Muskelkrämpfe können schmerzhaft und unangenehm sein und verschiedene Ursachen haben. Obwohl Magnesium oft als Mittel zur Vorbeugung von Muskelkrämpfen empfohlen wird, kann es sein, dass die Beschwerden trotz einer Einnahme weiterhin anhalten. Welche Faktoren können für Muskelkrämpfe verantwortlich sein?
So wirkt Magnesium bei Muskelkrämpfen
Magnesium ist für die Energieversorgung jeder Zelle entscheidend und wird auch in den Muskelzellen gebraucht. Wenn der Körper nicht ausreichend mit Magnesium versorgt ist, kann die allgemeine Leistungsfähigkeit sinken und das Risiko für Muskelschäden und Muskelkater erhöht sich, wie uns die Gesellschaft für Magnesium-Forschung auf Anfrage mitteilt.
Auch bei Muskelkrämpfen wird Magnesium häufig empfohlen, allerdings ist die Wirksamkeit laut der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) nicht ausreichend belegt. Ein Magnesiummangel sollte trotzdem ausgeglichen werden. Auch Apotheker Hugo Schurgast und Professor Michael Zimmermann schreiben im Ratgeber „Burgerstein Handbuch Nährstoffe“, dass Magnesium in Studien bei der Behandlung von Muskelkrämpfen im Vergleich zum Placebo keine signifikanten Unterschiede zeigt. Eine Therapie sei laut den Experten dennoch vertretbar, da außer Durchfall kaum Nebenwirkungen zu erwarten sind.
Diese Ursachen können Muskelkrämpfe haben
Laut dem medizinischen Fachlexikon MSD Manual entstehen Muskelkrämpfe häufig nach intensiver körperlicher Belastung, können jedoch auch in Ruhephasen oder während des Schlafs auftreten. Manche Menschen leiden regelmäßig unter schmerzhaften nächtlichen Muskelkrämpfen. Zu den Faktoren, die das Risiko für Muskelkrämpfe erhöhen können, gehören:
- Eine verspannte Wadenmuskulatur oder ein Ungleichgewicht zwischen verschiedenen Muskelgruppen
- Ein Wassermangel im Körper
- Störungen im Mineralstoffhaushalt
- Eine Schilddrüsenunterfunktion, eine Erkrankung der Nerven oder andere Erkrankungen wie Diabetes
- Nebenwirkungen bestimmter Medikamente (z.B Diuretika, Betablocker, ACE-Hemmer und weitere)
- eine chronische Schwermetall-Belastung
- übermäßiger Alkoholkonsum
Magnesium, Kalzium und Co.: Welche Nährstoffe können bei Muskelkrämpfen helfen?
Wie das Deutsche Ärzteblatt berichtet, kann ein Elektrolytmangel – z. B. Natrium, Kalium, Magnesium oder Calcium – Muskelkrämpfe auslösen. Ein solcher Mangel sollte umgehend ausgeglichen werden, wobei die passende Dosierung nur über die Analyse von Blutwerten ermittelt werden kann. Über eine Anpassung der Ernährung können Muskelkrämpfe im besten Fall reduziert werden, einen wissenschaftlichen Beleg zum Nutzen gibt es aber bisher nicht.
Im „Burgerstein Handbuch Nährstoffe“ heißt es, dass eine Ernährung, die reich an Kalium, Kalzium und Magnesium ist, das Auftreten von Muskelkrämpfen verringern kann. Gute Quellen für Magnesium sind Kürbiskerne, Nori-Algen und Pinienkerne. Mit einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr lassen sich zudem Muskelkrämpfe vermeiden, die durch Dehydratation entstehen. Diese Nährstoffe können helfen:
- Vitamin-B-Komplex: B-Vitamine werden für den Energiestoffwechsel der Muskeln gebraucht. „Kleine Studien zeigten Verbesserungen bei nächtlichen Wadenkrämpfen“, heißt es im Nährstoff-Ratgeber.
- Kalzium soll bei schwangerschaftsbedingten Beinkrämpfen besonders wirksam sein. Wenn es dem Körper fehlt, werden die Muskeln empfindlicher.
- Magnesium wird in den Zellen für eine optimale Energieversorgung gebraucht. Ein Mangel wird mit Krämpfen in Verbindung gebracht, Studien konnten eine Wirksamkeit aber nicht belegen.
Was hilft bei akuten Muskelkrämpfen?
Die DGN empfiehlt in ihren Leitlinien zur Behandlung von Muskelkrämpfen vorerst symptomatische Muskelkrämpfe – die unter anderem auf bestimmte Krankheiten, wie Parkinson oder MS, hindeuten können – auszuschließen. Wenn ein Muskel plötzlich verkrampft, rät die DGN ihn vorsichtig zu dehnen. Alternativ kann man auch die Gegenspieler des verkrampften Muskels (Antagonisten) anspannen, um den Krampf zu lösen. Zum Beispiel:
- Bei einem Wadenkrampf streckt man das Bein aus und zieht die Fußspitze Richtung Körper.
- Bei einem Krampf vorn im Oberschenkel kann es helfen, das Bein nach hinten zu beugen und die Ferse zum Gesäß zu ziehen.
Beide Maßnahmen entspannen laut dem Deutschen Ärzteblatt die Muskulatur und können dabei helfen, den Krampf schneller zu lösen.
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