Nehmen wir an, Sie müssten sich entscheiden, entweder oder: Jetzt eine Zahnwurzelbehandlung, der Bohrer surrt, der Speichelsauger schlürft? Oder aber: Jetzt ab nach Mallorca, drei Tage Ballermann-Hits, mit surrendem Bierschädel Sangria schlürfen? Ja, da spalten sich die Meinungen wie die Limettenscheibe am Caipirinha-Glasrand. Da driften Definitionen auseinander, was Schmerz oder Spaß, Leid oder Erlösung bedeutet. Doch es gibt einen, der das alles unter einen (Party-)Hut kriegt.
Sänger Tobee arbeitet in Süßen bei Stuttgart als Zahnarzt
Der Sänger Tobee fliegt seit dem Hit "Helikopter 117" auf Schlagerolymp-Höhe, gibt jährlich 150 Konzerte, immer mittwochs auch auf der Insel. Und zweitberuflich führt er eine Zahnarztpraxis bei Stuttgart. Familienbetrieb, vierte Generation. Tobias "Tobee" Riether sagt: "Die eine Seite ist der professionelle Zahnarzt, der eine tolle Zahnmedizin sicherstellen will. Und auf der anderen Seite bin ich der Ballermann-Sänger, der die Leute unterhält." Amalgam und Malle, Palma und Parodontose? Ja, muss man sich da entscheiden?
Für Mallorca gab schon mancher seinen Erstberuf auf: Mickie Krause lernte den Beruf des Textilveredlers, besang dann aber "nackte Frisösen". DJ Ötzi lernte Koch und empfahl später "McDonalds, Kentucky Fried Chicken and the Pizza Hut!" Jürgen Drews studierte erst Medizin, wurde aber Monarch aller Ballermänner, König von Mallorca.
Die Krone wandert jetzt weiter, an eine Generation, die Work-Life-Balance neu definiert. Als Arzt will Tobee weiter professionell auftreten: "Deswegen trenne ich beide Jobs strikt." Trotzdem: Manche seiner Songtexte kann man gut vor einer Wurzelbehandlung wimmern, oder nach einem Insel-Wochenende: "Aua, Aua, Aua im Kopf."