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Nach Tod eines Zehnjährigen in Brandenburg: Wem eine Diphtherie-Impfung empfohlen wird

Diphtherie

Nach Tod eines Zehnjährigen durch Diphtherie: Was man über eine Impfung wissen muss

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    Alle 10 Jahre sollten Erwachsene ihren Diphtherie-Schutz auffrischen, empfiehlt die Stiko.
    Alle 10 Jahre sollten Erwachsene ihren Diphtherie-Schutz auffrischen, empfiehlt die Stiko. Foto: Andrea Warnecke, dpa

    In Brandenburg ist ein Zehnjähriger an Diphtherie gestorben. Zuerst hatte der Tagesspiegel darüber berichtet, später bestätigte die Deutsche Presse-Agentur die Meldung nach eigenen Informationen. Nach früheren Behördenangaben sei der Junge nicht gegen Diphtherie geimpft gewesen. Er war bereits im Herbst wegen der akuten Infektionskrankheit in eine Klinik eingeliefert worden, wie frühere Medienberichte etwa des rbb und der Märkischen Allgemeinen dokumentieren. Nun fragen sich viele, ob ihr Impfschutz gegen Diphtherie noch aktuell ist – oder ob sie sich gegebenenfalls impfen lassen sollten. Das rät das Robert-Koch-Institut (RKI).

    Wie das Brandenburger Gesundheitsministerium bereits früher angegeben hatte, war der Junge aus dem Havelland nicht gegen Diphtherie geimpft. Wegen einer akuten Entzündung im Rachen sei er zunächst in eine Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in Potsdam gekommen, später wurde die Erkrankung diagnostiziert. Da sich der Gesundheitszustand des Kindes verschlechterte, war es in eine Berliner Klinik verlegt und vor seinem Tod invasiv beatmet worden.

    Junge stirbt an Diphterie in Brandenburg - Todesfälle sind sehr selten

    Durch die Kontaktnachverfolgung des Gesundheitsamts konnte eine Diphtherie-Erkrankung bei einem Menschen aus dem familiären Umkreis des Kindes nachgewiesen werden, bei dem es wohl aufgrund eines Impfschutzes nur zu einem leichten Erkrankungsverlauf gekommen war.

    Todesfälle wegen Diphtherie sind in Deutschland sehr selten. Nach RKI-Angaben wurde beispielsweise im Jahr 2023 ein Todesfall aufgrund einer Hautdiphtherie bei einer erwachsenen Person übermittelt, 2024 ebenfalls ein Todesfall aufgrund einer respiratorischen Diphtherie bei einem Erwachsenen.

    Diphtherie-Erkrankung kann tödlich verlaufen

    Doch wie wirkt sich eine Diphtherie-Erkrankung aus? Laut RKI (externer Link) ist Diphtherie eine bakterielle Infektion, die bei Befall der Rachenschleimhäute vor allem Symptome wie Halsschmerzen und festanhaftende Belege im Rachen hervorruft. Wenn auch die Haut befallen ist, kann die Infektion mit schmierig belegten Hautstellen oder Wunden einhergehen.

    Die Symptome werden vom sogenannten Diphtherie-Toxin hervorgerufen, welches ein Absterben von infizierten Zellen verursacht. Bei der Rachendiphtherie führt der Zelltod, so erklärt es das RKI, zur Bildung von Belägen im Rachenbereich. Bei einer Verlegung der Luftwege kann das zum Erstickungstod führen. Es gibt aber auch andere Verlaufsformen, wie die Wund- oder Nasendiphtherie.

    Diphtherie-Impfung: Was RKI und Stiko empfehlen

    Vor schweren Verläufen kann eine Diphtherie-Impfung schützen. Nach Angaben des RKI empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) die Impfung als Standardimpfung allen Säuglingen, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Der Impfschutz ist demnach dann aktuell, wenn eine vollständige Grundimmunisierung vorliegt sowie eine Auffrischimpfung in den vergangenen fünf bis zehn Jahren.

    Die Grundimmunisierung sollte, so RKI, bei Säuglingen nach wenigen Monaten begonnen werden. Es folgen eine zweite und dritte Impfung in Abständen von wenigen bis mehreren Monaten. Eine erste Auffrischimpfung sollte dann im Alter von fünf bis sechs Jahren erfolgen, sowie eine zweite im Alter von neun bis 17 Jahren. Für Erwachsene gilt: Um den Impfschutz aktuell zu halten, sollte man die Impfung alle zehn Jahre auffrischen lassen. (mit dpa)

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