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Nach Twitter-Abstimmung: Elon Musk will als Chef zurücktreten

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Nach Abstimmung: Musk will als Twitter-Chef zurücktreten

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    Elon Musk hat Twitter-Nutzer über seinen Chefstatus abstimmen lassen.
    Elon Musk hat Twitter-Nutzer über seinen Chefstatus abstimmen lassen. Foto: Susan Walsh, dpa

    "Soll ich als Chef von Twitter zurücktreten?" Das fragte Elon Musk in der Nacht auf Montag die Twitter-Nutzer und ließ sie in einer Umfrage bis Montagmittag mit "Ja" oder "Nein" darüber abstimmen. Das Ergebnis dürfte ihm nicht gefallen: 57,5 Prozent stimmten für "Ja", 42,5 Prozent für "Nein". 17,5 Millionen Nutzer hatten abgestimmt.

    "Ich werde mich an die Ergebnisse dieser Umfrage halten", versprach der Twitter-Chef. In der Nacht auf Mittwoch kam dann endlich ein Tweet von Musk, in dem er auf das Ergebnis der Abstimmung reagierte. "Ich werde als CEO zurücktreten, sobald ich jemanden finde, der dumm genug ist, den Job anzunehmen", so der Twitter-Chef. Danach werde er nur noch die Software- und Serverteams leiten.

    Nach Twitter-Abstimmung: Musk antwortet auf Nachrichten

    Davor hatten die Twitter-Nutzer lange auf eine Reaktion gewartet. Erst am frühen Dienstagmorgen hat sich Musk wieder bei Twitter zu Wort gemeldet – jedoch nicht explizit zum Umfrage-Ergebnis. Er antwortete auf Nachrichten von zwei Accounts. Der deutsche Internetunternehmer Kim Dotcom hatte Musk davon abgeraten, solche Umfragen zu starten. Es gebe Zehntausende Bots des "deep states", die alle gegen ihn stimmen würden. Dotcom forderte Musk auf, aufzuräumen und die Umfrage erneut zu starten. Zudem schrieb er, dass er hoffe, Musk habe die Umfrage gestartet, um eben jene Fake-Accounts anzulocken. "Ein bisschen gutes Data-Mining und er könnte sie alle auf einmal erledigen." Der Twitter-Chef antwortete darauf mit "Interessant."

    Auch auf eine Nachricht mit dem Vorschlag, nur noch Nutzer eines gebührenpflichtigen Abos an Abstimmungen teilnehmen zu lassen, reagierte Musk. "Guter Punkt. Twitter wird diese Änderung vornehmen", lautete seine Antwort. Ob das bedeutet, dass er die Umfrage nochmal neu starten wird, ist unklar.

    Nach Twitter-Übernahme: Kritik an Elon Musk

    Seit Musk Twitter im Oktober übernommen hat, gibt es immer wieder Kritik. Das Online-Netzwerk will seinen Nutzern künftig nicht mehr erlauben, ihre Präsenz auf bestimmten Konkurrenz-Plattformen zu bewerben – darunter Facebook, Instagram oder Mastodon. Diese neue Richtlinie gilt Twitter zufolge sowohl für Tweets als auch für die Biografie des eigenen Accounts. In Zukunft werde Twitter keine kostenlose Werbung für bestimmte Social-Media-Plattformen auf Twitter mehr zulassen, hieß es.

    Hinzu kam, dass Twitter seit Donnerstag Accounts mehrerer prominenter US-Journalisten ohne Vorwarnung gesperrt hat. Ein Großteil der Accounts wurde zwar mittlerweile wieder freigeschaltet, die Kritik an dem Vorgehen war aber riesig. Viele Nutzerinnen und Nutzer bewarben daraufhin – aber auch schon zuvor – den Twitter-Konkurrenten Mastodon als Alternative.

    Immer wieder hatte sich Musk in der Vergangenheit als Vorkämpfer für Meinungsfreiheit präsentiert. Auf Twitter propagierte er schließlich Verschwörungstheorien und nutzte die Plattform, um in seinen Tweets für die US-Republikaner zu werben.

    Musk will auch über Twitter-Richtlinien abstimmen lassen

    Die Abstimmung über den Chefposten von Musk soll nicht die einzige bleiben. In einem weiteren Tweet versprach er, größere Änderungen der Richtlinien für die Plattform künftig ebenfalls zur Abstimmung zu stellen. "Ich bitte um Entschuldigung. Wird nicht wieder vorkommen."

    In der Vergangenheit ließ Musk bereits darüber abstimmen, ob der ehemalige US-Präsident Donald Trump wieder auf Twitter tätig werden darf. Ja, darf er, lautete mit knapper Mehrheit die Antwort, woraufhin Twitter den Account im November wieder entsperrte. Im vergangenen Jahr ließ Musk sich zudem mit einer Twitter-Abstimmung verpflichten, ein Zehntel seiner Tesla-Aktien zu verkaufen.

    Twitter hatte sich in den vergangenen Jahren zu einer wichtigen Kommunikationsplattform entwickelt: Auf der ganzen Welt nutzen Regierungen, Behörden und Politiker Twitter für ihre Öffentlichkeitsarbeit. (mit dpa)

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