Im Oktober ereignete sich auf einer Baustelle in der Hamburger HafenCity ein schwerer Unfall. Ein Gerüst aus dem achten Obergeschoss ins Untergeschoss gestürzt und hatte mehrere Arbeiter unter sich begraben. Vier von ihnen kamen nach ersten Angaben der Feuerwehr ums Leben gekommen, ein weiterer Bauarbeiter wurde lebensgefährlich verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Dort erlag der Mann nun seinen Verletzungen. Die Opfer stammen nach Angaben der Stadtentwicklungsbehörde aus Bulgarien und Albanien. Der Verstorbene soll heute nach Albanien zu seiner Familie überführt werden.
Nach Unfall in Hamburger Hafencity: Fünf Tote nach Baustellen-Unglück
Wie die Hamburger Morgenpost berichtet, war das Gerüst über acht Etagen zusammengebrochen. Mehrere Arbeiter sollen in einem Fahrstuhlschacht begraben worden sein. Warum das Gerüst zusammenbrach, ist noch unklar. Auf der Plattform hätten auch Baumaterialien gelegen, die mit in die Tiefe stürzten, sagte ein Feuerwehrsprecher. Medienberichte, wonach womöglich eine Überlastung der Plattform zum Zusammenbruch des Gerüstes führte, wollte der Sprecher zunächst nicht kommentieren.
Etwa 60 Kräfte der Feuerwehr waren mit der Rettung und Sichtung der Verletzten beschäftigt. Einsatzkräfte hätten hunderte Arbeiter von der Baustelle geführt. Regulär arbeiteten dort etwa 1400 Arbeiter, am Tag des Unfalls seien gut 700 von ihnen anwesend gewesen. Mehrere Rettungswagen und Notärzte waren im Einsatz. Das Überseequartier, wo sich der Unfall ereignete, ist eine der größten Baustellen Hamburgs. Auf dem 14 Hektar umfassenden Gelände an der Elbe entstehen ein großes Einkaufszentrum mit vielen Geschäften, Gastronomie, Entertainment, Büros, ein Kreuzfahrtterminal, Hotels und mehr als 1000 Wohnungen.
Polizei-Ermittlungen nach Gerüst-Unfall in Hamburg
Spezialisten des Landeskriminalamts haben laut Polizei inzwischen die Federführung bei den Ermittlungen zur Unglücksursache übernommen. "Unsere staatliche Bauaufsicht ist mit mehreren Baustelleninspektoren vor Ort, um die Einsatzkräfte bei der Ermittlung der Unfallursache zu unterstützen", erklärte Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD) am Montagnachmittag. (mit dpa)