minus: Sehr brav, hat kaum Ecken und Kanten. Ist außerdem erst von Sat.1 zur ARD gewechselt und hat dort mehrere Projekte am Laufen.

    Jóko Winterscheidt (32) und Klaas Heufer-Umlauf (28): Das ewige Duo Plus: Das wäre eine Art Fernsehrevolution. Die Ex-Viva- und derzeitigen ZDFneo-Moderatoren sind jung, frech, unkonventionell und risikofreudig. Minus: Das wäre eine Art Fernsehrevolution. Sie sind jung, frech, unkonventionell und risikofreudig - vermutlich zu viel für das gesetzte ZDF-Publikum.

    Jauch zögerte. Er lehnte nicht ab, sagte aber auch nicht zu, sondern bat überrascht, aber sichtlich geschmeichelt um 24 Stunden Bedenkzeit.

    Am Sonntagabend um 20.15 Uhr werde er im Jahresrückblick „Menschen, Bilder, Emotionen 2011“ auf RTL die Antwort geben. Gottschalk lud er in die Sendung ein.

    Langwierige Suche nach dem passenden Erben für Thomas Gottschalk

    Monatelang wurde in den Medien über die Nachfolge von Thomas Gottschalk als „Wetten, dass..?“-Moderator spekuliert. Die Liste der Kandidaten wurde immer länger, die der Absagen auch: Anke Engelke, Hape Kerkeling, Markus Lanz, Johannes B. Kerner, Jörg Pilawa, Barbara Schöneberger, Inka Bause, Bastian Pastewka. Das ZDF hält sich nach wie vor bedeckt; sagt, man werde sich womöglich bis ins nächste Jahr Zeit lassen.

    Vielleicht ist die Zeit aber auch reif für Günther Jauch. Der 55-Jährige ist Moderator eines Polittalks im Ersten und der Quizsendung „Wer wird Millionär“ auf RTL. Bisher stand er einem Engagement bei „Wetten, dass..?“ skeptisch gegenüber: „

    Nach über 20 Jahren sein Comeback beim ZDF?

    Während seiner langjährigen Karriere als Radio- und Fernsehjournalist war Jauch bereits für das ZDF tätig. In den 80er Jahren moderierte er die Sendungen „So ein Zoff“, „Na siehste“ und „Sag die Wahrheit“. 1988 präsentierte er zum ersten Mal „Das aktuelle Sportstudio“ und 1996 moderierte er gemeinsam mit Thomas Gottschalk die „Große Show der achtziger Jahre.“

    Am Samstagabend trat er nicht nur bei „Wetten, dass..?“ auf, sondern auch in der 50-minütigen Vorberichterstattung zur Show auf.

    „Niemand ist unersetzlich“

    Dort sagte er, Gottschalks Nachfolger müsse eine „televisionäre, eierlegende Wollmilchsau“ sein. Der Moderator und Journalist sieht die Sache allerdings mit pragmatischem Optimismus. Sein Magazin „Stern TV“, das er konzipiert und 21 Jahre lang moderiert hat, wird nun von Steffen Hallaschka weitergeführt. „Niemand ist unersetzlich“, sagte Jauch am Samstag im ZDF. Er muss es wissen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden